Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
 Unsere Familie

Anna Barbara DEGMAIR

Anna Barbara DEGMAIR

weiblich 1742 - 1773  (31 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Anna Barbara DEGMAIRAnna Barbara DEGMAIR wurde geboren am 29 Aug 1742; gestorben am 18 Okt 1773.

    Notizen:

    PWM Notizen Im Dokument vom 28. Jan. 1797 bezeichnet Philipp Adam Benz seine Tochter Maria Susanna und ihre Geschwister als Kinder seiner zweiten Ehe;

    Anna heiratete Philipp Adam IV. BENZ um 1764. Philipp (Sohn von Philipp Adam III. BENZ und Sibylle Euphrosine VON KÖPF) wurde geboren am 21 Okt 1736 in Augsburg,,,,,; gestorben in 1798 in Karlsruhe,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Christian Gottlieb (Amadeo) BENZ  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 01 Jul 1766 in Augsburg,,,,,; gestorben am 17 Nov 1843 in Venedig,,,,,; wurde beigesetzt in Venedig,,,,,.
    2. 3. Marie Susanna BENZ  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 30 Jun 1768; gestorben am 07 Jun 1831.


Generation: 2

  1. 2.  Christian Gottlieb (Amadeo) BENZChristian Gottlieb (Amadeo) BENZ Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Anna1) wurde geboren am 01 Jul 1766 in Augsburg,,,,,; gestorben am 17 Nov 1843 in Venedig,,,,,; wurde beigesetzt in Venedig,,,,,.

    Notizen:

    PWM Notizen Die Angabe des Geburtsjahres "1782" stammt von der Seite GEDBAS

    Christian heiratete Marta SCHIEBEL am 07 Jun 1789. Marta wurde geboren in in Venedig,,,,,; gestorben am 30 Mrz 1841. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 4. Friedrich (Fritz) Ludwig (Luis) BENZ  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 10 Jan 1792 10 Dez 1792.

  2. 3.  Marie Susanna BENZMarie Susanna BENZ Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Anna1) wurde geboren am 30 Jun 1768; gestorben am 07 Jun 1831.

    Notizen:

    PWM Notizen Susanna Benz beteiligte sich im Jahr 1809 an der Klage der Nachkommen des Philipp Adam Benz IV gegen Klauke;
    die zweite Frau, Anna Barbara, geb. Degmair durch ihre Tochter Marie Susanne die STAMMUTTER der KELLER

    Marie heiratete Mag. Johann Jakob KELLER am 13 Feb 1797. Johann (Sohn von Alexander VII. KELLER und Maria Barbara LORENZ) wurde geboren in 05 Aug 1764 04 Aug 1764 in Esslingen,,,,,; gestorben am 08 Aug 1832 in Bietigheim,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. Universitätsprofessor Heinrich Adelbert VON KELLER  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 05 Jul 1812 in Pleidelsheim,,,,,; gestorben am 13 Aug 1883 in Tübingen,,,,,.


Generation: 3

  1. 4.  Friedrich (Fritz) Ludwig (Luis) BENZFriedrich (Fritz) Ludwig (Luis) BENZ Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Christian2, 1.Anna1) wurde geboren in 10 Jan 1792 10 Dez 1792.

    Notizen:

    PWM Notizen Als Name war Luis oder Fritz überliefert. Er starb kinderlos. Nach seinem Tod sind sein Privatvermögen und die Familienandenken in den Besitz von Adelbert von Keller übergegangen.
    Keller G. 1921, S.
    adoptiert


  2. 5.  Universitätsprofessor Heinrich Adelbert VON KELLERUniversitätsprofessor Heinrich Adelbert VON KELLER Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Marie2, 1.Anna1) wurde geboren am 05 Jul 1812 in Pleidelsheim,,,,,; gestorben am 13 Aug 1883 in Tübingen,,,,,.

    Notizen:

    Kel 22- 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 8. 2. 1. 9. 8. 8. 1.; KELLER 1922, Esslinger Linie; B XXI;

    DFA-Leube162 S. 186: Professor für Germanistik, Romanistik und Anglistik und Oberbibliothekar an der Universität Tübingen, Verfasser des Schwäb. Wörterbuches; DBE; NDB, Fam. Keller, S. 70, 74, Schwäb. Lebensbilder I [1940] 295–303);

    Stud. Theolgie, wandte sich unter dem Einfluss Uhlands der Philologie zu, Habilitation in Tübingen 1835 (mit 23 Jahren!), ordentl. Professor für deutsche und englische Philologie und Bibliothekar in Tübingen 1844
    Lehrer: Ludwig Uhland;
    Kellerbuch S. 74: Geboren im Pfarrhaus von Pleidelsheim, Oberamt Marbach, wo sein Vater von 1811-27 Pfarrer war. Früh entwickelte er sich dank großer geistiger Empfänglichkeit, außerordentlichem Gedächtnis und Fleiß. Ludwig Uhlands Vorlesung über mittelalterliche deutsche und romanische Literatur regten den für die Teologie bestimmten Stadt-Stiftler mehr an als seine engere Fachwissenschaft und wenn er auch sein theolog. Examen erledigte, wandte er sich dann alsbald endgültig der neueren Philologie zu. Nach Uhlands Vorbild reiste er nach Paris, wo die reichen Handschriftensätze zur Vertiefung seiner romanischen und germanistischen Kenntnisse die beste Gelegenheit boten. Nach seiner Rückkehr aber habilisierte er sich, erst 23 Jahre alt , 1835 zu Tübingen und blieb der schwäbischen Universität von da ab mit Unterbrechung durch Reisen treu, seit 1841 als a.o., seit 1844 als ord. Professor und Oberbibliothekar. Die Spezialisierung war damals in der ganzen neuphilologischen Wissenschaft noch nicht so groß wie heute und das durch die Romantiker (Grimm) geweckte Interesse für die Vergangenheit der modernen Sprachen fand in Keller einen vielseitigen und stets arbeitsfrohen gründlichn Vertreter, der die deutsche und englische Philologie ebenso pflegte, wie die französische, italienische und spanische. So vielseitig wie seine Vorlesungen waren seine literarischen Arbeiten, von denen viele heute noch wertvoll sind: eine große Reihe Werke der alten deutschen und romanischen Literatur verdanken ihm die neue Herausgabe, andere die Übersetzung. Der Nachlaß seines Lehrers Uhland wurde zu seiner großen Freude ihm und seinem Kollegen Holland zur Bearbeitung übertragen. Nicht zuletzt aber hat er den Anfang und reiche Vorarbeit geliefert für ein Werk, das erst nach seinem Tod, man kann fast sagen erst im letzten Jahrzehnt, in seinem Wert zum Bewußtsein des Volkes kam, das schwäbische Wörterbuch, dessen Fortführung er einem seiner Schüler, dem späteren Inhaber des Lehrstuhls für deutsche Sprache und Literatur in Tübingen, überließ, Hermann Fischer. Über die akademischen Kreise Tübingens hinaus wirkte Keller besonders als langjähriger Präsident des Stuttgarter Literarischen Vereins, dessen regelmäßige Veröffentlichungen ihm viel zu danken hatten. Das politische Leben zog den zurückhaltenden, ganz in seiner Wissenschaft aufgehenden Gelehrten wenig an, wie er auch lauten Festen fernblieb. Er starb am 13.5.1883, geistig bis zuletzt frisch und tätig. 1854 Württ. K.-O. I. Kl., 1877 Comtur des Fr.-O., Comtur des spanischen Ordens Isabella der Katholischen, Ritter holländ. Orden usw.
    Kellerbuch S. 197: Adelbert von Keller war durchaus noch ein deutscher Gelehrter älteren Schlages, nicht engezirkt in einen enge und immer engeren Kreis, wie die meisten heutigen, nein, von weitesten Horizoten, ein echter Universalist, der es darum doch an Gründlichkeit an keinem Ende fehlen ließ, vor allem aber sich einen gewissen künstlerischen Einschlag bei all seinem gelehrten Tun als sein gutes Recht immer gewahrt hat. Er hatte hier die größten und besten Meister, die Grimm, Diez und Lacmann, als Vorbilder auf seiner Seite. In dem gesamten Bereich der mittleren und neueren Literaturen hat er in einer für damals souveränen Weise gewaltet, sie der akademischen Jugend durch seine Vorlesungen und dem Publikum durch seine zahreichen Ausgaben und Übersetzungen (Rolandlied, Gudrun, Romancero del Cid, Cervantes, Shakespeare, Maria Edgeworth u.v.a.) nahegebracht. In letzterer Beziehung ist namentlich seine vieljährige Leistung des Stuttgarter literischen Vereins rühmend zu nennen, den er zu hoher Blüte gebracht hat und mit dem und seinen zahlreichen prächtigen Ausgaben der wertvollsten Literartrudenkmäler sein Name unauflöslich verbunden ist. Wie Gobineau hat auch Keller sich früh das Mittelalter zum Lieblingsgebiet erkoren, und sein reges, unermüliches Wirken für die Erschließung der Schätze mittelalterlicher Sage und Dichtung wird immer in der vordersten Reihe seiner Verdienste genannt werden müssen. Aber es war nur das Zentrum seines geistigen Lebenskreises, den er dann bis zuletzt immer weiter auszudehnen bestrebt geblieben ist. Alle Musen waren ihm vertraut, der doch wiedrum nichts pfuscherhaft zu beschreiben je vermocht hätte, und reiche Sammlungen zeugten von der liebevolen Versenkung diese Musters eines Humanisten in den inneren Entwicklungsgang der Kultur
    Menschlich wird an Keller mit seltener Übereinstimmung die Gediegenheit und Zuverlässigkeit seines Charakters, seine vornehme Sinnesart, seine aristokratische Haltung gerühmt. Das waren aber nur die Eigenschaften, die sich, wie auch sein eiserner Fleiß, seine Pflichttreue, seine allseitige feine Bildung, jedermann und sozusagen auf den ersetn Blick offenbarten. Eingeweihtere - und ein Mann wie Keller mußte viele Freunde haben - rühmten neben und vor diesen noch seine herzgewinnende Gemütsart, seine treue Anhänglichkeit, seine Gastlichkeit, seinen feinen Humor. Die Allereingeweihtesten verschwiegen dabei auch seine Schwächen nicht, in welche namentlich die Vornehmheit, wie das Streben nach Auszeichnung und Auszeichnungen hie und da ausarteten. Aber als Ganzes war und bleibt der Mann eine Prachtfigur, ein ganzer Schwabe (wenn er auch im Gegensatz zu seinen Landsleuten den Dialekt nicht mehr sprach), wurzelnd in der alten Art, zusammengesetzt aus Pietät, recht ein Konservativer, aber nicht als Parteimann, daher auch z.B. seine Freundschaft mit seinem Meister und Verwandten Uhland, dem Erzdemokraten, immer ungeschmälert geblieben ist." Aus Ludwig Schemann: Gobineau, eine Biographie (II. Bd. S. 25 f.), Straßburg 1916. Vergl. Briefwechsel Gobineaus mit Adelbert von Keller, herausgegeben von Ludwig Schemann, Straßburg 1911.
    PWM Quellen [S1 ] Keller, Keller, G.; Generalmajor, (Druck der Stuttgarter Buchdruckerei-Gesellschaft m.b.H.).

    Heinrich heiratete Charlotte SCHOLL am 24 Aug 1837 in Stuttgart,,,,,. Charlotte (Tochter von Gottfried Heinrich SCHOLL und Dorothea Henriette Friederike WÖLFLING) wurde geboren am 06 Dez 1812 in Beutelsbach,,,,,; gestorben am 24 Jul 1856 in Tübingen,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 6. Prof. Dr. phil. Otto KELLER  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 28 Mai 1838 in Tübingen,,,,,; gestorben am 16 Feb 1927 in Ludwigsburg,,,,,.
    2. 7. Wolfgang KELLER  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 16 Jan 1840; gestorben am 25 Sep 1842.
    3. 8. Cornelie KELLER  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 10 Jul 1846 16 Jul 1846 in Tübingen,,,,,; gestorben am 10 Mrz 1927 in Winterbach,,,,,.
    4. 9. Hildegard KELLER  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 21 Okt 1849; gestorben in 16 Jan 1926 23 Jun 1912 in Tübingen,,,,,.

    Heinrich heiratete Sophie WEISER in ? 23 Aug 1858. Sophie (Tochter von August Friedrich VON WEISER und Wilhelmine Luise UHLAND) wurde geboren am 08 Aug 1821 in Beutelsbach,,,,,; gestorben am 03 Dez 1888 in Tübingen,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 4

  1. 6.  Prof. Dr. phil. Otto KELLERProf. Dr. phil. Otto KELLER Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Heinrich3, 3.Marie2, 1.Anna1) wurde geboren am 28 Mai 1838 in Tübingen,,,,,; gestorben am 16 Feb 1927 in Ludwigsburg,,,,,.

    Notizen:

    KELLER 1922, Esslinger Linie; B XXII 1; Kel 23- 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 8. 2. 1. 9. 8. 8. 1. 1.; ZeK 12- 1. 1. 1. 2. 1. 2. 1. 1. 1. 7. 1.;

    DFA-Leube162 S. 186: Stud. 1856–1861 Tübingen, Mitgründer der Studentenverbindung Stochdorphia, Bonn, Dr. phil. 1860, Lizeumsrektor Öhringen 1866–1872, Professor für Klassische Philologie in Freiburg 1872, Graz 1875 und Prag 1881–1889, K. u. K. Hofrat; Horaz-Spezialist; Ehrenmitglied zahlreicher gelehrter Gesellschaften im In- und Ausland; Verf: Publikationen über klassische Schriftsteller; Prager philologische Studien seit 1887; Jahrb. d. Prager wissensch. Vereins für Volkskunde und Linguistik seit 1893; Kulturgeschichtliches aus der Tierwelt 1906; Gies S. 99, 107–108; Georgii S. 440; Dieterich S. 71, 116–117; Kürschner 1926; DBE 5, 572; G. Keller, Gesch. d. Fam. Keller, 1922, S. 75, 198;

    Professor Dr. phil 1860; k.u.k. österreichischer Hofrat. Rektor des Lyzeums in Öhringen 1866, Professor für klassische Philologie an der Universität Freiburg i.Br. 1872, an der Universität Graz 1875, an der deutschen Universität Prag 1882.
    °Keller S. 75
    Familienverband der Keller aus Schwaben, 3. Nachrichtenblatt Stuttgart 8-1927: Hauptwerke: 1909 "antike Tierwelt"; 1913 Tiere des klassischen Altertums in kulturwissenschaftlicher Beziehung"; zusammen mit Numismatiker Imhoof-Blumer: "Tier- und Pflanzenbilder auf Münzen und Gemmen des klassischen Altertums"; Doktordissertation über Geschichte der griechischen Fabel; 1891 "lateinische Volksethymologie";
    Kellerbuch S. 75: Er besuchte 1856-61 die Universität in Tübingen nd Bonn, an letzterer Hochschule als Schüler des großen Philologen Friedrch Ritschl. Zum definitiv höheren Lehrerstand trat er als Rektor des württ. Lyzeums in Öhringen, dann wurde er 1872 Professor der Universität Freiburg i. Br., von wo er 1876 nach Graz berufen wurde; sechs Jahr später folgte er einem Rufe an die deutsche Universität nach Prag, der er Jahre als akademischer Lehrer angehörte. Tiefes Wissen, glänzender Scharfsinn und rastloser Fleiß spiegelt sich in der großen Reihe hervorragender Schriften, die seinen Namen im Reiche der Wissenschaft berühmt machten. seine erste größere Arbeit: "Untersuchung über die griechische Fabel" gilt heut noch als grundlegend. Prof. Otto Kellers ganze philologische Meisterschaft bewährte sich in seinen Horaz-Arbeiten. Geradezu Unübertroffenes aber hat er auf jnem Felde der wissenschaftl. Forschung geleistet, dem seine Bücher "Tiere des klass. Altertums in kulturhistorischer Beziehung" und "Tier- und Pflanzenbilder auf Münzen und Gemmen des klass. Altertums" angehören. So hohe wissenschaftliche Verdienste machen es erklärlich, daß Prof. Keller zum Ehrenmitglied zahlreicher gelehrter Gesellschaften im In- und Auslande ernannt wurde. Vom König von Württemberg wurde ihm die große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft am Bande des Komturkreuzes des Ordens der württ. Krone verliehen.
    Wurde 1860 Dr. phil., 5.4.1866-11.8.1872 Rektor in Öhringen,
    Kellerbuch S. 198: Anläßlich seines 86. Geburtstages wurde sein Lebenswerk in einem Artikel des Stuttgarter Neuen Tagblattes: "Ein Veteran der Wissenschaft" gewürdigt. Wir entnehmen daraus:
    "Wo immer im In- und Auslande die Gedichte des Horaz, des am meisten gelesenen Lyrikers der alten Römer, wissenschaftlich behandelt und erklärt werden, erklingt sein Name mit als der Name des Mannes, dem wir in erster Linie es zu verdanken haben, daß wir endlich einen reinen, feststehenden Text des großen Römers in Händen haben. Bevor Otto Kellers große kritische Ausgabe des venusinischen Sänges erschien, die er in den Jahren 1864 - 1869 im Verein mit seinem Freunde Alfred Holder - er war Oberbibliothekar an der Großherzoglichen Bibliothek in Karlsruhe - schuf, herrschte auf dem Gebiet der Horazausgaben eine heillose Zerfahrenheit und Buntscheckigkeit, und wehe dem Lehrer, der den Horaz mit Schülern zu erklären hatte, die die verschiedensten Ausgaben, vielleicht noch dazu antiquarische Familienerbstücke, in Händen hatten: er stolperte ein über das andere Mal über eine Variante und mußte nun bestimmen, welche Lesart gelten solle, oder über eine eingeklammerte Strophe und mußte sich nun für oder wider die Echtheit oder Unechtheit entscheiden und dergl. mehr. Heute kommt so etwas so leicht nicht mehr vor. Heute steht der Altphilologe in der Klasse und traktiert den Horaz nach einem wissenschaftlich mehr oder weniger auf Grund der Kellerschen Grundsätze und Methode gewonnenen Textes , meist geradezu nach der Keller-Häußnerischen Schulausgabe mit ihrer schönen deutschen Einleitung, wo auch die griechischen Vorbilder der "Matinischen Biene", an denen diese sich die duftigsten Blüten ersogen hat, nicht fehlen und mit ihrem lehrreichen Wort- und Sachregister am Ende, vor allem aber mit ihrem streng methodisch gesäuberten Text. Selbstverständlich lieferte Keller manchen schönen Baustein zur Erklärung des Lieblingsschriftstellers jeden Gymnasialabiturienten, namentlich an umstrittenen Textstellen. "Epilegomena zu Horaz" heißt das umfassende Werk, das 1879-1880 (ebenfalls bei Teubner) erschien und selbst von des Verfassers erbittertertsten Gegnern als eine der bedeutendsten Erscheinungen in der Flut der Horazliteratur anerkannt wurde und noch heute - denn es hat Dauerwert - anerkannt wird. "Die Horazkritik seit 1880" betitelt sich denn auch eine Streitschrift eines der talentvollsten Schüler Kellers, des Oberbibliothekars an der Staatsbibliothek zu Wien, Dr. Joseph Bick. Die "Epilogema" sind in der Tat der Grenzstein zweier Epochen: um dieses Buch tobte in mehr denn vier Jahrzehnten der Geisterkampf der Horazkritiker - und Otto Keller schlug allezeit, wenn's in den Kampf ging, eine scharfe Klinge. Nicht weichend und nicht wankend, machte er vom Zorn der freien Rede gelegentlich ergiebigen Gebrauch und schonte den Gegner nicht - und er hatte deren manche, auch einflußreiche. Im Jahre 1899 erschien zur Freude der Horazfreunde der erste Band des großen Horaz von Keller und Holder, die Oden und die Epoden, bearbeitet von Keller, enthaltend, dazu eine an Gründlichkeit und Gelehrsamkeit kaum zu übertreffenden Einleitung. Was diese Neuauflage besonders wertvoll macht, das ist die prächtige Sammlung von Nachahmungen horazischer Stellen seitens literarischer Nachfahren, aber auch der Quellen, aus denen der große Römer geschöpft, hören wir da rieselnd fließen: Vers für Vers im Wortlaut wiedergegeben. - Ein Vierteljahrhundert ist ins Land gegangen seit 1899, dem Jahre der Neuauflage des ersten Bandes des Kellerschen Horaz, und vergebens harrte die Wissenschaft mehr der Interpretation des glücklich stabilisierten Textes zugewandt, trotz und alldem auf die Vollendung des nun einmal monumentalen Werkes durch Hinzufügung des zweiten Bandes in neuem, prächtigerem Gewande. Diese Vollendung, die durch Holders Tod und das hohe Alter unseres gelehrten Mitbürgers immer mehr in Frage kam, ist jetzt gescheitert - und das macht den 86. Geburtstag des verehrungswürdigen Greises so überaus bedeutsam, so überaus erfreulich. Heute ist es ihm vergönnt, im Kreise seiner Lieben den ersten Faszikel des zweiten Bandes seines berühmten Horazwerkes in neuer Gestaltung - es sind die Sermonen oder Satiren, einst von Holder bearbeitet - in der Hand zu halten und den zweiten Faszikel (Die Episteln und die Ars poetica), die Frucht langjähriger Studien, weiß er in treuer Hut seines Verlegers in Jena, des Herrn Walter Biedermann, des Inhabers der Frommanschen Buchhandlung, die von Teubner auch die Restexemplare des ersten Bandes erworben hat. In einigen Monaten wird der neue Band mit seinem alle Wörter des Textes umfassenden Wortindex - die Ausgabe hat beispielsweise in Amerika begeisterte Verehrer - die Reise um die Erde antreten können. Reicht auch zuletzt - kein Wunder! - das Augenlicht des hochbetagten Verfassers nicht mehr in dem Maße aus, wie es die Drucklegung eines kritischen Apparates und selbst das übrige Schreibwerk unbedingt verlangt, so sprangen treue Schüler und Freunde dem verehrten Lehrer und Fachgenossen bei, der drei Jahrzehnte lang eine Zierde der Deutschen Universität zu Prag und ein eifriger Pionier des Deutschtums im Böhmerlande gewesen ist und seit 1909 seinem Heimatlande wiedergegeben ist, allwo sein berühmter Vater Adelbert von Keller, der gefeierte Germanist der Tübinger Hochschule, der Bergründer des Fischerschen Wörterbuchs der schwäbischen Mundart, noch im allerbesten Andenken ist.
    Wenn nun jemand glaubt, Otto Keller ist weiter nichts als Horazforscher, so irrt er gewaltig. Er selbst bezeichnet als sein eigentliches Lebenswerk sein Buch "Antike Tierwelt" in zwei Bänden (1913). Man staunt, wenn man bei einem so ausgesprochenen Philologen - er startete übrigens von der Theologie aus - so eingehende, so sichere Kenntnisse in den Naturwissenschaften findet. Das Buch ist bereits vergriffen und soll von einem tüchtigen Zoologen unter Benutzung des reichlichen Zettelmaterials des greisen Autors eine Neubearbeitung erfahren; auch wird ihm die Ehre zuteil, demnächst ins Englische übersetzt zu werden. Diese Studien brachten Keller zusammen mit Imhoof-Blumer, und diese neue Freundschaft dokumentiert sich alsbald der Mitarbeirterschaft an dessen "Tiere des Altertums auf Münzen und Gemmen". Als Lyzeumsdirektor in Öhringen (1856-1872) lieferte er einen schönen Beitrag zur Heimatkunde durch seine Ausgrabung des Vicus Aurelii, deren Frucht das prächtige Winckelmannprogramm der Bonner Jahrbücher vom Jahre 1871 war. Damit ist die Reihe seiner Werke aber lange nicht erschöpft: Xenophons Hellenika (eine große kritische und eine Schulausgabe), "Lateinische Volksethymologie und Verwandtes", "Grammatische Aufsätze" wollen wir auch noch nennen."

    PWM Otto Keller war deutscher Klassischer Philologe. Er stammte aus einer schwäbischen Gelehrtenfamilie und war Sohn des Philologen Adelbert von Keller, der für seine herausragenden Leistungen geadelt worden war.
    Er besuchte von 1856 bis 1861 die Universitäten in Tübingen und Bonn, an letztgenannter Hochschule als Schüler des Philologen Friedrich Ritschl. Anschließend war er im höheren Schuldienst tätig, seit 1866 als Rektor des württembergischen Lyzeums in Oehringen, bis er 1872 Professor an der Universität Freiburg i. Br.wurde, von wo er 1875 nach Graz berufen wurde. Sechs Jahre später ? 1881 ? folgte er einem Ruf an die deutsche Universität nach Prag, der er 28 Jahre lang bis zum Jahr 1909, seinem 71. Lebensjahr, angehörte.
    Keller beschäftigte sich vor allem mit Horaz, so dass man ihn zur Unterscheidung von seinem Vater auch als "Horaz-Keller" bezeichnete. Einen weiteren Schwerpunkt seiner Tätigkeit bildete die Tierwelt in der Antike, die er in mehreren Monographien behandelte (Die antike Tierwelt, Tiere des klassischen Altertums in kulturhistorischer Beziehung, Tier- und Pflanzenbilder auf Münzen und Gemmen des klassischen Altertums). Seine erste größere Arbeit Untersuchung über die Geschichte der griechischen Fabel galt lange als grundlegend. Keller wurde überdies dadurch bekannt, dass er mit Heinrich Schliemann über die Frage, ob es sich bei den archäologischen Stätten, die dieser ausgegraben hatte, um Troja handelte oder nicht, ausführlich korrespondierte. Schließlich legte er die Arbeit Die Entdeckung Ilions zu Hissarlik 1871 als Antrittsvorlesung bei der Universität Freiburg vor, in der er Schliemann gegen zeitgenössische Kritiker verteidigte.
    Aufgrund seiner wissenschaftlichen Verdienste wurde Keller Ehrenmitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften. Vom König von Württemberg wurde ihm 1889 die große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft am Bande des Komturkreuzes des Ordens der württembergischen Krone verliehen. Er war ferner K.K. österreichischer Hofrat.
    Keller heiratete am 24. Mai 1869 Eugenie Leube, Tochter des Med.-Rats Wilhelm Leube in Ulm, eine Schwester Wilhelm von Leubes. Söhne des Paares waren Sigmund Keller (1870?1943) und Wolfgang Keller (1873?1943), Philologe und Lehrstuhlinhaber in Münster; die Tochter Clothilde Schaar (1874?1958) war Bildhauerin.
    Schriften
    · (1858) Die Schafzucht Kleinasiens im Altertum. Ausland 1858 N. 45.
    · (1860) Der karthagisch-römische Handel. Ausland 1860 N. 15.
    · (1862) Vulkanische Erscheinungen im Altertum. Ausland 1862, l?4, 12.
    · (1862) Untersuchungen über die Geschichte der griechischen Fabel. Jahrbuch f. klass. Phil. Leipzig. Doktordissertation.
    · (1871 Vicus Aurelii oder Oehringen zur Zeit der Römer. Winckelmann-Programm, Bonn
    · (1871. 1875) Die Entdeckung Ilions zu Hissarlik. Freiburg i. Br.
    · (1876) Ueber den Entwicklungsgang der antiken Symbolik. Graz
    · (1877) Rerum naturalium scriptores graeci minores.
    · (1878) Ueber die Bedeutung einiger Thiernamen im Griechischen und Lateinischen. Graz
    · (1878) Kritische Beiträge zum 4. Buch der Horazischen Oden. Sitzungsberichte der Akad. d. Wiss. Wien
    · (1879?1880) Epilegomena zu Horaz. T. l?3. Leipzig
    · (1883?1886) Der Saturnische Vers als rhythmisch erwiesen. 1. Leipzig und Prag 1883. 2. Prag 1886
    · (1887) Tiere des klassischen Altertums in kulturgeschichtlicher Beziehung. Innsbruck
    · (2001) Tiere des klassischen Altertums in kulturgeschichtlicher Beziehung, Georg Olms Verlag, ISBN 348709424X, 9783487094243, 488 Seiten.
    · (1887?1890) Prager philologische Studien. H. l 1887. H. 2 1890.
    · (1889) Tier- und Pflanzenbilder auf Münzen und Gemmen des klassischen Altertums. Von Imhoof-Blumer und Otto Keller. 1889.
    · (1890) Xenophon Atheniensis: Historia graeca. Herausgeg. 1890 u. ö.
    · (1891) Lateinische Volksethymologie und Verwandtes. Leipzig
    · (1893?1895) Zur lateinischen Sprachgeschichte. Teil 1: Lateinische Etymologien. Leipzig Teil 2: Grammatische Aufsätze. 1895.
    · (1894) Scholia antiqua in Horatium Flaccum. Recens. mit Alfred Holder. 1894.
    · (1924) Q. Horatius Flaccus. Für den Schulgebrauch herausgeg. v. O. Keller u. I. Häußner. 6. A. Leipzig
    · (1905) Hunderassen im Altertum. Jahresh. d. Oesterreich. Arch. Inst. B. 8.
    · (1905) Die Fledermaus im klassischen Altertum.
    · (1905) Frosch und Kröte im klassischen Altertum. Beides in: Kulturgeschichtliches aus der Tierwelt. Prag 1905
    · (1908) Zur Geschichte der Katze im Altertum. In: Mitt. d. Deutsch. Arch. Inst. Rom 23, 40?70
    · (1909?1913) Die antike Tierwelt. 2 Bde. Leipzig 1903?1913.
    · (1920) Gesamtverz. v. Eugen Staiger.
    · Aufsätze über Naturgeschichtliches in Bursian Müllers Jahresberichte über die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft. Band 2, 3, 19, 28, 40
    · Keller Otto Sigismund, Keller Sigmund (1899) Untersuchungen über die ludices sacri Palatii laternensis.
    Literatur
    · Georg Keller: Geschichte der Familie Keller. Stuttgart 1922
    · Oscar Paret: Otto Keller - Klassischer Philologe und Archäologe 1838-1927. In: Württembergisch Franken, Band 48 (1964)

    Otto heiratete Gesperrt [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 10. Dr. jur. Siegmund Otto KELLER  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 29 Mai 1870 in Öhringen,,,,,; gestorben am 31 Dez 1943 in Stuttgart,,,,,Sillenbuch.
    2. 11. Dr. phil. Eduard Adelbert Wolfgang KELLER  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 14 Feb 1873 in Freiburg (Breisgau),,,,,; gestorben am 16 Feb 1943 in Köln,,,,,.
    3. 12. Clotilde Wedde KELLER  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 09 Sep 1874 in Freiburg (Breisgau),,,,,; gestorben in 1958 in Bad Wimpfen,,,,,.

  2. 7.  Wolfgang KELLERWolfgang KELLER Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Heinrich3, 3.Marie2, 1.Anna1) wurde geboren am 16 Jan 1840; gestorben am 25 Sep 1842.

    Notizen:

    Kel 23- 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 2. 1. 1. 1. 1. 2. 1. 1. 2. 3. 2. 4. 2. 1. 4.; B XXII 4;


  3. 8.  Cornelie KELLERCornelie KELLER Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Heinrich3, 3.Marie2, 1.Anna1) wurde geboren in 10 Jul 1846 16 Jul 1846 in Tübingen,,,,,; gestorben am 10 Mrz 1927 in Winterbach,,,,,.

    Notizen:

    KELLER 1922, Esslinger Linie; B XXII 2; Kel 23- 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 2. 1. 1. 1. 1. 2. 1. 1. 2. 3. 2. 4. 2. 1. 2.; ZeK 12-1.1.1.2.1.2.1.1.1.3.3.;
    Nachruf in Familienverband der Keller aus Schwaben, 3. Nachrichtenblatt Stuttgart 8-1927: zu den Freunden des Hauses zählten Ludwig Uhland, Ottilie Wildermuth (Gevatter), Hermann Kurz, Philipp Wolff, Julius Euting, v. Laßberg, v. Gobineau (dessen "L'Abbaye de Typhaines" Conelie ins Deutsche übersetzte), Prinz Wilhelm (Wilhelm II), v. Link,


  4. 9.  Hildegard KELLERHildegard KELLER Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Heinrich3, 3.Marie2, 1.Anna1) wurde geboren am 21 Okt 1849; gestorben in 16 Jan 1926 23 Jun 1912 in Tübingen,,,,,.

    Notizen:

    KELLER 1922, Esslinger Linie; B XXII 3; ZeK 12-1.1.1.2.1.2.1.1.1.3.4.;
    PWM Quellen [S1 ] Keller, Keller, G.; Generalmajor, (Druck der Stuttgarter Buchdruckerei-Gesellschaft m.b.H.).

    Hildegard heiratete Paul STOLL am 02 Jun 1875 in Tübingen,,,,,. Paul wurde geboren am 04 Mrz 1839 in Korb,,,,,; gestorben am 23 Jun 1912 in Forbach,,Baden,,,. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 13. Conrad STOLL  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 14. Anna STOLL  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 15. Gertrud STOLL  Graphische Anzeige der Nachkommen