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Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
Unsere Familie
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1838 - 1927 (88 Jahre)
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Fotos
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| Personenbild Kel_Otto_BXXII
Kellerbuch S.75: BXXII Prof. Dr. Otto Keller |
| Keller+Engel+Hochstetter Keller+Engel+Hochstetter; aus PWM Familie Engel Keller Hochstetter, Besitzer/Quelle Dietlind Fischer-Koch: 1899 ca Familienbild Prof Otto Keller u Söhne, Fanny Nick, Sophie Voelter, Helene Hochstetter, Luise Hochstetter, Friedrich Hochstetter und die Kinder Ada Voelter und Erich, Hermann und Otto Fischer |
| Leube Großeltern u Nachfahren Leube Großeltern u Nachfahren; aus PWM GroßelternLeubeUNachfahren-3, Besitzer/Quelle Sibylle Breuer,
1879 Großeltern Leube u Nachfahren Ulm
1879 "Goldene Hochzeit". Das Datum stimmt leider nicht mit dem Hochzeitsdatum vor 50 Jahren überein. Jedoch beschreibt im "Grünen Buch" Wilhelm von Leube die Feier seines 80. Geburtstages. "...weiter einer großen fotographischen Tafel, mein, der lieben Mutter und aller meiner lieben Kinder und Enkel Porträte darstellend, von ihnen allen gemeinschaftlich uns gewidmet." Der Sohn rechts unterhalb des zentralen Paares ist eindeutig Wilhelm von Leube, geb. 1842. Die Tochter links unterhalb der Jubilarin ist Eugenie Leube mit ihrem Mann Otto Keller und den drei Kindern Sigmund (geb. 1870), Wolfgang und Clotilde
schräg links unterhalb: Eugenie mit Otto Keller und ihren drei Kindern: Sigmund *1870, Wolfgang *1873,
Clothilde *1874.
schräg rechts unterhalb:Wilhelm Olivier von Leube mit Natalie(geb. Strecker) mit 3 Kindern (das 4., Cornelie, wurde erst 1882 geboren):
Lilli *1875, Antonie *1876, Wally *1878.
schräg links oberhalb: Antonie Leube verh. mit Max Leipheimer mit
ihrer Tochter Mariane Luise * 1865.
schräg rechts oberhalb: Mathilde Leube verh. mit Friedrich Wilhelm von Schill mit Mathilde *1878. Die 2. Tochter Thusnelde Antonie wurde erst 1882 geboren.
oberhalb: Luise Leube verh. mit Friedrich Hochstetter mit acht Kindern: Antonie *1861, Luise *1863, Marie *1865,
Wilhelm *1868, Friedrich Carl *1871,
Helene *1873, Sophie *1875, Elise *1877.
unterhalb: Adele Leube verh. mit Karl Engel
mit 5 Kindern: Helene *1869, Luzie *1870
Oskar *1873, Wilhelm *1874, Fanny *1875.
Das 6. Kind, Karl, wurde erst im Dezember 1879 geboren. |
| Keller Otto 1918 Keller Otto 1918; aus PWM Besitzer/Quelle Katja Obenaus: Otto Keller, 1918 |
| Keller Otto 1894 Keller Otto 1894; aus PWM 1894-Otto-Eug-Sig-Wolfg-Cl, Besitzer/Quelle Katja Obenaus; |
| Keller Wedde 1911 Keller Wedde 1911; aus PWM 1911-Otto-Eug-Cloth-Erika, Besitzer/Quelle Katja Obenaus: 1911 Otto Eugenie Clotilde Erika
Otto mit Frau,Tochter und Enkelin; |
| Keller Otto 1894 mit Familie Keller Otto 1894 mit Familie; aus PWM Besitzer/Quelle Katja Obenaus: Otto Keller mit Frau und Kindern, 1894, Wolfgang, Clothilde (Wedde), Otto, Eugenie, Sigmund, |
| Schaar Erika 1908 Schaar Erika 1908; aus PWM 1908 otto,eugenie,clothilde,adelb,erika schaar, Besitzer/Quelle Katja Obenaus: Otto Eugenie Clothilde Adelbert Erika Keller
1908; |
| Keller Otto 1855 Tübingen Keller Otto 1855 Tübingen; aus PWM Besitzer/Quelle Katja Obenaus: Otto Keller, Tübingen, 1850 |
| Keller Otto 1877 Prag Keller Otto 1877 Prag; aus PWM
Besitzer/Quelle Katja Obenaus:
Otto Keller in Prag, 1897 |
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Name |
Otto KELLER |
Titel |
Prof. Dr. phil. |
Geburt |
28 Mai 1838 |
Tübingen,,,,, |
Geschlecht |
männlich |
Tod |
16 Feb 1927 |
Ludwigsburg,,,,, |
Personen-Kennung |
I12458 |
Merkel-Zeller |
Zuletzt bearbeitet am |
6 Jul 2021 |
Vater |
Universitätsprofessor Heinrich Adelbert VON KELLER, geb. 05 Jul 1812, Pleidelsheim,,,,, gest. 13 Aug 1883, Tübingen,,,,, (Alter 71 Jahre) |
Mutter |
Charlotte SCHOLL, geb. 06 Dez 1812, Beutelsbach,,,,, gest. 24 Jul 1856, Tübingen,,,,, (Alter 43 Jahre) |
Eheschließung |
24 Aug 1837 |
Stuttgart,,,,, |
Adresse: 1. Ehe |
Familien-Kennung |
F5336 |
Familienblatt | Familientafel |
Familie |
Eugenie Sophie LEUBE, geb. 08 Nov 1844, Ulm,,,,, gest. 09 Mrz 1924 09 Mrz 1923, Stuttgart,,,,, (Alter 78 Jahre) |
Kinder |
| 1. Dr. jur. Siegmund Otto KELLER, geb. 29 Mai 1870, Öhringen,,,,, gest. 31 Dez 1943, Stuttgart,,,,,Sillenbuch (Alter 73 Jahre) |
| 2. Dr. phil. Eduard Adelbert Wolfgang KELLER, geb. 14 Feb 1873, Freiburg (Breisgau),,,,, gest. 16 Feb 1943, Köln,,,,, (Alter 70 Jahre) |
| 3. Clotilde Wedde KELLER, geb. 09 Sep 1874, Freiburg (Breisgau),,,,, gest. 1958, Bad Wimpfen,,,,, (Alter 83 Jahre) |
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Zuletzt bearbeitet am |
20 Aug 2009 |
Familien-Kennung |
F5338 |
Familienblatt | Familientafel |
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Notizen |
- KELLER 1922, Esslinger Linie; B XXII 1; Kel 23- 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 8. 2. 1. 9. 8. 8. 1. 1.; ZeK 12- 1. 1. 1. 2. 1. 2. 1. 1. 1. 7. 1.;
DFA-Leube162 S. 186: Stud. 1856–1861 Tübingen, Mitgründer der Studentenverbindung Stochdorphia, Bonn, Dr. phil. 1860, Lizeumsrektor Öhringen 1866–1872, Professor für Klassische Philologie in Freiburg 1872, Graz 1875 und Prag 1881–1889, K. u. K. Hofrat; Horaz-Spezialist; Ehrenmitglied zahlreicher gelehrter Gesellschaften im In- und Ausland; Verf: Publikationen über klassische Schriftsteller; Prager philologische Studien seit 1887; Jahrb. d. Prager wissensch. Vereins für Volkskunde und Linguistik seit 1893; Kulturgeschichtliches aus der Tierwelt 1906; Gies S. 99, 107–108; Georgii S. 440; Dieterich S. 71, 116–117; Kürschner 1926; DBE 5, 572; G. Keller, Gesch. d. Fam. Keller, 1922, S. 75, 198;
Professor Dr. phil 1860; k.u.k. österreichischer Hofrat. Rektor des Lyzeums in Öhringen 1866, Professor für klassische Philologie an der Universität Freiburg i.Br. 1872, an der Universität Graz 1875, an der deutschen Universität Prag 1882.
°Keller S. 75
Familienverband der Keller aus Schwaben, 3. Nachrichtenblatt Stuttgart 8-1927: Hauptwerke: 1909 "antike Tierwelt"; 1913 Tiere des klassischen Altertums in kulturwissenschaftlicher Beziehung"; zusammen mit Numismatiker Imhoof-Blumer: "Tier- und Pflanzenbilder auf Münzen und Gemmen des klassischen Altertums"; Doktordissertation über Geschichte der griechischen Fabel; 1891 "lateinische Volksethymologie";
Kellerbuch S. 75: Er besuchte 1856-61 die Universität in Tübingen nd Bonn, an letzterer Hochschule als Schüler des großen Philologen Friedrch Ritschl. Zum definitiv höheren Lehrerstand trat er als Rektor des württ. Lyzeums in Öhringen, dann wurde er 1872 Professor der Universität Freiburg i. Br., von wo er 1876 nach Graz berufen wurde; sechs Jahr später folgte er einem Rufe an die deutsche Universität nach Prag, der er Jahre als akademischer Lehrer angehörte. Tiefes Wissen, glänzender Scharfsinn und rastloser Fleiß spiegelt sich in der großen Reihe hervorragender Schriften, die seinen Namen im Reiche der Wissenschaft berühmt machten. seine erste größere Arbeit: "Untersuchung über die griechische Fabel" gilt heut noch als grundlegend. Prof. Otto Kellers ganze philologische Meisterschaft bewährte sich in seinen Horaz-Arbeiten. Geradezu Unübertroffenes aber hat er auf jnem Felde der wissenschaftl. Forschung geleistet, dem seine Bücher "Tiere des klass. Altertums in kulturhistorischer Beziehung" und "Tier- und Pflanzenbilder auf Münzen und Gemmen des klass. Altertums" angehören. So hohe wissenschaftliche Verdienste machen es erklärlich, daß Prof. Keller zum Ehrenmitglied zahlreicher gelehrter Gesellschaften im In- und Auslande ernannt wurde. Vom König von Württemberg wurde ihm die große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft am Bande des Komturkreuzes des Ordens der württ. Krone verliehen.
Wurde 1860 Dr. phil., 5.4.1866-11.8.1872 Rektor in Öhringen,
Kellerbuch S. 198: Anläßlich seines 86. Geburtstages wurde sein Lebenswerk in einem Artikel des Stuttgarter Neuen Tagblattes: "Ein Veteran der Wissenschaft" gewürdigt. Wir entnehmen daraus:
"Wo immer im In- und Auslande die Gedichte des Horaz, des am meisten gelesenen Lyrikers der alten Römer, wissenschaftlich behandelt und erklärt werden, erklingt sein Name mit als der Name des Mannes, dem wir in erster Linie es zu verdanken haben, daß wir endlich einen reinen, feststehenden Text des großen Römers in Händen haben. Bevor Otto Kellers große kritische Ausgabe des venusinischen Sänges erschien, die er in den Jahren 1864 - 1869 im Verein mit seinem Freunde Alfred Holder - er war Oberbibliothekar an der Großherzoglichen Bibliothek in Karlsruhe - schuf, herrschte auf dem Gebiet der Horazausgaben eine heillose Zerfahrenheit und Buntscheckigkeit, und wehe dem Lehrer, der den Horaz mit Schülern zu erklären hatte, die die verschiedensten Ausgaben, vielleicht noch dazu antiquarische Familienerbstücke, in Händen hatten: er stolperte ein über das andere Mal über eine Variante und mußte nun bestimmen, welche Lesart gelten solle, oder über eine eingeklammerte Strophe und mußte sich nun für oder wider die Echtheit oder Unechtheit entscheiden und dergl. mehr. Heute kommt so etwas so leicht nicht mehr vor. Heute steht der Altphilologe in der Klasse und traktiert den Horaz nach einem wissenschaftlich mehr oder weniger auf Grund der Kellerschen Grundsätze und Methode gewonnenen Textes , meist geradezu nach der Keller-Häußnerischen Schulausgabe mit ihrer schönen deutschen Einleitung, wo auch die griechischen Vorbilder der "Matinischen Biene", an denen diese sich die duftigsten Blüten ersogen hat, nicht fehlen und mit ihrem lehrreichen Wort- und Sachregister am Ende, vor allem aber mit ihrem streng methodisch gesäuberten Text. Selbstverständlich lieferte Keller manchen schönen Baustein zur Erklärung des Lieblingsschriftstellers jeden Gymnasialabiturienten, namentlich an umstrittenen Textstellen. "Epilegomena zu Horaz" heißt das umfassende Werk, das 1879-1880 (ebenfalls bei Teubner) erschien und selbst von des Verfassers erbittertertsten Gegnern als eine der bedeutendsten Erscheinungen in der Flut der Horazliteratur anerkannt wurde und noch heute - denn es hat Dauerwert - anerkannt wird. "Die Horazkritik seit 1880" betitelt sich denn auch eine Streitschrift eines der talentvollsten Schüler Kellers, des Oberbibliothekars an der Staatsbibliothek zu Wien, Dr. Joseph Bick. Die "Epilogema" sind in der Tat der Grenzstein zweier Epochen: um dieses Buch tobte in mehr denn vier Jahrzehnten der Geisterkampf der Horazkritiker - und Otto Keller schlug allezeit, wenn's in den Kampf ging, eine scharfe Klinge. Nicht weichend und nicht wankend, machte er vom Zorn der freien Rede gelegentlich ergiebigen Gebrauch und schonte den Gegner nicht - und er hatte deren manche, auch einflußreiche. Im Jahre 1899 erschien zur Freude der Horazfreunde der erste Band des großen Horaz von Keller und Holder, die Oden und die Epoden, bearbeitet von Keller, enthaltend, dazu eine an Gründlichkeit und Gelehrsamkeit kaum zu übertreffenden Einleitung. Was diese Neuauflage besonders wertvoll macht, das ist die prächtige Sammlung von Nachahmungen horazischer Stellen seitens literarischer Nachfahren, aber auch der Quellen, aus denen der große Römer geschöpft, hören wir da rieselnd fließen: Vers für Vers im Wortlaut wiedergegeben. - Ein Vierteljahrhundert ist ins Land gegangen seit 1899, dem Jahre der Neuauflage des ersten Bandes des Kellerschen Horaz, und vergebens harrte die Wissenschaft mehr der Interpretation des glücklich stabilisierten Textes zugewandt, trotz und alldem auf die Vollendung des nun einmal monumentalen Werkes durch Hinzufügung des zweiten Bandes in neuem, prächtigerem Gewande. Diese Vollendung, die durch Holders Tod und das hohe Alter unseres gelehrten Mitbürgers immer mehr in Frage kam, ist jetzt gescheitert - und das macht den 86. Geburtstag des verehrungswürdigen Greises so überaus bedeutsam, so überaus erfreulich. Heute ist es ihm vergönnt, im Kreise seiner Lieben den ersten Faszikel des zweiten Bandes seines berühmten Horazwerkes in neuer Gestaltung - es sind die Sermonen oder Satiren, einst von Holder bearbeitet - in der Hand zu halten und den zweiten Faszikel (Die Episteln und die Ars poetica), die Frucht langjähriger Studien, weiß er in treuer Hut seines Verlegers in Jena, des Herrn Walter Biedermann, des Inhabers der Frommanschen Buchhandlung, die von Teubner auch die Restexemplare des ersten Bandes erworben hat. In einigen Monaten wird der neue Band mit seinem alle Wörter des Textes umfassenden Wortindex - die Ausgabe hat beispielsweise in Amerika begeisterte Verehrer - die Reise um die Erde antreten können. Reicht auch zuletzt - kein Wunder! - das Augenlicht des hochbetagten Verfassers nicht mehr in dem Maße aus, wie es die Drucklegung eines kritischen Apparates und selbst das übrige Schreibwerk unbedingt verlangt, so sprangen treue Schüler und Freunde dem verehrten Lehrer und Fachgenossen bei, der drei Jahrzehnte lang eine Zierde der Deutschen Universität zu Prag und ein eifriger Pionier des Deutschtums im Böhmerlande gewesen ist und seit 1909 seinem Heimatlande wiedergegeben ist, allwo sein berühmter Vater Adelbert von Keller, der gefeierte Germanist der Tübinger Hochschule, der Bergründer des Fischerschen Wörterbuchs der schwäbischen Mundart, noch im allerbesten Andenken ist.
Wenn nun jemand glaubt, Otto Keller ist weiter nichts als Horazforscher, so irrt er gewaltig. Er selbst bezeichnet als sein eigentliches Lebenswerk sein Buch "Antike Tierwelt" in zwei Bänden (1913). Man staunt, wenn man bei einem so ausgesprochenen Philologen - er startete übrigens von der Theologie aus - so eingehende, so sichere Kenntnisse in den Naturwissenschaften findet. Das Buch ist bereits vergriffen und soll von einem tüchtigen Zoologen unter Benutzung des reichlichen Zettelmaterials des greisen Autors eine Neubearbeitung erfahren; auch wird ihm die Ehre zuteil, demnächst ins Englische übersetzt zu werden. Diese Studien brachten Keller zusammen mit Imhoof-Blumer, und diese neue Freundschaft dokumentiert sich alsbald der Mitarbeirterschaft an dessen "Tiere des Altertums auf Münzen und Gemmen". Als Lyzeumsdirektor in Öhringen (1856-1872) lieferte er einen schönen Beitrag zur Heimatkunde durch seine Ausgrabung des Vicus Aurelii, deren Frucht das prächtige Winckelmannprogramm der Bonner Jahrbücher vom Jahre 1871 war. Damit ist die Reihe seiner Werke aber lange nicht erschöpft: Xenophons Hellenika (eine große kritische und eine Schulausgabe), "Lateinische Volksethymologie und Verwandtes", "Grammatische Aufsätze" wollen wir auch noch nennen."
PWM Otto Keller war deutscher Klassischer Philologe. Er stammte aus einer schwäbischen Gelehrtenfamilie und war Sohn des Philologen Adelbert von Keller, der für seine herausragenden Leistungen geadelt worden war.
Er besuchte von 1856 bis 1861 die Universitäten in Tübingen und Bonn, an letztgenannter Hochschule als Schüler des Philologen Friedrich Ritschl. Anschließend war er im höheren Schuldienst tätig, seit 1866 als Rektor des württembergischen Lyzeums in Oehringen, bis er 1872 Professor an der Universität Freiburg i. Br.wurde, von wo er 1875 nach Graz berufen wurde. Sechs Jahre später ? 1881 ? folgte er einem Ruf an die deutsche Universität nach Prag, der er 28 Jahre lang bis zum Jahr 1909, seinem 71. Lebensjahr, angehörte.
Keller beschäftigte sich vor allem mit Horaz, so dass man ihn zur Unterscheidung von seinem Vater auch als "Horaz-Keller" bezeichnete. Einen weiteren Schwerpunkt seiner Tätigkeit bildete die Tierwelt in der Antike, die er in mehreren Monographien behandelte (Die antike Tierwelt, Tiere des klassischen Altertums in kulturhistorischer Beziehung, Tier- und Pflanzenbilder auf Münzen und Gemmen des klassischen Altertums). Seine erste größere Arbeit Untersuchung über die Geschichte der griechischen Fabel galt lange als grundlegend. Keller wurde überdies dadurch bekannt, dass er mit Heinrich Schliemann über die Frage, ob es sich bei den archäologischen Stätten, die dieser ausgegraben hatte, um Troja handelte oder nicht, ausführlich korrespondierte. Schließlich legte er die Arbeit Die Entdeckung Ilions zu Hissarlik 1871 als Antrittsvorlesung bei der Universität Freiburg vor, in der er Schliemann gegen zeitgenössische Kritiker verteidigte.
Aufgrund seiner wissenschaftlichen Verdienste wurde Keller Ehrenmitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften. Vom König von Württemberg wurde ihm 1889 die große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft am Bande des Komturkreuzes des Ordens der württembergischen Krone verliehen. Er war ferner K.K. österreichischer Hofrat.
Keller heiratete am 24. Mai 1869 Eugenie Leube, Tochter des Med.-Rats Wilhelm Leube in Ulm, eine Schwester Wilhelm von Leubes. Söhne des Paares waren Sigmund Keller (1870?1943) und Wolfgang Keller (1873?1943), Philologe und Lehrstuhlinhaber in Münster; die Tochter Clothilde Schaar (1874?1958) war Bildhauerin.
Schriften
· (1858) Die Schafzucht Kleinasiens im Altertum. Ausland 1858 N. 45.
· (1860) Der karthagisch-römische Handel. Ausland 1860 N. 15.
· (1862) Vulkanische Erscheinungen im Altertum. Ausland 1862, l?4, 12.
· (1862) Untersuchungen über die Geschichte der griechischen Fabel. Jahrbuch f. klass. Phil. Leipzig. Doktordissertation.
· (1871 Vicus Aurelii oder Oehringen zur Zeit der Römer. Winckelmann-Programm, Bonn
· (1871. 1875) Die Entdeckung Ilions zu Hissarlik. Freiburg i. Br.
· (1876) Ueber den Entwicklungsgang der antiken Symbolik. Graz
· (1877) Rerum naturalium scriptores graeci minores.
· (1878) Ueber die Bedeutung einiger Thiernamen im Griechischen und Lateinischen. Graz
· (1878) Kritische Beiträge zum 4. Buch der Horazischen Oden. Sitzungsberichte der Akad. d. Wiss. Wien
· (1879?1880) Epilegomena zu Horaz. T. l?3. Leipzig
· (1883?1886) Der Saturnische Vers als rhythmisch erwiesen. 1. Leipzig und Prag 1883. 2. Prag 1886
· (1887) Tiere des klassischen Altertums in kulturgeschichtlicher Beziehung. Innsbruck
· (2001) Tiere des klassischen Altertums in kulturgeschichtlicher Beziehung, Georg Olms Verlag, ISBN 348709424X, 9783487094243, 488 Seiten.
· (1887?1890) Prager philologische Studien. H. l 1887. H. 2 1890.
· (1889) Tier- und Pflanzenbilder auf Münzen und Gemmen des klassischen Altertums. Von Imhoof-Blumer und Otto Keller. 1889.
· (1890) Xenophon Atheniensis: Historia graeca. Herausgeg. 1890 u. ö.
· (1891) Lateinische Volksethymologie und Verwandtes. Leipzig
· (1893?1895) Zur lateinischen Sprachgeschichte. Teil 1: Lateinische Etymologien. Leipzig Teil 2: Grammatische Aufsätze. 1895.
· (1894) Scholia antiqua in Horatium Flaccum. Recens. mit Alfred Holder. 1894.
· (1924) Q. Horatius Flaccus. Für den Schulgebrauch herausgeg. v. O. Keller u. I. Häußner. 6. A. Leipzig
· (1905) Hunderassen im Altertum. Jahresh. d. Oesterreich. Arch. Inst. B. 8.
· (1905) Die Fledermaus im klassischen Altertum.
· (1905) Frosch und Kröte im klassischen Altertum. Beides in: Kulturgeschichtliches aus der Tierwelt. Prag 1905
· (1908) Zur Geschichte der Katze im Altertum. In: Mitt. d. Deutsch. Arch. Inst. Rom 23, 40?70
· (1909?1913) Die antike Tierwelt. 2 Bde. Leipzig 1903?1913.
· (1920) Gesamtverz. v. Eugen Staiger.
· Aufsätze über Naturgeschichtliches in Bursian Müllers Jahresberichte über die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft. Band 2, 3, 19, 28, 40
· Keller Otto Sigismund, Keller Sigmund (1899) Untersuchungen über die ludices sacri Palatii laternensis.
Literatur
· Georg Keller: Geschichte der Familie Keller. Stuttgart 1922
· Oscar Paret: Otto Keller - Klassischer Philologe und Archäologe 1838-1927. In: Württembergisch Franken, Band 48 (1964)
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Quellen |
- [S38] Keller, G.; Generalmajor, Keller, (Herausgeber: Druck der Stuttgarter Buchdruckerei-Gesellschaft m.b.H.
Erscheinungsdatum: 1922).
- 75; Familienverband der Keller aus Schwaben, 3. Nachrichtenblatt Stuttgart 8-1927;.
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