Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
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Magister Valentin VON CLESS

Magister Valentin VON CLESS

männlich 1561 - 1634  (72 Jahre)

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  • Name Valentin VON CLESS 
    Titel Magister 
    Geburt 22 Mai 1561  Knittlingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    geadelt 1629 
    Erhebung in den erblichen Adelsstand 
    Tod 05 Apr 1634  Weil (Schönbuch),,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I8109  Merkel-Zeller
    Zuletzt bearbeitet am 12 Aug 2020 

    Vater Stipendiat Martin CLESS,   geb. 16 Jan 1534 16 Jan 1535, Biberach (Riß),,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 04 Dez 1615, Heidenheim,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 80 Jahre) 
    Mutter Agnes DEMPF,   geb. um 1535, Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 08 Dez 1564, Knittlingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 29 Jahre) 
    Eheschließung 10 Nov 1555  Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F3267  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Anna MEGERLEIN,   geb. 10 Apr 1568, Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 27 Mai 1616 28 Feb 1650, Weil (Schönbuch),,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 81 Jahre) 
    Eheschließung 30 Jul 1587  Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Notizen 
    • ob die beiden letzten Kinder auch dazu gehören, ist fraglich. Bei Zeller sind sie nicht erwähnt!
    Kinder 
     1. Anna Salome CLESS,   geb. 11 Aug 1589, Murrhardt,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 1622 (Alter 32 Jahre)
     2. Privatsekretär Valentin CLESS,   geb. 12 Mai 1593, Weil (Schönbuch),,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 10 Dez 1631 (Alter 38 Jahre)
     3. Johann Jakob CLESS,   geb. 06 Mrz 1597 1599, Weil (Schönbuch),,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 28 Feb 1650, Sindelfingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 51 Jahre)
     4. civis academicus Gebhard CLESS,   geb. 01 Okt 1602, Weil (Schönbuch),,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 21 Jul 1630 02 Jul 1630, Lustnau,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 27 Jahre)
     5. Baccalaureus David CLESS,   geb. 01 Okt 1604, Weil (Schönbuch),,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 21 Feb 1670, Markgröningen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 65 Jahre)
     6. Anna Maria CLESS,   geb. 02 Aug 1607, Weil (Schönbuch),,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 15 Nov 1609, Weil (Schönbuch),,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 2 Jahre)
     7. Anna Maria VON CLESS,   geb. 27 Feb 1611, Weil (Schönbuch),,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort
    Zuletzt bearbeitet am 29 Dez 2013 
    Familien-Kennung F3272  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 2 Barbara WAIDENLICH 
    Zuletzt bearbeitet am 2 Apr 2007 
    Familien-Kennung F3315  Familienblatt  |  Familientafel

  • Fotos
    Personenbild
    Personenbild
    16 III 01.002 Valentin Cless (1626); Familienarchiv Werner-Zeller-Stiftung Leonberg: Stich: J.Valentin Andreae, Abt von Bebenhausen, Druck, Bebenhausen

  • Notizen 
    • Er studierte in Tübingen (16.11.1576 immatrikukiert, 24.9.1578 Baccalaureus, 24.9.1578 Magister). An der Universität war der Gedanke aufgekommen, die Ostkirche, die der Papst ablehnte, mit der evangelischen zu verbünden. Valentin Cless erhielt 1583 den Auftrag, die koptischen Christen in Äthiopien aufzusuchen, um dort den nicht dem Papst unterstellten Christen die Reformation bekannt zu machen "Iter africanus". Der direkte Weg führte über Ägypten. Er schied aus. Die Mohammedaner ließen solche Missionsfahrten nicht zu. Valentin Cless musste deshalb den Weg über Spanien und Westafrika nehmen. Er unternahm die weite Reise auf sich allein gestellt. Auch in Westafrika konnte er nicht als Europäer reisen. Valentin Cless gab sich als Kaufmann aus und erlernte die arabische Sprache. Er gelangte von Westafrika aus mit einer Karawane quer durch Afrika bis "hinter das fessanisch Königreich", in das heutige südliche Tunesien, bis nach Timbuktu 1583, musste aber umkehren. Sein Ziel war immer noch mehr als 3000 km entfernt. Ganz offenbar hatten seine Auftraggeber die Aufgabe unterschätzt.
      Zurückgekehrt aus Afrika wurde er 1585 Hofprediger in Weißkirchen in Böhmen, 1586 des Grafen Hieronymus Schlick (Schick) in Passau. 1587 wurde er Diaconus in Murrhardt. 1591 wurde ihm die Pfarrei in Ehningen im Gäu übertragen, 1596 die in Weil im Schönbuch....
      Valentin Cless war ein begnadeter Poet. Er verfasste seine Werke in lateinischer Sprache und erhielt den Titel "Poeta Laureatus"1592. 1629 erteilte ihm Johann Joachim von Grünthal kraft Kaiserlicher Vollmacht die Quartam Lauream und erhob ihn in den erblichen Adelsstand, nebst der Berechtigung, den bisher geschlossenen Helm offen zu führen.
      (Cless-Hompage 2001)
      Todt, AL Keller, J.: War vom württemberg. Herzog in den 80ziger Jahren dazu ausersehen, die kath. Christen in Nordafrika für den Protestantismus zu gewinnen. Er sollte ein Werkzeug für eine Einkreisungspolitik gegen das päpstliche Rom sein. Daher 1583-1585 in Nordafrika zur Erlernung der arabischen Sprache.....Nach Gleißner, Ehninger Chronik, war er Pfarrer in Kayh vor seinem Ehninger Amt gewesen. Porträt: Ölgemäde, abgedruckt im Heimatbuch Weil im Schönbuch (1988), S. 180......Vermutlich der Verfasser der Werke: Nicodemi Frischlini operum poeticorum paralipomena, Gera, 1607. - Weck- und Betglöcklein in Kriegsgefahr, Leipzig 1622 (nach Jöcher, Allg. Gelehrten-Lexicon), für die jeweils ein Valentin Cleß als Verfasser angegeben ist.

      Blätter f. Württ. Kirchengeschichte, 107. Jahrgang, 2007, S. 139-168

      Die Reise des Tübinger Magisters Valentin Cless nach Nordafrika 1583
      - Plan oder Wirklichkeit?
      Zugleich ein Beitrag zu den Anfängen der Arabistik in Deutschland
      von Hermann Ehmer

      1. Einleitung
      Zu den bislang unbestrittenen Gewissheiten der württembergischen Kirchengeschichte gehört - mindestens seit 1893 - die Kunde von einer im Auftrag des Herzogs Ludwig von Württemberg 1583 erfolgten Reise des Theologen M. Valentin Cless von Knittlingen „in das Fessanisch Königreich hinter Hispanien ..., die arabische Sprach zu lernen und was diese Völker für Lehren führen und dass hiedurch unsre seligmachende Religion unter diese barbarische Völker fortgepflanzt möchte werden.“ Julius Hartmann d. J. (1836-1916), der Verfasser dieses Abschnitts der Calwer Kirchengeschichte, der von der Ausbreitung der württembergischen Reformation handelt, zitiert hier offenbar einen älteren Text, ohne ihn jedoch nachzuweisen. Wesentlich ausführlicher als Hartmann behandelte Hansmartin Decker-Hauff 1977 die Reise von Cless. Demnach sollte dieser 1582 als Kaufmann verkleidet in Spanien und Nordafrika das Arabische erlernen, dann mit einer Karawane quer durch Nordafrika reisen und versuchen, die abessinischen Christen zu erreichen, um deren Haltung gegenüber der lutherischen Theologie festzustellen. Trotz guter Vorbereitung und der Ausstattung mit Geld, Landkarten und den neuesten Abbildungen der auf seinem mutmaßlichen Reiseweg anzutreffenden Städte, habe Cless - nach seinem eigenem Bekunden - Sala und Tagunit gesehen und eine weit östlich davon liegende Oasengruppe erreicht und war damit „bis hinter das fessanisch königreich“ hinausgekommen. Er sei daraufhin aber - ohne Äthiopien zu erreichen - umgekehrt und 1585 wieder nach Tübingen gekommen, für seine weitere Zukunft allerdings als Versager gebrandmarkt.
      Illustriert ist Decker-Hauffs Darstellung mit einer Karte, die die von Tübingen ausgehende, vom Universitätskanzler Jakob Andreä ausgedachte Zangenbewegung verdeutlicht, mit der Rom umfasst werden sollte. Diese Umfassung bestand zum einen aus den 1573-1581 unterhaltenen Kontakten mit dem griechisch-orthodoxen Patriarchen in Konstantinopel, die durch die aus Württemberg geholten Prediger der kaiserlichen Gesandten an der Hohen Pforte vermittelt wurden, zum anderen aus der Unternehmung des Valentin Cless, die freilich scheiterte. Die Karte bei Decker-Hauff zeigt, grau unterlegt, das mutmaßliche Gebiet der Umkehr von Cless, das sich zwischen In Sala und Ahaggar im Westen, im Süden des heutigen Algerien, den Kufra-Oasen im Osten, also in Libyen, und Gabes an der tunesischen Mittelmeerküste erstreckt. Wiedergegeben ist ferner eine Ansicht von Sala an der westafrikanischen Küste, im heutigen Marokko, aus dem seit 1572 erscheinenden Werk von Braun und Hogenberg, die Cless mit sich geführt haben soll.

      Für diese doch recht eingehende Darstellung beruft sich Decker-Hauff auf die bis heute im Besitz der Familie Cless befindlichen handschriftlichen Erinnerungen von Valentin Cless, die dieser unter dem Titel „Iter Fessanicus“ niedergelegt haben soll. Diese Angabe musste natürlich die Vermutung wachrufen, dass es sich bei dieser Niederschrift um etwas ähnliches handle wie die Reisebeschreibungen der beiden Konstantinopolitaner Gesandtschaftsprediger aus Württemberg, Stephan Gerlach und Salomo Schweigger. Ferner musste man vermuten, dass der Bericht von Cless eben wegen des Scheiterns seiner Reise ungedruckt blieb, doch war es um so höher zu schätzen, dass seine Aufzeichnungen offenbar im Original auf die jetzt lebende Generation gelangt sind. Es war jedoch lange Zeit nicht möglich, Einblick in den „Iter Fessanicus“ von Cless zu erlangen, um endlich mehr Licht in dieser rätselhaften Angelegenheit zu haben. Rätselhaft deswegen, weil es trotz einiger Bemühungen nicht gelang, andere Quellen über diese Reise ausfindig zu machen. Auch fanden sich keine späteren Zeugnisse darüber, so dass man tatsächlich eine bewusste Verschleierung des Misserfolgs annehmen konnte.

      Ansicht von Sala in Marokko

      2. Der Lebensgang von Valentin Cless bis zu seiner Anstellung in Murrhardt
      Aus den ohne weiteres zugänglichen Quellen ergibt sich folgendes Bild von Valentin Cless. Er wurde am 16. November 1576 als „Valentius Kläss Knitlingensis“ an der Tübinger Universität immatrikuliert. Der Matrikel ist zu entnehmen, dass Cless zwei Tage später, am 18. November 1576 „e paedagogio“, d. h. aus dem Stuttgarter Pädagogium, ins Stift aufgenommen wurde; er war demnach kein Klosterschüler. Cless erscheint in der Folgezeit in den Listen der Quartalsexamina des Stifts, bei denen er unterschiedliche Ergebnisse erzielt hat. Er hielt sich mehr oder weniger im Mittelfeld, gehörte also offenbar nicht zu den Studenten, die positiv oder negativ auffielen. Am 24. September 1578 erhielt er die prima laurea, den Grad eines Bakkalaureus. Im vierten Quartal 1580 war er offensichtlich längerfristig krank, statt der Noten vermerkt die Liste bei ihm: „aegrotat“. Am 15. August 1581 erwarb Cless den Grad eines Magisters - als 16. von 25. Sein Name erscheint nun in den Listen mit dem M. (für den Magistertitel) geziert, darüber hinaus entfiel nun auch die Benotung, die also nur im artistischen Grundstudium erfolgte. Als Magister konnte Cless nun mit dem Theologiestudium beginnen. Die Listen des Stifts führen ihn ohne Unterbrechung bis zum vierten Quartal 1585, dann kam er in den Kirchendienst.


      Nach Aussage der Matrikel wurde er hierauf im Januar 1586 Prediger des böhmischen Grafen Schlick. Damit wird auch der Vermerk in der Zeugnisliste des Stifts aus dem vierten Quartal 1585 verständlich, wo neben Cless' Namen einfach „Schlick“ steht, während andere seiner Kommilitonen, wenn auch bei weitem nicht alle, auf ein Diakonat im Land kamen. Cless' Dienst bei Graf Hieronymus Schlick, Herrn zu Passaun und Weißkirchen, ist hinreichend dokumentiert. Demnach hatte der Graf von seinem damaligen Aufenthaltsort Ottingen aus unter dem 4. September i585 sowohl bei Herzog Ludwig von Württemberg wie auch bei der Fakultät um einen Hofprediger gebeten, der seinen Dienst an Martini (ii. November) desselben Jahres antreten sollte. Die Fakultät einigte sich auf Valentin Cless, der freilich erst dazu überredet werden musste, weil er gehört hatte, dass Schlick selbst studiert hatte, ein gelehrter Herr, aber „ettwas seltzam“ war. Er hielt angeblich seine Diener hart und entließ sie auch hin und wieder ohne besonderen Grund. Cless fürchtete deshalb um seine weitere Laufbahn, wenn der Graf ihn einmal auf diese Weise entlassen würde. Erst auf die Zusicherung, dass man ihn in einem solchen Fall ohne weiteres in den württembergischen Kirchendienst übernehmen werde, ließ sich Cless zur Annahme dieses Auftrags bewegen und wurde am i. November 1585 zum Konsistorium nach Stuttgart gesandt und von diesem mit Reisegeld und Briefen des Herzogs nach Ottingen abgefertigt.
      Graf Schlick hatte jedoch inzwischen seinen Aufenthalt von Ottingen nach Frankenhausen in Thüringen zu dem Grafen von Schwarzburg verlegt. Dort traf Cless Anfang Dezember 1585 seinen Dienstherrn, der ihn aber umgehend wieder nach Tübingen schickte, damit er dort ordiniert würde, doch sollte er für die Weihnachtsfeiertage wieder in Frankenhausen sein. Dies geschah, doch im Frühjahr 1586 ging der Graf auf Reisen, wobei er Cless in Frankenhausen zurückließ. Ein Dreivierteljahr blieb Cless allein dort, vergeblich auf weitere Weisungen des Grafen wartend, und kehrte dann Anfang 1587 auf Anraten des Konsistoriums wieder nach Württemberg zurück. Die auswärtige Bedienstung von Cless dauerte somit ein gutes Jahr, anschließend erhielt er eine Anstellung in der Heimat als Diakonus in Murrhardt.
      Die aus den Zeugnislisten des Stifts zu erhebenden Daten über das Studium von Cless werden bestätigt und ergänzt durch die Angaben der Visitation. Bei der Herbstvisitation am 29. August 1587 in Murrhardt erscheint Cless daselbst als Diakonus, wo er nach Aussage des Synodusprotokolls bereits ein halbes Jahr amtierte und somit im Frühjahr 1587 eingetreten war. Das Synodusprotokoll bemerkt aber auch, Cless habe „a gradu in theologia compliert 4 iar“. Diese Angabe stimmt also mit den Zeugnislisten des Stifts überein, wonach sein auf den Erwerb des Magistergrades folgendes Theologiestudium vier Jahre dauerte, und er dieses Ende 1585 abschloss. Es erweist sich somit als gänzlich unmöglich, eine Reise nach Nordafrika, für die man unter den damaligen Umständen gewiss zwei bis drei Jahre veranschlagen muss, in diesem lückenlosen Lebenslauf unterzubringen.

      3. Die Aufzeichnungen von Valentin Cless
      Die Lösung dieses Problems konnte also nur der „Iter Fessanicus“ bieten. Erst neuerdings konnten Fotos der Aufzeichnungen von Valentin Cless eingesehen werden, deren erste Auswertung hier vorgelegt werden kann. Demnach handelt es sich hier aber nicht um einen „Iter Fessanicus“ - der Titel kommt nirgends vor-, sondern um das Gebetbuch von Johann Habermann (lat. Avenarius, 1516- 1590) in einer bei Bernhard Jobin in Straßburg gedruckten Duodezausgabe. Der geprägte Ledereinband trägt die Jahreszahl 15 8 1 und die Buchstaben MMC, die sehr wahrscheinlich als M[agister] M[artin] C[less] aufzulösen sind. Martin Cless (1535-1615) war der Vater von Valentin Cless, der es bis zum Abt in Königsbronn, dann in Anhausen gebracht hat. Es ist denkbar, wenn auch nicht zu beweisen, dass Martin Cless seinem Sohn Valentin dieses Gebetbüchlein 1581 zu dessen Magisterium geschenkt hat. Dem Gebetbuch wurde beim Binden ein Drittelbogen (vier Blätter) vorgebunden und mehrere Bogen nachgebunden, so dass diese leeren Seiten für Aufzeichnungen benutzt werden konnten. Auf den vorgebundenen Blättern findet sich ein „Ordo quo Psalmi debeant praelegi“, also eine Ordnung des Psalmengebets, das als Ergänzung zu dem Habermannschen Gebetbüchlein zu verstehen ist.
      Die nachgebundenen Seiten enthalten Aufzeichnungen von Valentin Cless in der Art eines Hausbuches, das von seinem Sohn David Cless (1604-1670), zuletzt Spezialsuperintendent in Markgröningen, fortgeführt worden ist. Das vorwiegend in lateinischer Sprache geführte Hausbuch enthält Notizen über die Vorfahren von Valentin Cless, dann folgen unter der Überschrift „Exegesis vitae Valentini Clessii“ Aufzeichnungen über seinen eigenen Bildungsgang, seine dienstlichen Verwendungen und vor allem über seine Heirat, ferner über Geburt und Tod der Kinder, Verheiratung der Töchter, die Studien und den beruflichen Werdegang der Söhne.
      Aus diesem Rahmen eines Hausbuches fällt zum einen die Beschreibung einer Anfang 1587 unternommenen Reise von Valentin Cless zu dem Grafen von Schlick zur Erhebung seiner rückständigen Besoldung und zur Erlangung eines Dienstzeugnisses. Diese Aufzeichnungen von Cless bieten damit eine willkommene Ergänzung zu den Akten. Demnach war Cless im Januar 1587, nach Ablauf seiner einjährigen Bestallung, nach Stuttgart zurückgekehrt, wo man ihm befahl - trotz der früher gegebenen Zusicherung, ihn ohne Weiteres in den württembergischen Kirchendienst zu übernehmen - von Schlick einen regelrechten Abschied zu erlangen. Er machte sich also im März wieder nach Thüringen auf, kam nach Frankenhausen, wo er Schlick nicht antraf, reiste dann über Fulda und Frankfurt nach Simmern auf dem Hunsrück, wo er den Grafen endlich bei dem Pfalzgrafen Reichard von Pfalz-Simmern (1521-1598) fand. Bei dieser Reise konnte Cless von Frankfurt aus ein Schiff benutzen, mit dem er den Main und den Rhein abwärts fuhr. Diese angenehmere Art des Reisens inspirierte Cless zu einem, in seinen Aufzeichnungen enthaltenen lateinischen Gedicht, in dem er, ganz in humanistischer Art, die Schönheiten des Rheins besingt.
      Das andere Stück, das den Rahmen eines Hausbuches sprengt, ist nun in der Tat der Eintrag über die Reise nach Nordafrika, der hier im Wortlaut wiedergegeben werden soll:
      Anno etc. 83 Mense Junio destinatus sum ex mandato illustrissimi nostri principis Fessam (quae metropolis est in regno Fessano, quod ultra Hispaniam in Africae aditu est, in quo rex Portugalliae Sebastianus expeditione in id regnum suscepta a rege Fessano caesus est) commeare. Hunc praecipue ob finem i. addiscere linguam Arabicam, qua Fessa in scola Saracenorum celeberrima publice traditur. 2. Praesidio eins linguae cognoscere posse ex libris Arabicis, quale doctrina floreat in locis orientalioribus nunc Mahometica tantum, an vero et alicubi Christiana (ut fertur de imperio Preto Joannis in Africa). 3. Si sors ita ferat, dictae linguae auxilio adire orientaliores terras ad cognoscendas ecclesias illas. 4. Aut Catechismum nostrorum vel summam doctrinae nostrae posse in linguam Arabicam transfundere, ut etiam aliis populis longe dissitis prosimus. Sicut enim doctrina nostra ad Turcas usque praevenit, sic et in remotiora loca, si Deo visum fuerit, per haec instrumenta disseminari poterit. 5. Pulcrum erit vidisse regiones longinquas etc. Ceterum infecta hac peregrinationem certas ob caussas.
      Der letzte Satz stellt eindeutig klar, dass aus dem Vorhaben nichts geworden ist und dass Cless seine Reise überhaupt nicht angetreten hat. Gleichwohl hat er das an ihn herangetragene Reiseprojekt für merkwürdig genug gehalten, dass er ihm diesen Abschnitt - und nur diesen - in seinem Hausbuch gewidmet hat, denn an keiner anderen Stelle kommt er darauf zurück. Im übrigen ist die Tatsache, dass die Reise nicht stattgefunden hat, nicht neu. Auch Hartmann und Decker-Hauff - und die sich seither gutgläubig auf diese beriefen - konnten dies wissen, denn schon der Tübinger Professor und Chronist Martin Crusius (15261607) berichtet in seiner Schwäbischen Chronik zum Jahr 1583: „In diesem Sommer hätten, erstlich Georg Weigenmaier, der Hebräischen Sprache bey uns Professor, und nach ihm Valentin Cläss, gerne eine Reise in Africa und Arabien gethan, um die Sprachen solcher Länder daselbst zu lernen. Aber es ist nichts draus worden.“ Außer der Bestätigung der Nachricht, dass die Reise schon im Projektstadium scheiterte, bringt Crusius trotz seiner lapidaren Kürze einen neuen Aspekt bei, nämlich den, dass Valentin Cless erst in zweiter Linie für diese Reise vorgesehen war, an erster Stelle aber Georg Weigenmaier, der zu dieser Zeit an der Tübinger Universität die hebräische Sprache lehrte und somit ein Interesse haben mochte, sich auch mit der verwandten arabischen Sprache zu befassen. Es wird daraus zu schließen sein, dass auch Cless dieselben Interessen pflegte. Bevor aber der Rolle von Weigenmaier und Crusius in dieser Sache näher nachgegangen wird, muss der Text von Cless näher untersucht werden.

      4. Reiseziel Fes in Marokko
      Es muss nicht weiter betont werden, dass hier von einem „Iter Fessanicus“ und den Orten, die Decker-Hauff nennt, und die Cless nach „eigenem Bekunden“ gesehen haben soll, keine Rede ist. Merkwürdiger ist, dass Decker-Hauff den Hinweisen, die Cless über das geplante Reiseziel gibt, überhaupt nicht nachgegangen ist. Grundlegend scheint hier eine Verwechslung des „fessanischen Königreichs“ zu sein mit der fast nur von nomadisierenden Tuareg belebten Wüstenlandschaft des Fessan in der nördlichen Sahara im Südwesten Libyens. Gemeint ist aber, wie der Wortlaut von Cless deutlich zeigt, das Königreich oder Sultanat, dessen Hauptstadt Fes im heutigen nördlichen Marokko war. Diese Stadt zeichnet sich aus durch eine im Jahre 859 gegründete Hochschule, die sich im Anschluß an die damals erfolgte Stiftung der AI-Qarawiyyin Moschee entwickelte und zeitweise in gleichem Ansehen stand wie die AI-Azhar Universität in Kairo. Mit diesem Zentrum islamischer Gelehrsamkeit in Fes ist zweifellos die von Cless erwähnte „scola Saracenorum celeberrima“ gemeint.
      Ein weiterer Hinweis auf dieses von Spanien und von der Straße von Gibraltar nicht allzu weit entfernte Reiseziel ist die Erwähnung des Königs Sebastian von Portugal (1568-1578) und seines afrikanischen Feldzugs, der mit der Schlacht von Alcazarquivir (al-Qasr al-Kabir, etwa 100 km südlich von Tanger) am 4. August 1578 katastrophal endete. Sebastian hatte einen Thronfolgestreit im Sultanat von Fes zum Anlass genommen, um dort mit seinem Heer einzumarschieren. Das weit überlegene Heer des Sultans schlug jedoch die Portugiesen, König Sebastian wurde in der Schlacht getötet, sein Leichnam konnte aber nicht geborgen werden. Der frühe Tod Sebastians, der keinen direkten Nachfolger hinterließ, bewirkte, dass zwei Jahre später die spanischen Habsburger die Herrschaft über Portugal antraten.
      Es ist also ein nur wenige Jahre zurückliegendes Ereignis, das auch in Deutschland bekannt war, mit dem das Reiseziel von Cless eindeutig beschrieben wird. Es sollte sich ja zunächst nur um einen Studienaufenthalt an der Hochschule in Fes handeln, wo die arabische Sprache gelehrt wurde. Ein solcher Aufenthalt erschien aufgrund der Kontakte, die die Länder zu beiden Seiten der Straße von Gibraltar verband, durchaus im Bereich des Möglichen. Erst mit der Beherrschung des Arabischen konnten dann nähere Erkundigungen über die Länder Nordafrikas eingezogen und vielleicht sogar etwas von den Überresten des Christentums in diesen Ländern in Erfahrung gebracht werden, insbesondere aber von der abessinischen oder äthiopischen Christenheit, die mit dem Reich des sagenhaften „Preto Johannes“ gemeint ist.
      Von Äthiopien ist freilich in der kurzen Bemerkung, die Crusius in seiner Chronik über die Reisepläne von Weigenmaier und Cless macht, nicht die Rede. Doch lässt eben diese Kürze vermuten, dass er mehr darüber weiß. Leider ist aus dem Nachlass von Martin Crusius nur das Diarium für den Zeitraum 1596-1605 ediert, so dass von dieser Edition nichts für diese Sache zu erwarten ist. Hingegen gibt es in dem in der Universitätsbibliothek Tübingen verwahrten Crusius-Nachlass einen Band „Hellenika ... ab anno 1583 usque in annum 1588“, der über das Reiseprojekt und vor allem dessen Vorgeschichte umfassend Auskunft gibt.

      5. Die Vorgeschichte des Reiseprojekts
      Am 5. März 1583 hatte Martin Crusius einen auf den 2. Januar jenes Jahres da tierten Brief des Mediziners Dr. Johannes Thalius erhalten. Dieser war Physikus der Reichsstadt Nordhausen am Harz und stand mit Crusius offenbar schon seit einiger Zeit in Verbindung. Thalius beklagte in diesem Brief die mangelnde Kenntnis des Arabischen in Deutschland. Um diesem Mißstand abzuhelfen, hätte er gerne einem gewissen M. Christoph Hammer empfohlen, sich an den Kurfürsten von Sachsen um Unterstützung zu wenden, damit er an der Akademie von Fes die arabische Sprache studieren könne. Doch sei Hammer verheiratet, so dass ihm eine solche Reise nicht zugemutet werden könne. Sonst hätte dieser, nachdem er des Arabischen kundig geworden war, nach zwei Jahren wieder zurückkommen und arabische Bücher mitbringen können, wobei Thalius vornehmlich an solche aus dem theologischen und dem medizinischen Fach dachte. Er erzählte weiter von einem Adligen, dessen Namen er offensichtlich nicht kannte, der sich jetzt am Hofe des brandenburgischen Kurfürsten aufhalte. Dieser sei im vorigen Jahr in Mauretanien gewesen und vom König von Fes sehr gnädig aufgenommen worden. Der König habe ihm alle Köstlichkeiten des Landes zeigen lassen, ihn dann ehrenvoll entlassen und ihm ein Schreiben an die deutschen Kurfürsten mitgegeben. Dieser Brief werde der Adlige den Adressaten wohl auf dem letzten Reichstag übergeben haben.
      Thalius beklagte ferner den Mangel an arabischen Büchern in Deutschland und forderte Crusius auf, nach solchen zu forschen und, wenn er an den Patriarchen in Konstantinopel oder andere Griechen schreibe, sich solche zu erbitten. Vor allem die Schriften von Avicenna und Johannes Damascenus müsse man sich um jeden Preis verschaffen. Immerhin sei mit der arabischen Sprache in Deutschland ein Anfang gemacht, da demnächst eine kleine arabische Grammatik zusammen mit einer Übersetzung des Galaterbriefes, bearbeitet von Ruthger Spey, Prediger zu Schönau bei Heidelberg, erscheinen werde. Thalius berichtete, dass er bereits ein erstes Blatt dieses Drucks besitze.
      Crusius handelte daraufhin rasch. Schon am nächsten Tag zeigte er den Brief dem Kanzler der Universität Jakob Andreae, der das Originalschreiben von Thalius an sich nahm, um es mit einem Empfehlungsbrief für Georg Weigenmaier an den Herzog zu senden. Beiden Professoren schien Weigenmaier, der seit 1579 in Tübingen Hebräisch lehrte und sich mit Juden in dieser Sprache fließend unterhalten konnte, der richtige Mann zu sein, um nach Fes geschickt zu werden. Schließlich war er, nach Johannes Reuchlin und Johann Forster, einer der Großen der Hebraistik an der Tübinger Universität. Über das Hebräische hinaus hatte sich Weigenmaier, offenbar im Selbststudium, Kenntnisse des Syrischen, Chaldäischen und des Äthiopischen angeeignet und war begierig darauf, sich auch mit dem Arabischen zu befassen, doch fehlte es ihm an Hilfsmitteln, an Texten und Lexika. Crusius hatte wenige Tage, bevor der Brief des Thalius bei ihm eintraf, mit Weigenmaier deswegen eine Unterredung gehabt, und diesem versprochen, sich für ihn bei Melchior Jäger, dem Kammersekretär des Herzogs, zu verwenden. Melchior Jäger (1544-1611), seit 1581 geadelt als Jäger von Gärtringen, vermochte bei seinem Herrn alles und wurde deshalb scherzhaft „Herzog Melchior“ genannt.
      Weigenmaier hatte sich in seiner Angelegenheit auch an Andreae gewandt und bei dem Kanzler gewissermaßen offene Türen eingerannt. Andreae hatte nämlich - wohl kurz zuvor - die im Vorjahr in einer lateinischen Ausgabe neu erschienene Schrift des Portugiesen Damianus a Goes (1502-1552) über Glauben, Religion und Sitten der Äthiopier gelesen und die Überzeugung gewonnen, dass deren Religion vieles mit der lutherischen Konfession gemeinsam habe.

      6. Äthiopien als weiteres Reiseziel
      Fragt man danach, welche Kenntnisse man zu dieser Zeit in Tübingen über Äthiopien haben konnte, dürfte ein Blick in die erstmals 1544 erschienene Kosmographie des Basler Gelehrten Sebastian Münster (1488-1552) genügen. In diesem Werk, das 1550 letztmals vom Autor selbst herausgegeben wurde, schreibt Münster über den Preto Johannes, hier sei „ein Irrthumb in dem Namen: dann er ist kein Priester/ sonder ein König.“ Die Lage des Königreichs weiß Münster einigermaßen zutreffend wiederzugeben. Genauere Kenntnisse darüber vermittelte nach Münster eine Botschaft des äthiopischen Königs, denn dieser habe „vor kurtzen jaren/ nemlich im jar Christi 1534. herauß in Portugall etlich gelehrte Männer geschickt/ die haben etwas in der Portugallischen Sprach begriffen/ und viel von jrer Religion angezeigt. Sie haben auch das Evangelium Christi/ und lehren das/ aber sie vermischen es/ ja verduncklen es mit dem alten Gesatz/ und stecken in vielen und grossen Irrthummen.“ Für dieses Urteil beruft sich Sebastian Münster auf „das Büchlein so Damianus von Portugall im jar Christi 1541. hat lassen außgehen/ darauß ich die Hauptartickel genommen hab/ wie sie hie verzeichnet sind.“
      Die Tatsache von der Existenz der äthiopischen Christenheit war im Westen nie ganz verloren gegangen, denn jeder Jerusalem-Pilger begegnete den Äthiopiern, die in der Grabeskirche neben anderen Christen ihren Platz behaupteten. Zu dem in Florenz 1439-1442 abgehaltenen Konzil, das sich um Unionen mit den christlichen Kirchen des Ostens bemühte, wurde aus Äthiopien eine Botschaft entsandt. Diese und andere Kontakte veränderten aber den Stand der Kenntnis Äthiopiens im Westen nicht entscheidend. In der ersten Hälfte des i6. Jahrhunderts, genauer gesagt, ab 1540, trat hier endlich eine Veränderung ein, die durch zwei Werke veranlasst wurden, die beide in Portugal ihren Ursprung hatten. Bei dem ersteren handelt es sich um den Bericht des Francisco Álvares (ca. 1465 - ca. 1540), der 1520-1521 mit einer portugiesischen Botschaft in Äthiopien gewesen war. Dessen Bericht erschien - allerdings erst 1540 - in Lissabon im Druck. Im selben Jahr erschien erstmals in Löwen das Werk des Damianus a Goes über die Fides, religio, moresque Aethiopum. Damian de Góis war im diplomatischen Dienst der portugiesischen Könige in ganz Europa unterwegs gewesen und hatte sogar 1531 in Wittenberg Luther und Melanchthon kennen gelernt. 1533 traf er in Portugal einen äthiopischen Gesandten, Zagazabo genannt, der ihm über Sitten und Religion seiner Heimat berichtete und den de Góis bat, diese Informationen schriftlich niederzulegen, die er dann für den Druck vorbereitete. Beide Werke, die von Damian de Góis herausgegebene Fides, ebenso wie der Bericht des Álvarez, wurden von 1540 an in mehreren Orten Europas gedruckt und erreichten damit nicht nur eine weite Verbreitung, sondern waren auch geeignet, das seitherige Wissen über Äthiopien auf eine vollständig neue Grundlage zu stellen.
      Doch schon die Darstellung von Sebastian Münster zeigt, dass Jakob Andreae, der sonst so sehr auf die Reinheit der Lehre bedacht war, sich hinsichtlich des äthiopischen Christentums als überaus weitherzig erwies und über manche Unterschiede hinweg sah. Doch stimmten die Äthiopier, die ja den Papst in Rom nicht als ihren Oberhirten anerkannten, mit den Lutheranern nicht nur darin überein, vielmehr kannten sie auch keine Messe für die Toten, ihre Geistlichen waren verheiratet, sie empfingen das Abendmahl in beiderlei Gestalt und hielten Firmung und letzte Ölung nicht für Sakramente. Hingegen hielten sie die alttestamentlichen Speisevorschriften, übten die Beschneidung und erneuerten jährlich die Taufe. Andreae muss offenbar den Eindruck gewonnen haben, dass die mit der lutherischen Lehre übereinkommenden Eigenheiten des äthiopischen Christentums die abweichenden Gebräuche überwogen. Vielleicht meinte er aber auch, dass es möglich sein würde, die Äthiopier vollends auf den richtigen Weg zu bringen. Er brachte nämlich jetzt den Gedanken ins Spiel, dass Weigenmaier nicht nur das Arabische, sondern auch das Äthiopische erlernen und dann den Versuch einer Kontaktaufnahme mit der äthiopischen Kirche machen könne. Somit war man in Tübingen aufs Beste vorbereitet, als bei Crusius der Brief des Thalius eintraf. Das heißt aber auch, dass man gedanklich bereits über den ebenso schlichten wie praktikablen Vorschlag des Thalius, jemandem einen Studienaufenthalt an der Hochschule von Fes zu ermöglichen, weit hinausgegangen war.

      7. Das Scheitern der Reisepläne
      Crusius gab, wie versprochen, dem Empfehlungsschreiben Andreaes für Weigenmaier ein eigenes Schreiben an Melchior Jäger bei, in dem er die Gründe aufzählte, die es notwendig machten, dass man Weigenmaier mit gehöriger Unterstützung nach Afrika und besonders nach Äthiopien schicke. Die Argumente, die Crusius vorbrachte, speisten sich - im konfessionellen Zeitalter - vornehmlich aus dem Gegensatz zur katholischen Kirche. Der Papst habe, so Crusius, in erster Linie den Jesuitenorden, der sich eifrig mit fremden Sprachen befasse, auf die Lutheraner angesetzt. Die Jesuiten verbreiteten in Amerika und Indien, notfalls mit Gewalt und Grausamkeiten, den Papismus. Darüber hinaus habe Papst Gregor XIII. (1571-1585) in Rom Schulen für die Fremdsprachen eingerichtet, damit man die Häresien, wie sie es nennen, unterdrücken könne. Um so mehr müßten die rechtgläubigen Fürsten und Gelehrten darauf sehen, dass die wahre Religion verbreitet werde. Mit Weigenmaier biete sich nun aufgrund seiner Vorbildung die Möglichkeit, ihn die arabische und äthiopische Sprache lernen zu lassen, damit er in diesen entfernten Gebieten die wahre Religion ausbreiten könne. Hierfür sollte er die wichtigsten Bücher, die von der wahren Religion zeugen, in die betreffenden Sprachen übersetzen. Auf diese Weise könnte man dort das Wort Gottes rein verbreiten, „eh er mitt feusten (in extremo die suo) drein schlage.“ Crusius führt also hier das eschatologische Argument an, den in Bälde bevorstehenden Jüngsten Tag, der besonders zur Verbreitung des wahren Glaubens motivierte. Neben diesem eschatologischen Hinweis vergaß Crusius aber auch nicht den Ruhm des Hauses Württemberg, der durch eine solche Unternehmung gemehrt würde. Denn auch der sächsische Kurfürst, so Crusius weiter, scheine an der Sache interessiert zu sein, wie aus dem beigelegten Brief des Thalius hervorgehe. Um so mehr dürfe sich der Herzog von Württemberg diesen Ruhm nicht entgehen lassen, zumal die Tübinger Universität alle anderen in der Hervorbringung vortrefflicher Schriften überrage.
      Am 15. März wurde Crusius von Weigenmaier davon unterrichtet, dass der Kanzler ein Schreiben erhalten habe, wonach Weigenmaier aufgefordert wurde, baldmöglichst vor dem Konsistorium in Stuttgart zu erscheinen, damit man mit ihm über die Sache verhandeln könne. Weigenmaier reiste am darauffolgenden Sonntag, dem 17. März, nach Stuttgart ab und kehrte am 20. März wieder nach Tübingen zurück. Er berichtete, dass er auftragsgemäß ein Gesuch mit seinen Bedingungen, unter denen er die Reise antreten könne, abgefasst habe. Demnach wollte er besonders seine Frau, die gerade schwanger war, während seiner Abwesenheit versorgt wissen. Hierauf erwartete er nun eine Antwort. Unterdessen waren aber Weigenmaier, trotz seiner Begeisterung für die Sache, offenbar doch einige Bedenken gekommen, da es sich um eine weite Reise handelte, und besonders aus Rücksicht gegenüber seiner Frau, zumal die beiden noch keine Kinder hatten, außer zweien, die offenbar schon als Kleinkinder verstorben waren. Im übrigen verhandelte der Kanzler - so berichtete Weigenmaier - noch mit den Konsistorialräten, die allerhand Einwände hätten. Deren Bedenklichkeiten musste Andreae schließlich doch nachgeben und teilte eine Woche später Weigenmaier mit, dass man gegenwärtig, weil er verheiratet sei und sein Unterricht in seiner Abwesenheit nur unter Schwierigkeiten versehen werden könne, davon absehen wolle, ihn auf die Reise zu schicken. Uber diese Absage war Weigenmaier nun doch betrübt und sprach gegenüber Crusius die Hoffnung aus, dass er irgendwann doch einmal in diese fernen Länder reisen könne. Crusius tröstete ihn und sagte, dass er dies auch hoffe. Weigenmaier versprach ihm, dass er jetzt noch größeren Fleiß als jemals auf das Studium dieser Sprachen wenden wolle.
      Als einen gewissen Trost mochte es Weigenmaier ansehen, dass er bald darauf von dem von Thalius erwähnten Christoph Hammer in Jena einen Brief erhielts den dieser auf Empfehlung eines gewissen Magisters Crispin Fluggius aus Lübeck geschrieben hatte. Der Lübecker war Tübinger Student, kannte also Weigenmaier persönlich und hatte ihn Hammer empfohlen. Dieser lobte Weigenmaier wegen seiner Kenntnis der hebräischen und verwandter Sprachen aufs höchste und wünschte, mit ihm in freundschaftlichen Verkehr zu treten. Er erbat sich von ihm Hilfe in seinem Studium, vor allem im Arabischen. Hammer besaß nach seiner Auskunft Kenntnisse nicht nur im Hebräischen, sondern auch in den verwandten Sprachen, dem Chaldäischen, Syrischen, Arabischen und Aethiopischen. Er schrieb, dass er im Arabischen zwei Lehrer habe, nämlich den bereits erwähnten Ruthger Spey und einen gewissen Paulus Wellig, der ein zum Christentum übergetretener Türke sei. Offenbar stand Hammer mit diesen beiden in brieflicher Verbindung.

      8. Crusius' Kontaktaufnahme mit der Griechisch-orthodoxen Kirche in Ägypten
      Crusius nahm nun seinerseits inzwischen wenigstens schriftlich Verbindung auf mit Ägypten. Er schrieb am 13. April 1583 an den Protosyncellus Meletius, einen der obersten Geistlichen am Patriarchat in Alexandrien, und schickte diesem das von ihm ins Griechische übersetzte theologische Kompendium des Kollegen Jakob Heerbrand (1521-1600). Dieses Werk Heerbrands hatte nach seinem erstmaligen Erscheinen 1573 rasch den Rang als die maßgebliche wissenschaftliche Darstellung der lutherischen Theologie eingenommen, weshalb Crusius den Meletius bat, es fleißig zu lesen. Crusius ersuchte ihn ferner, ihm Nachrichten über Ägypten, Äthiopien, Palästina und Jerusalem zukommen zu lassen. Er gab auch den Weg an, auf dem die Post ihn erreichen würde, nämlich über Venedig, wo die Sendungen in der Niederlassung der deutschen Kaufleute, dem Fondaco dei Tedeschi, einem vertrauenswürdigen deutschen Kaufmann übergeben werden sollten, der sie nach Augsburg befördern würde, von wo aus sie nach Tübingen, das von Augsburg 16 Meilen oder drei Tagereisen entfernt sei, geschickt würden.
      Der Hauptgrund, weshalb Crusius jetzt mit einem der obersten griechischen Geistlichen in Ägypten Verbindung aufzunehmen suchte, war wohl nicht so sehr die vorläufig gescheiterte Reise Weigenmaiers, sondern ganz offensichtlich die 1581 vom Patriarchat in Konstantinopel abgebrochene Verbindung mit Tübingen, die zuerst durch Gerlach dann durch Schweigger unterhalten worden war. Wenn sich die Mühe lohnen sollte, die sich Crusius mit der Übersetzung des Heerbrandschen Kompendiums ins Griechische gemacht hatte, dann musste jetzt ein neuer Weg gefunden werden, mit der griechischen Kirche Verbindung aufzunehmen. Am leichtesten und gangbarsten musste der Weg über Venedig nach Alexandrien erscheinen. Bemerkenswert ist, dass Crusius nun nicht an den Alexandriner Patriarchen direkt herantrat, sondern an Meletius Pegas (ca. 1590 - ca. 1601/02), der in jenem Jahrzehnt eine wichtige Rolle bei den Patriarchen in Konstantinopel und Alexandrien spielte. Meletius war wissenschaftlich gebildet, hatte in Padua studiert und wurde 1590 Patriarch von Alexandrien. Er hat eine, allerdings erst im 18. Jahrhundert gedruckte Schrift gegen den Primat des römischen Papstes verfasst. Wenn überhaupt jemand, dann musste ein solcher Mann für eine Kontaktaufnahme mit Tübingen aufgeschlossen sein.
      Seiner Sendung legte Crusius nicht nur das Bild Heerbrands, sondern auch sein eigenes Konterfei bei, ferner Beispiele seiner griechischen Dichtung, Proben von Arbeiten seiner Schüler und dergleichen, so dass ein stattliches Paket zusammen kam. Das in griechischer, lateinischer und italienischer Sprache adressierte Paket ließ er durch einen Boten nach Kempten bringen, der es über Michael Flach, Lehrer der dortigen Lateinschule, den Crusius kannte, dem Kaufmann Raymund Dorn übergeben sollte. Dieser wurde gebeten, das Paket in Venedig einer vertrauenswürdigen Person, die nach Alexandrien reiste, mitzugeben. Die Kemptener Flach und Dorn unterrichteten Crusius alsbald darüber, dass die Sendung dem Dornschen Agenten in Venedig geschickt worden sei, der sie dort einem Juden übergeben habe, dessen Bruder in Alexandrien wohne, welcher das Paket dem Meletius zustellen werde.
      Im September erhielt Crusius von Raymund Dorn in Kempten die Nachricht, dass er aus Venedig die Mitteilung erwarte, dass das Paket in Alexandrien angekommen und dem Empfänger überbracht worden sei. Man könnte vielleicht gar schon mit einer Antwort des Meletius rechnen, da die Schiffe aus Alexandrien üblicherweise im September und Oktober in Venedig einträfen. Als er im Dezember noch keine solche Nachricht erhalten hatte, fragte Crusius bei Dorn in Kempten deswegen an. Im darauffolgenden März erhielt er die Antwort, dass sein Paket dem Meletius gewiss übergeben worden sei. Möglicherweise hatte es aber dieser nicht für nötig gehalten, den Empfang der - immerhin unverlangten - Sendung umgehend zu bestätigen und die Zuschrift aus Tübingen zu beantworten. Aber schließlich war man ja von der Korrespondenz mit Konstantinopel an einen schleppenden Verkehr mit der griechischen Geistlichkeit gewohnt. Es dauerte nämlich ein gutes Jahr, bis Crusius von Meletius hörte. In der Schwäbischen Chronik heißt es zum Jahr 1584: „Den 22. May wurde mir ein Griechischer Brief eingehändiget, welchen Meletius, der grosse Protosyngelus und Procurator des allgemeinen Richters, Pabsts und Patriarchen zu Alexandria, 1583. den 14. Oct. aus der Stadt Alkair (die vor Zeiten Memphis geheissen, jetzt aber auch Egypten und Misyris genennet wird) geschrieben hatte, weil er meine Briefe und das Compendium Theologicum empfangen.“ Es dürfte sich also bei diesem Schreiben aus Kairo um nicht viel mehr als um eine höfliche Empfangsbestätigung gehandelt haben, denn von einer Fortsetzung des Briefwechsels verlautet zumindest in der Schwäbischen Chronik nichts.

      9. Die Anfänge der arabischen Studien in Heidelberg und Tübingen
      Crusius mag zu seinem Versuch, mit Alexandrien Verbindung aufzunehmen, auch durch einen Brief von Michael Neander, Lehrer an der Ilfelder Klosterschule, an Christoph Hammer in Jena angeregt worden sein, der sich abschriftlich in seinen Hellenika befindet Neander war von Thalius gebeten worden, Hammer Ratschläge zu erteilen, wegen dessen Plan, die arabische Sprache zu erlernen. Neander hatte ihm geraten, mit einem Empfehlungsschreiben des sächsischen Kurfürsten zum König von Fes zu gehen, denn die Könige dort seien meist gelehrt und des Lateinischen, Italienischen und Spanischen kundig. Auch sei kürzlich der Adlige von Schlieben von der Akademie zu Fes zurückgekehrt, wo er von dem König gnädig und gastfrei behandelt worden sei, da dieser die Deutschen sehr schätze, weil sie sich in der Schlacht mit König Sebastian so tapfer gehalten hätten.
      Im übrigen, so Neander, sei es nur eine kurze Strecke von Spanien nach Fes, aber auch nicht gar zu weit von Venedig nach Ägypten, Alexandrien und Memphis und von dort nach Syrien. Überall dort hätten die Venezianer ihre Niederlassungen, wo sie arabische Dolmetscher hielten, da diese Sprache im ganzen Orient verbreitet sei. Der Augsburger Arzt Leonhard Rauwolff habe vor zehn Jahren viele orientalische Länder bereist und in Syrien auf dem Berge Libanon die maronitischen Christen gefunden, von denen ihm arabische Handschriften gezeigt worden seien. Ferner habe er auch Juden getroffen, die Galen und Avicenna auf Arabisch lesen.
      Neander verweist dann noch auf die Tübinger Theologen Stephan Gerlach und Salomo Schweigger, von denen ersterer sich fünf Jahre in Konstantinopel aufgehalten und letzterer auch noch den Orient bereist habe und dessen Reiseroute ihm von Crusius zugesandt worden sei. Von Leuten, die sich in Konstantinopel aufgehalten haben, weiß Neander, dass dort arabische Manuskripte zu haben seien, so dass anzunehmen ist, dass man dort auch die arabische Sprache erlernen könne. Von Wien aus seien es nach Konstantinopel 230 Meilen, auch gebe es vom Kaiserhof aus monatlich die Gelegenheit kostenlos dorthin zu reisen.
      Neander hatte damit einen Überblick über die Möglichkeiten gegeben, die arabische Sprache zu lernen, wie sie sich ihm darstellten. Es muss angenommen werden, dass diese Darstellung vollständig ist, zumal Neander sich auf die wichtigsten Orientreisenden der Zeit beruft, wie Adam von Schlieben, der den Blick nach Fes gerichtet hatte, dann den Augsburger Arzt und Botaniker Leonhard Rauwolff. Der letztere hat, wie seine Reisebeschreibung zeigt, Syrien, das Zweistromland und Palästina bereist und auch Jerusalem besucht, nicht jedoch den Maghreb, den westlichen Teil der arabisch-muslimischen Welt. Die beiden Tübinger Theologen Gerlach und Schweigger hatten Konstantinopel kennen gelernt, Schweigger hatte anschließend noch - übrigens in Begleitung von Schlieben - eine Heiliglandfahrt unternommen. Es ist offensichtlich, dass der Brief des Thalius, der die Planungen der Tübinger in Gang setzte, von Neander beeinflusst war, dass aber Crusius erst jetzt den Brief Neanders erhielt.
      Als Crusius am 12. Juli in anderer Sache an Johannes Magirus (1537-1614), Propst zu Stuttgart und geistlichen Vorsitzenden des Konsistorium schrieb, brachte er das Projekt, einen geeigneten Stiftler zum Erlernen der arabischen und äthiopischen Sprache zu entsenden, in Erinnerung und legte seinem Schreiben den Brief des Michael Neander bei, damit man daraus ersehen könne, dass man auch anderwärts mit Eifer solchen Projekten obliege. Er schrieb weiter, dass er - falls man keinen anderen Weg finde - einen solchen jungen Mann über Venedig durch deutsche Kaufleute nach Afrika zu befördern hoffe. Wolle man die Durchreise durch Spanien vermeiden, könne die Reise direkt über Libyen oder Ägypten, wohin er an einen gelehrten Griechen geschrieben habe, ins Königreich Fes gehen. Doch wolle er, Crusius, dies alles der höheren Einsicht des Konsistoriums anheim stellen. Von einer Antwort von Magirus oder des Konsistoriums in dieser Sache verlautet jedoch nichts.
      Schon am 18. Juni hatte Crusius von dem Heidelberger Theologieprofessor Jakob Schopper die Nachricht erhalten, dass ein gewisser „Ruccerus Spai“, Pfarrer im Kloster Schönau, wo man abwechselnd deutsch und französisch predige, eine syrische, chaldäische und arabische Grammatik herausgebe, die in Kürze in Heidelberg gedruckt werde. In der Tat konnte Crusius dann in seinem Tagebuch vermerken, dass zur Frankfurter Herbstmesse 1583 eine arabische Übersetzung des Galaterbriefes zusammen mit den sechs Hauptstücken der christlichen Religion und einer angehängten arabischen Grammatik erschienen sei, verfasst von Ruthger Spey von Boppard, Pfarrer der französischsprachigen Gemeinde in Schönau bei Heidelberg. Dergleichen sei bisher noch nicht erschienen.
      So war es in der Tat. Spey war 1578 Pfarrer der im Kloster Schönau angesiedelten wallonischen Flüchtlingsgemeinde geworden und hatte zusätzlich den Auftrag erhalten, die Talmudhandschriften der Bibliotheca Palatina in Heidelberg zu ordnen. Er entdeckte dabei eine arabische Übersetzung des Neuen Testaments und hatte nun daraus den Galaterbrief veröffentlicht. Da es in Deutschland noch keine arabischen Lettern gab, hatte man den arabischen Text des 31 Seiten zählenden Bändchens im Holzschnitt wiedergegeben. Dem Text des Galaterbriefs waren die Katechismusstücke, nämlich Zehn Gebote, Glaubensbekenntnis, Vaterunser, Taufe und Abendmahl angefügt. Es handelt sich hier also, wie die Reihenfolge der Katechismusstücke zeigt, wohl um eine Zusammenfassung und nicht etwa eine wörtliche Übersetzung von Luthers Kleinem Katechismus.
      Die Publikation von Spey zeigt, dass man in Heidelberg mit der Bibliotheca Palatina gegenüber Tübingen einen klaren Standortvorteil hatte, der dem büchersammelnden Kurfürsten Ottheinrich (1556-1559) zu verdanken war.
      Was Weigenmaier in Tübingen schmerzlich vermisste, besaß man in Heidelberg. Die dort vorhandenen arabischen Bücher stammten von dem französischen Gelehrten Guillaume Postel (1510- 1581), der sich auf zwei Reisen in den Orient mit der arabischen Sprache vertraut gemacht und einige arabische Handschriften, darunter eine Übersetzung der neutestamentlichen Briefe erworben hatte. Postels Plan einer Christianisierung des Orients fand aber nirgends Unterstützung, vielmehr geriet er aus Glaubensgründen überall in Schwierigkeiten. So musste er Wien, wo er kurz zuvor Aufnahme gefunden hatte, 1554 wieder verlassen und versetzte aus Geldnot dem Pfalzgrafen und nachmaligen Kurfürsten Ottheinrich für 200 Dukaten seine orientalischen Handschriften. Offenbar kam Postel nicht mehr dazu, das Pfand einzulösen, so dass die Handschriften schließlich in die Bibliotheca Palatina übergingen.
      Postel hat somit die Anfänge der Arabistik in Deutschland ermöglicht, nicht nur durch seine orientalischen Handschriften, sondern auch durch seine 1538/39 in Paris erschienene Grammatica Arabica, aus der Spey für sein grammatisches Kompendium im Anhang an den Galaterbrief geschöpft hat. Doch wird die arabische Fassung der katechistischen Stücke Speys eigene Arbeit sein, denn es ging ihm ebenfalls um nichts weniger als um die Christianisierung des Orients. Zu diesem Zweck brachte er die Errichtung einer arabischen Druckerei in Vorschlag, um nicht nur die Bibel, sondern auch den Katechismus in der arabischsprachigen Welt zu verbreiten. Es fand sich aber vorerst niemand, der bereit oder in der Lage gewesen wäre, diesen Vorschlag umzusetzen. Doch dürfte dem Stuttgarter Konsistorium - ebenso wenig wie Crusius - Speys arabische Übersetzung des Galaterbriefs nicht verborgen geblieben sein. Man musste aber daraus doch den Schluss ziehen, dass das Studium des Arabischen in Deutschland nun einen Anfang genommen hatte. Demzufolge musste es auch nicht mehr notwendig erscheinen, jemanden auf die schwierige und kostspielige Reise nach Fes zu schicken. Es kann deshalb kein Zweifel daran sein, dass das Konsistorium die Anregung des Crusius vom Juli 1583 nun endgültig zu den Akten gelegt hat.
      Weigenmaier konnte sich dann 1598, also anderthalb Jahrzehnte später, mit herzoglicher Unterstützung doch noch auf die Reise machen, um Arabisch zu lernen. Der Anlass dazu war, dass es ihm nicht gelang, ein arabisches Büchlein mit vermutlich alchemistischem Inhalt zu entziffern, über das er im Auftrag des Herzogs Friedrich I. (1593 -1608) gutachten sollte. Es war also die bekannte alchemistische Liebhaberei des Landesherrn, die nun die arabischen Studien an der Universität Tübingen endlich in Gang setzen sollten. Natürlich knüpfte man in Tübingen gleich wieder große Hoffnungen an den herzoglichen Auftrag: Tübingen, das als erste europäische Universität das Hebräische lehrte, sollte nun wenigsten als erste deutsche Universität die arabische Sprache lehren können!
      In Heidelberg waren nämlich die arabischen Studien nach Speys Edition nur schleppend vorangekommen. Immerhin hatte Jakob Christmann (1554-1613) bereits 1582 ein Alphabetum Arabicum cum isagoge scribendi legendique Arabice, eine arabische Schriftkunde also, herausgegeben. Nachdem er 1584 Professor für Hebräisch an der Universität Heidelberg geworden war, gab er 1590 eine lateinische Übersetzung der Astronomie des Al-Fragani heraus, die er allerdings aus einer hebräischen Version erarbeitet hatte. Im Widmungsbrief an den Kurfürsten Johann Kasimir (1583-1592) schlug er dem Landesherrn die Errichtung einer Professur für die arabische Sprache vor, damit die für Medizin und Philosophie bedeutsamen arabischen Quellen erforscht werden könnten. Christmanns Wunsch ging jedoch nicht in Erfüllung, noch 1609 äußerte die Universität Bedenken gegen die Errichtung eines solchen Lehrstuhls.
      Man war also in Tübingen im Jahre 1598 noch keineswegs im Verzug, die Voraussetzungen für den Unterricht in der arabischen Sprache zu schaffen, indem man Weigenmaier endlich eine entsprechende Studienreise ermöglichte. Nachdem die Versorgung seiner Frau und seiner nunmehr fünf Kinder in der Zeit seiner Abwesenheit sichergestellt war, konnte er sich auf die Reise machen. Überdies hatte man jetzt auch jemanden, der den Lehrauftrag Weigenmaiers in der Zeit seiner Abwesenheit versehen konnte. Weigenmaier sollte nach Rom gehen, wo eine arabische Druckerei eröffnet worden war. Doch Rom blieb dem Protestanten Weigenmaier verschlossen und mit dem arabischen Lehrer, den er endlich in Venedig fand, konnte er sich kaum verständigen. Auf der Heimreise ist Weigenmaier am 9./19. März 1599 in Padua am Fieber verstorben. Vorerst kam also die arabische Sprache als Lehrfach weder an der Heidelberger noch an der Tübinger Universität in Gang. Auch der Bücherschatz des Humanisten Johann Albrecht Widmannstetter (1506-1557), der mit rund 50 arabischen Büchern, darunter mehrere Korane, in die Hofbibliothek Herzog Albrechts V. von Bayern eingegangen war, scheint vorerst noch keine entsprechenden Früchte getragen zu haben.

      10. Weigenmaier oder Cless?
      Valentin Cless wird in dem zitierten Tagebuch des Crusius nicht genannt, er erscheint bei ihm in Verbindung mit dem Reiseprojekt lediglich an der oben zitierten Stelle in der Schwäbischen Chronik. Gleichwohl dürfte Cless mit dem „juvenem idoneum ex illustri hic stipendio“ gemeint sein, den Crusius in seinem Schreiben an den Propst Magirus nennt. Die Sache dürfte sich daher so verhalten, dass man sich, nachdem Weigenmaier offensichtlich seine Forderungen zu hoch geschraubt hatte, an Cless wandte, der als unverheirateter Stiftler keine besonderen Ansprüche stellen konnte. Aus dem zeitlichen Ablauf wird aber ersichtlich, dass Cless vom Konsistorium im Juni dieser Plan zwar eröffnet worden war, dass aber offensichtlich wenige Wochen später, während Cless noch auf weitere Anweisungen wartete, die Sache insgesamt abgeblasen wurde. Anders ist der vorsichtige Ton des Crusius in seinem Schreiben an Magirus vom 12. Juli nicht zu verstehen. Schon zu diesem Zeitpunkt scheint er - vermutlich von Cless - gewusst zu haben, dass man davon Abstand genommen hatte, einen Stiftler auf die weite Reise nach Äthiopien zu schicken.
      In gewisser Weise geht das Scheitern des Projekts auf Rechnung von Crusius und vor allem von Andreae, weil gerade letzterer in seiner Begeisterung für die äthiopische Kirche aufgrund der Lektüre der Schrift des Damianus a Goes den Vorschlag eines Studienaufenthalts in Fes sofort zu einer weit aussehenden Expedition nach Äthiopien ausgebaut hatte. Nach dem Scheitern des Anknüpfungsversuchs mit dem Patriarchen in Konstantinopel scheint man aber in Stuttgart - wie gezeigt - schon früh davon Abstand genommen zu haben, sich auf einen weiteren, weitaus weniger fundierten Versuch einzulassen.
      Obwohl Georg Weigenmaier offensichtlich die größere Chance hatte, nach Nordafrika geschickt zu werden, ist dieses Projekt bis zum heutigen Tag nicht nur mit dem Namen von Valentin Cless verbunden geblieben, vielmehr hat ihm die Überlieferung - wenn auch zu Unrecht - sogar die Reise in die Wüste Sahara zugemutet. Doch gerade diese Reise muss aufgrund der Quellenlage Cless abgesprochen werden. Sie hat vielmehr überhaupt nicht stattgefunden. Das wissen wir nun endgültig aus seinen Aufzeichnungen, die glücklicherweise die Fährnisse von mehr als 400 Jahren überstanden und auf unsere Tage gekommen sind.
      Dieser Sachverhalt war - eigentlich schon immer - der Schwäbischen Chronik des Crusius zu entnehmen. Aus dieser geht auch hervor, dass Crusius Cless und dessen Familie gut gekannt haben muss, denn unter dem Jahr 15 29 erscheint in der Schwäbischen Chronik die Clesssche Familiengeschichte, angefangen von Martin Cless, dem Großvater des Valentin, der zu den ersten Anhängern Luthers in Württemberg gehört hat. Crusius hat sogar die Geburt von Valentin Cless in seine Chronik aufgenommen. Es heißt dort zum Jahr 1561: „Zu Knittlingen ist den 22. May gebohren M. Valentin Cleß; sein Vater war M. Martin Cleß Uhingers Sohn, Pfarrer zu Knittlingen und des Amts Maulbrunn Superintendens, welche Stelle er im Jahr 1558 bekommen; und seine Mutter Agnes Dempfin von Tübigen. Seine Gevattern waren Valentin Vannius, Abbt zu Maulbrunn, und Catharina Michael Strassers, Amtmanns zu Knittlingen, Eh-Frau. Martin nahm Agnes, Balthasars von Tübingen Tochter, zur Ehe, den 16. Novemb. 1555. welche in der Kindbett den 8. Decemb. 1564. zu Knittlingen an der Pest gestorben.“ Es wird daraus ersichtlich, dass Valentin Cless seinen Vornamen seinem Paten Valentin Vannius verdankt, dem ersten evangelischen Abt des Klosters Maulbronn, mit dem sein Vater in seiner Knittlinger Zeit offensichtlich nicht nur in dienstlicher Verbindung stand. Überhaupt wird deutlich, dass dem Sammler Crusius Nachrichten über die Familie Cless zu Gebote standen, wie sie auch dem Clessschen Hausbuch zu entnehmen sind. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass Crusius diese Nachrichten unmittelbar von dem Studenten Valentin Cless erhalten hat.

      11. Valentin Cless, Pfarrer und gekrönter Poet
      Nach allem, was wir von Valentin Cless wissen, war er ein tüchtiger und beliebter Pfarrer, der seine Mußestunden mit Dichten in lateinischer Sprache zugebracht hat. Zwar hatte Cless schon bei seiner Magisterpromotion 1581, wie Crusius überliefert, lateinisch „peroriert“, doch scheint diese lateinische Rede keine besondere Leistung gewesen zu sein. Außer dem Gedicht über die Rheinreise und drei weiteren, in seinem Hausbuch enthaltenen Gelegenheitsgedichten scheint jedoch nichts von seiner lateinischen Dichtung erhalten zu sein. Als einzige, unter dem Namen von Valentin Cless ausgegangene Publikation ist die Leichenpredigt auf seine 1600 verstorbene Stiefmutter Vincentia Cless geb. Beringer festzustellen.
      Als Beiträger in dieser Schrift findet sich ein weiterer dichtender württembergischer Pfarrerskollege, nämlich Georg Konrad Maicler (1574-1647) von Fellbach. Maicler hatte die Königsbronner Klosterschule besucht, als der Vater von Cless dort Abt war. Man muss also annehmen, dass sich Maicler und Cless schon von dort kannten. Darüber hinaus war auch Maicler ein Poeta laureatus, der 1604 von dem Juristen und kaiserlichen Hofpfalzgrafen Georg Godelmann in Dresden gekrönt wurde. Auch dies ist ein Hinweis darauf, dass Cless offenbar einem neulateinischen Dichterkreis angehört hat. Valentin Cless wurde nämlich schon 1592 von Paulus Melissus Schedius der Titel eines gekrönten Poeten verliehen, worauf er nicht wenig stolz war. Schedius war nach langen Wanderjahren 1584 Bibliothekar an der Bibliotheca Palatina in Heidelberg geworden. Rund 30 solcher Dichterkrönungen, darunter also auch die von Cless, sind von Schedius bekannt. Cless muss deshalb auch mit Schedius im literarischen Austausch gestanden sein, wenngleich nichts davon überliefert ist.
      Zuvor hatte ein anderer, der württembergische Pfarrerssohn Nikodemus Frischlin (1547-1590), das Recht ausgeübt, Dichter zu krönen. Frischlin war 1576 selbst zum Dichter gekrönt worden und hatte im folgenden Jahr die Würde eines kaiserlichen Hofpfalzgrafen erhalten, der nun seinerseits Dichter krönen, aber auch Notare ernennen und Wappenverleihungen vornehmen konnte. Bekanntlich hat sich Nikodemus Frischlin durch seine Oratio de vita rustica 1580 die Feindschaft des württembergischen Hofes zugezogen und sich dann auch noch mit Crusius überworfen. Das Ende vom Lied war der schmähliche Tod des Dichters, der bei seinem Ausbruchsversuch aus der Festung Hohenurach, wo er eingekerkert war, 1590 zu Tode fiel.
      Ob Cless auch mit Frischlin in Verbindung stand, ist nicht bekannt, aber zu vermuten. Cless hat 1600 die Facetien von Frischlin wohl mitherausgegeben. Jedenfalls erscheinen unter dem Porträt Frischlins die Buchstaben V C. P. L., die Martin Crusius - sicher richtig - als „Valentinus Clessius Poeta laureatus“ aufgelöst hat. Dieser Umstand gereichte dem 74Jährigen zu großem Ärgernis. Bei einer Hochzeitsgesellschaft am 8. April 1600, zu der er eingeladen war, machte er seinem Ärger Luft. Nach seiner Heimkehr von dieser Feier, bei der er - wie stets - immer noch nüchtern war, vertraute er seine Auslassungen seinem Tagebuch an, so dass sie bis auf den heutigen Tag erhalten sind. Es sei paradox, schreibt Crusius, dass ein Prediger die verbrecherischen und gottlosen Schwankgeschichten Frischlins herausgebe. Dergleichen Schriften, ihre Autoren und Befürworter, seien mit Feuer zu vertilgen. Die - gewiss manchmal etwas anrüchigen - Schwankgeschichten seien ein sodomitisches Machwerk, schreibt Crusius weiter, und räsonniert dann darüber, wie viele solcher „Buben und Lecker“ er schon überlebt habe. Jedenfalls zeigt die Reaktion von Crusius, dass er gegenüber Frischlin, auch über dessen Tod hinaus, feindlich gesinnt war und diese Feindschaft nun wohl auch auf Cless übertragen hat. Es muss freilich dahingestellt bleiben, inwieweit dies berechtigt war. Jedenfalls hatte Cless durch seine Beteiligung an der Herausgabe der Facetiae von Frischlin gezeigt, dass auch er in den Kreis der neulateinischen Dichter gehörte, wenn auch dieser Dichter Valentin Cless noch zu entdecken sein wird.

      12. Schluß
      So mag für Valentin Cless die ihm einst angesonnene Reise nach Nordafrika später nicht mehr als eine Reminiszenz an seine Studienzeit gewesen sein. In der Rückschau stellt es sich aber heraus, dass das Reiseprojekt doch mehr war, als die Kopfgeburt zweier Tübinger Professoren. Der Blick auf die Welt des Orients - und darüber hinaus - hatte sich nämlich gerade in diesen Jahren erheblich geweitet. Einen wichtigen Beitrag dazu hatten zwei Tübinger geleistet, die Gesandtschaftsprediger Stephan Gerlach und Salomo Schweigger. Dasselbe gilt für die anderen Orientreisenden, wie Adam von Schlieben, der den Westen der muslimischen Welt, und Leonhard Rauwolff, der den Osten erkundet hatte. Rauwolffs Reisebeschreibung war 1582 im Druck erschienen, zwei Jahre später wurde sie in einem von dem Frankfurter Verleger Sigmund Feyerabend herausgebrachten Sammelband mit dem Titel Reyßbuch deß heyligen Lands wieder abgedruckt, zusammen mit insgesamt 18 solcher Reiseberichte, vornehmlich des 15. und 16. Jahrhunderts. Diese Publikation, die das gebildete und wohlhabende Lesepublikum ansprach, belegt die Weitung des abendländischen Horizonts in jenen Jahren. Dies war nicht zuletzt auf die Reformation zurückzuführen, durch die - wie gerade der Rauwolffsche Bericht zeigt - die Heiliglandfahrten einen eher touristischen, aber auch wissenschaftlichen Anstrich bekamen, wobei die Palästina benachbarten Länder zusätzlich an Interesse gewannen.
      In diesen Zusammenhang gehört der Gedanke, einen Stiftler zum Arabischlernen nach Fes zu schicken. Weigenmaiers Traum von einer arabischen Studienreise mochte auch durch Christmanns Alphabetum Arabicum, das ebenfalls 1582 erschien, angeregt worden sein, wurde aber 1583 durch Speys arabische Edition des Galaterbriefs in Frage gestellt. Ebenfalls 1582 war aber auch die lateinische Ausgabe der Schrift des Damianus a Goes über Äthiopien neu erschienen, die Andreae auf den Gedanken brachte, die Unternehmung durch eine Ein-Mann-Expedition nach Äthiopien abzurunden. Mit diesem Plan, der besonders durch das Missverhältnis der Dimensionen und der zur Verfügung stehenden Mittel auffällt, war aber das Unterfangen schon als Projekt zum Scheitern verurteilt.
      Was blieb, war der Wunsch, die arabischen Studien an der Universität zu installieren, wozu man in Heidelberg auf dem besten Weg war, der aber dann - bedingt durch die Zeitläufte und die Wegführung der Bibliotheca Palatina - doch nicht weiterging. In Tübingen ließ sich Christian Friedrich Schnurrer (1742-1822), der 1772 eine außerordentliche Professur der orientalischen Sprachen erhielt und es später bis zum Universitätskanzler brachte, noch 1809 in bitteren Worten gegen Stephan Gerlach aus, der seinen fünfjährigen Aufenthalt in Konstantinopel weder dazu benutzt habe, Arabisch zu lernen, noch arabische Bücher von dort mitgebracht hatte. Einzig Weigenmaier habe sich damals nach Italien begeben, wo er allerdings einer Krankheit erlegen sei. So war man in Tübingen - anders als in Heidelberg - in dieser Sache - als Gelegenheit dazu war - auch nicht ansatzweise weitergekommen.
      Wenigstens bekam Wilhelm Schickhardt (1592-1635), das vielseitige Tübinger Genie, im Jahre 1620 Gelegenheit, seine sicher nur bruchstückhaften arabischen Kenntnisse zu verbessern, als der aus Heidelberg flüchtige Janus Gruter (1560-1627) in Tübingen weilte und Schickhardt anhand des mitgebrachten Korans unterrichtete. Schnurrer konnte somit Weigenmaier und Schickhardt als seine Vorläufer betrachten, doch auch bei dem Theologen Schnurrer war die Arabistik eine Hilfswissenschaft für die Bibelsprache Hebräisch, hatte doch seine Rede von 1772 vom Nutzen der hebräischen Sprache für die Textkritik des Alten Testaments gehandelt. Es blieb daher dem 19. und dem 20. Jahrhundert vorbehalten, das Arabische als selbständige Wissenschaft an der Universität zu etablieren.


      Zu S. 141
      Abbildungen aus Decker-Hauff/ Setzler, Die Universität Tübingen: Tübingen contra Rom (oben) Ansicht von Sala in Marokko (unten)

      Valentin Cless (i56i-r634)
      Olbild im Besitz der Evang. Kirchengemeinde Weil im Schönbuch