Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
 Unsere Familie

Christian Adam LANDENBERGER

Christian Adam LANDENBERGER[1]

männlich 1862 - 1927  (65 Jahre)

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Quellen    |    Alles    |    PDF

  • Name Christian Adam LANDENBERGER 
    Geburt 07 Jan 1862  Ebingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Tod 12 Feb 1927  Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I74038  Merkel-Zeller
    Zuletzt bearbeitet am 29 Jun 2013 

    Vater Christian Adam LANDENBERGER,   geb. 15 Feb 1837, Ebingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 13 Dez 1885, Ebingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 48 Jahre) 
    Mutter Anna Maria GLUNZ,   geb. 18 Jun 1839, Trochtelfingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 22 Aug 1928, Ebingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 89 Jahre) 
    Familien-Kennung F33156  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Katharine Elisabeth Ernestine ULLRICH,   geb. 16 Apr 1858   gest. 29 Jun 1925 (Alter 67 Jahre) 
    Zuletzt bearbeitet am 21 Apr 2013 
    Familien-Kennung F33175  Familienblatt  |  Familientafel

  • Fotos
    Personenbild
    Personenbild
    Landenberger Christian, Selbsbildnis 1910, Galerie Albstadt, aus Südwestdeutsche Blätter für Familien- Wappenkunde, Band 30 - 2012 Günther Schweizer
    Landenberger Maler
    Landenberger Maler
    Landenberger Maler; Postkartengruß 1899, Galerie Albstadt, aus Südwestdeutsche Blätter für Familien- Wappenkunde, Band 30 - 2012 Günther Schweizer

  • Notizen 
    • Aus Günther Schweizer, Südwestdeutsche Blätter für Familien- Wappenkunde (SBFW) Band 30-2012, Seite 221ff:
      Christian Landenberger (1862-1927) Ein impressionistischer Maler von der Schwäbischen Alb und seine Wurzeln - Zum einhundertfünfzigsten Geburtstag des Künstlers
      Der Maler Christian Landenberger
      Christian Landenberger zählt zu den bedeutenden Meistern, die die schwäbische Malerei hervorgebracht hat. Für den Bereich der schwäbischen Freilichtmalerei der Zeit zwischen 1880 und 1920 muß er als zentrale Künstlerpersönlichkeit angesprochen werden. Im gesamtdeutschen Vergleich impressionistischer Malerei ist er nach den mit Berlin verbundenen Künstlern Max Liebermann, Max Slevogt und Lovis Corinth neben Fritz von Uhde der führende Vertreter der süddeutschen Komponente des Stils. Und nicht zuletzt wird Christian Landenbergers Einfluß als Akademielehrer maßgeblich für die Tradition der gegenständlichen Malerei des 20. Jahrhunderts in Schwaben. So beginnt das Vorwort der Monographie von Heinz Höfchen über Christian Landenberger.
      Christian Landenberger ist am 7. April 1862 im württembergischen Amts- und Grenzstädtchen Ebingen, heute Zentrum der Großen Kreisstadt Albstadt, geboren worden. Aus diesem Anlaß hat die Städtische Galerie Albstadt, die einen großen Teil des Nachlasses des Malers erwerben konnte, wiederum eine Ausstellung vorbereitet, diesmal unter dem Titel »Spiegelbilder / Lichtreflexe«, wobei den Bildern Landenbergers Werke des jüngeren Adolf Luther, einem Vertreter der konkreten Kunst, gegenüber gestellt werden.
      Die Vorfahren Landenbergers, jedenfalls die väterlichen Ahnen, sind in einer seltenen Dichte auf das Städtchen Ebingen konzentriert, so dass die Ahnenliste schon aus diesem Grunde interessant und publikationswürdig ist. Nahezu alle Familien, die in Ebingen schon im 16. Jahrhundert und davor genannt werden, sind unter den Vorfahren Landenbergers vertreten. Es sind vor allem Handwerkerfamilien, in denen sich die Berufs- und Sozialstruktur des Städtchens widerspiegelt, das um 1810 noch 3755 Einwohner hatte und erst mit der Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an wirtschaftlicher Bedeutung gewann.
      In welch einer traditionsbewußten Familie Christian Landenberger aufwuchs, zeigt sich schon in der Wahl der Vornamen seiner direkten Vorfahren. Er selbst, eines von neun Geschwistern, wurde auf den Namen Christian Adam getauft, sein Vater, ein Frachtfuhrmann, hieß ebenfalls Christian Adam, desgleichen sein Großvater, ein Bäcker und Bierbrauer, desgleichen der Urgroßvater, ein Ebinger Kaufmann, und schließlich sein Ururgroßvater Christian Adam Landenberger (1746-1796), Strumpfweber in Ebingen.
      Zurück zum Maler, der zwar zeitlebens seiner Heimat verbunden blieb, aber als erster seiner Familie die engen kleinstädtischen Wurzeln sprengte. In der Ebinger Realschule wird vom Zeichenlehrer Gottlob Ziegler sein Talent entdeckt, was trotz der anfänglichen Widerstände des Vaters dazu führt, dass Christian Landenberger 1879 als Siebzehnjähriger ein Studium bei Jacob Grünenwald an der Königlichen Kunstschule in Stuttgart beginnen kann, das er 1883 -1885 an der Münchner Akademie der Bildenden Künste fortsetzt. 1882 entstehen erste Gemälde, 1885 bei einem Aufenthalt in der heimatlichen Alblandschaft ein »zollerisches Skizzenbuch«. Nach dem Tod des Vaters muss Landenberger das Studium unterbrechen und im elterlichen Fuhrbetrieb als Buchhalter aushelfen, besucht aber zwischendurch die Malerkolonie in Gutach im Schwarzwald. Er gibt dann das Studium auf, bleibt aber in München, wo er von 1887 bis 1905 als freischaffender Künstler tätig ist. 1890 werden auf der Münchner Internationalen Kunstausstellung im Glaspalast Bilder von ihm erstmals öffentlich ausgestellt. 1892 wird er ordentliches Mitglied der Münchner Secession, einer Künstlervereinigung, an deren Ausstellungen Landenberger sich bis 1916 regelmäßig beteiligt und schon 1893 auf der ersten dieser Ausstellungen mit seinem Bild »Badender Knabe« (WV 1893,1)5 auf sich aufmerksam macht. Auf der Ausstellung des Jahres 1897 wird er mit der Kleinen Goldenen Medaille ausgezeichnet. Das preisgekrönte Bild »Nun ade, du stilles Haus« (WV 1897,1) wird von der Staatsgalerie Stuttgart erworben. Wichtig sind seine Reisen und Aufenthaltsorte in diesen Jahren, denn sie bestimmen sein Werk, insbesondere die Freiluftmalerei. 1887 und 1888 malt er im Schwarzwalddorf Gutach, 1893 im oberen Donautal, 1894 wiederum im Schwarzwald, Werk Landenbergers, so in dem 1905 mit der Großen Goldenen Medaille der Münchener Internationalen Kunstausstellung im Glaspalast ausgezeichneten Bild »Sornmerabend am See«, 1893 verlobt sich Landenberger mit Käte Ulrich. Bis zur Heirat am 30. Juli 1900 dauert es wegen finanzieller Schwierigkeiten sieben Jahre.
      Eine Zäsur im Leben Christian Landenbergers bildet das Jahr 1905. Mit der Auszeichnung für sein Bild »Sommerabend am See- (Neue Pinakothek, Werkverzeichnis 1904/1) erreichte Landenberger den künstlerischen Durchbruch. 1905 erhält er den Ruf auf eine neu errichtete Professur für Technisches Malen an der Stuttgarter Akademie der Bildenden Künste. Im Oktober tritt er diese Stelle an und zieht mit Frau und Schwiegermutter nach Stuttgart in die Sängerstraße 5. Mit Landenbergers Berufung, schreibt sein Biograph Höfchen, gelangte die impressionistische Malerei an der Stuttgarter Kunstschule zum Durchbruch. Während seiner mehr als zwanzigjährigen Lehrtätigkeit hat eine große Zahl junger Künstler seine Malklasse durchlaufen. In ihrem späteren künstlerischen Wirken zu Bedeutung gelangte Schüler sind Hermann Stenner, Gottfried Graf, Otto Meyer-Amden, Oskar Schlemmer, Manfred Pahl, Wilhelm Geyer und Manfred Henninger. Hinzuzufügen wären wohl auch Willi Baumeister und Oskar Frey.
      In den eigenen Arbeiten jener Zeit wendet sich Landenberger den Themen Landschaft und Bildnis zu. Landschaftsbilder, meist kleinformatig, zeigen das Land seiner Jugend, die Schwäbische Alb rund um Ebingen und Balingen, so das Bild »Böllat mit Schalksburg« (H 1913/17), sowie Bilder aus der: Umgebung von Dießen am Ammersee. Eine Einladung des Stuttgarter Oberbürgermeisters Heinrich Gauß in dessen Sommerhaus am Bodensee in den Jahren 1913 und 1914 bietet weitere Seelandschaften als Motiv für den Maler. Hinzu kommen 1912 und 1926 Reisen an die Nordseeküste mit Bildern von Dünenlandschaften.
      Eine weitere Werkgruppe der Stuttgarter Zeit ist dem Bildnis gewidmet. Es entstanden wenige, aber malerisch hervorragende Porträts, so etwa das Bild seiner Frau Käte im Garten (Galerie der Stadt Stuttgart, H 1911-1920/1). Zuvor schon, 1907, war im Auftrag der Stadt Ebingen das »Bildnis des Ebinger Stadtschultheißen Johannes Hartmann« (WV 1907,2) entstanden, der die Stadt mehr als ein halbes Jahrhundert (1856-1909) geführt hatte - wohl das erste wichtige Porträt Landenbergers. Einige Bilder haben das Motiv des betenden Mädchens zum Thema, gemalt in der barocken Klosterkirche St. Maria in Dießen. Ohnehin treten in jener Zeit auch religiöse Motive in den Vordergrund. 1923 wird in der Stuttgarter Gedächtniskirche das große Wandbild »Jesus und die Kinder« (WV 1923, 1) enthüllt.
      Den Sommer verbringt Landenberger meist in Dießen. Zu Ostern 1916 und zu Weihnachten 1917 ist er in Ebingen, wo im August 1925 eine Einzelausstellung Landenbergers stattfindet, nachdem das Kunsthaus Schaller 1922 dem Künstler zum 60. Geburtstag schon eine Einzelausstellung in Stuttgart gewidmet hatte. Am 29. Juni 1925 stirbt seine Frau Käte. Christian Landenberger selbst stirbt nach einer Verletzung am linken Fuß und einer nachfolgenden septischen Thrombose am 13. Februar 1927. Er wird auf dem Stuttgarter Waldfriedhof bestattet.
      Um die Bedeutung Landenbergers," insbesondere für seine schwäbische Heimat, zusammenzufassen, sei hier nochmals Heinz Höfchen, dem besten Kenner des Malers, das Wort erteilt. Die letzten Sätze der biographischen Skizze/ lauten:
      Christian Landenbergers Beitrag zur Kunst um 1900 sind einige der qualitätvollsten Bildwerke deutscher impressionistischer Malerei. Neben seiner Stilfindung im Bereich der Freilichtmalerei reicht sein Gesamtwerk von realistischen Anfängen um 1880 bis zur Verarbeitung expressiver Tendenzen zu Beginn der zwanziger Jahre. Für die schwäbische Malerei kennzeichnet Landenbergers Entwicklung während des letzten Jahrzehnts des 19. Jahrhunderts den Übergang zur Freilichtmalerei, deren bedeutendster süddeutscher Vertreter er wurde. Darüber hinaus war sein künstlerischer Einfluß maßgeblich für die Tradition der gegenständlichen Malerei in Schwaben.
      Die umfangreichsten und wichtigsten Werke Landenbergers befinden sich in der Städtischen Galerie Albstadt - dies dank örtlicher Sammler und Mäzene -, im Kunstmuseum Stuttgart und in der Staatsgalerie Stuttgart. Große Teile des Nachlasses blieben zunächst in der Familie beim jüngsten Bruder Christians, Dr. Hermann Landenberger, Stadtveterinär in Ebingen, nach dessen Tod beim Neffen Dr. Hans Landenberger. Dieser überließ der Stadt Ebingen 1970 die Werke als Dauerleihgabe; später gingen die 27 Gemälde, 103 Zeichnungen und 35 Druckgraphiken in das Eigentum der Stadt über und wurden zum Grundstock der Galerie Albstadt, die 1975 als städtische Kunstsammlung gegründet wurde.

  • Quellen 
    1. [S24] Zeitschrift, Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde, (Herausgeber: Verein für Familien- und Wappenkunde in Württemberg und Baden), Band 30 S. 273.