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Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
Unsere Familie
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1733 - 1813 (79 Jahre)
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Name |
Christoph Martin WIELAND |
Geburt |
05 Sep 1733 |
Oberholzheim,,,,, |
Geschlecht |
männlich |
Tod |
20 Jan 1813 |
Weimar,,,,, |
Beerdigung |
25 Jan 1813 |
Oßmannstedt,,,,, |
Personen-Kennung |
I58557 |
Merkel-Zeller |
Zuletzt bearbeitet am |
16 Jun 2014 |
Vater |
Thomas Adam WIELAND, geb. 03 Jan 1704, Oberholzheim,,,,, gest. 22 Sep 1772 (Alter 68 Jahre) |
Mutter |
Regine Katharina KICK, geb. 01 Jul 1715, Biberach,,,,, gest. 27 Dez 1789, Weimar,,,,, (Alter 74 Jahre) |
Eheschließung |
um 1732 |
Familien-Kennung |
F26024 |
Familienblatt | Familientafel |
Familie 1 |
Anna Dorothea VON HILLENBRAND, geb. 28 Jul 1746, Augsburg,,,,, gest. 09 Nov 1801, Oßmannstedt,,,,, (Alter 55 Jahre) |
Eheschließung |
21 Okt 1765 |
Biberach,,,,, |
Notizen |
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Kinder |
| 1. Sophie WIELAND, geb. 19 Okt 1768, Biberach,,,,, gest. 01 Sep 1837, Kiel,,,,, (Alter 68 Jahre) |
| 2. Karoline WIELAND, geb. 11 Mai 1770, Erfurt,,,,, gest. 14 Mai 1851, Jena,,,,, (Alter 81 Jahre) |
| 3. Dorothea WIELAND, geb. 09 Jun 1771, Erfurt,,,,, gest. 07 Mrz 1779, Weimar,,,,, (Alter 7 Jahre) |
| 4. Amalie WIELAND, geb. 14 Apr 1773, Weimar,,,,, gest. 26 Feb 1858 (Alter 84 Jahre) |
| 5. Karl WIELAND, geb. 18 Sep 1774, Weimar,,,,, gest. 05 Nov 1774 (Alter 0 Jahre) |
| 6. Charlotte WIELAND, geb. 21 Mrz 1776, Weimar,,,,, gest. 29 Dez 1816 (Alter 40 Jahre) |
| 7. Ludwig WIELAND, geb. 26 Okt 1777, Weimar,,,,, gest. 12 Dez 1819, Jena,,,,, (Alter 42 Jahre) |
| 8. Karl Friedrich WIELAND, geb. 07 Dez 1778, Weimar,,,,, gest. 09 Jun 1856, Weimar,,,,, (Alter 77 Jahre) |
| 9. Philipp WIELAND, geb. 20 Jan 1780, Weimar,,,,, gest. 13 Jan 1794, Weimar,,,,, (Alter 13 Jahre) |
| 10. Wilhelm August WIELAND, geb. 02 Feb 1781, Weimar,,,,, gest. 22 Sep 1865, Töpliwoda,,,,, (Alter 84 Jahre) |
| 11. Julie WIELAND, geb. 27 Mrz 1782, Weimar,,,,, gest. 20 Mrz 1809 (Alter 26 Jahre) |
| 12. Wilhelmine Johanne Friederike WIELAND, geb. 07 Jul 1783, Weimar,,,,, gest. 29 Apr 1798, Oßmannstedt,,,,, (Alter 14 Jahre) |
| 13. Auguste Friederike WIELAND, geb. 07 Jul 1786, Weimar,,,,, gest. 26 Feb 1787 (Alter 0 Jahre) |
| 14. Luise WIELAND, geb. 03 Mai 1789, Weimar,,,,, gest. um 30 Jun 1815, Jena,,,,, (Alter 26 Jahre) |
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Zuletzt bearbeitet am |
14 Okt 2021 |
Familien-Kennung |
F26025 |
Familienblatt | Familientafel |
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Fotos |
| Personenbild Wieland Chritoph M aus Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde Band 31, G. Schweizer, Vorfahren Wieland, S. 244 |
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Notizen |
- Bedeutender Dichter. Uebersetzer von William Shakespeare's Werken; Grabstätte: Park von Gut Oßmannstedt bei Weimar (neben seiner Frau und
Sophie Brentano) Aus pietistischem Pfarrhaus. Vater: Thomas Adam Wieland (1704-1772), Pfarrer; Mutter: Regina Katharina, geb. Kick (1715-1789). Sinnenfroh, dem irdischen Leben zugewandt; glücklicher Ehemann, fürsorglicher Hausvater. Hoher Beamter im heimischen Biberach, Philosophieprofessor in Erfurt, Prinzenerzieher in Weimar: Mit ihm beginnt der Aufstieg von Weimar zur Kulturmetropole.
1765 Heirat mit Anna Dorothea von Hillenbrand (1746-1801); 14 Kinder; uneheliche Tochter mit Christine Hogel
Bedeutendster Dichter des deutschen Rokoko, Übersetzer und Journalist. Zu Lebzeiten hochgeschätzt und populär. Infolge der romantischen Kritik an ihm im 19. Jahrhundert kaum noch wahrgenommen (die Gebrüder Schlegel machen ihm wegen seiner vielfältigen literarischen Entlehnungen und seiner Affinität zur französischen Kultur und Sprache den Vorwurf des Plagiats bzw. der mangelnden Originalität und des mangelnden Patriotismus: Citatio edictalis, 1799; Fr. Schlegel nennt W. einen "negativen Classiker"). _Ungemein produktiv; Wielands Lebenswerk umfasst die Literaturepochen von der Aufklärung, Empfindsamkeit bis zur Klassik und Romantik: Frühwerk hat Teil an Aufklärung und Empfindsamkeit; Wendung zur weltoffenen Kunst des französischen Rokoko in den Verserzählungen; Spätwerk von klassizistischem Geist durchdrungen. Vor allem mit seinen Romanen trägt W. zur Ausbildung der neueren zeitgenössischen Literatur bei. Nach dem Vorbild von Cervantes und Fielding führt er eine neue, komplexere Kunst des Erzählens ein, verwendet zum ersten Mal ästhetische Mittel wie Perspektivenvielfalt, Illusionsdurchbrechung, Brechung der chronologischen Handlungsabfolge, ironischen Kommentar, direkte Wendung an den Leser, erlebte Rede. Der Agathon ist der erste deutsche Bildungsroman (Muster für Goethes Wilhelm Meister), die Geschichte der Abderiten der erste wichtige bürgerliche Roman: Spott über kleinbürgerliche Beschränktheit und Selbstzufriedenheit._Als Übersetzer maßgeblich an der Wiederentdeckung der klassischen Antike beteiligt. Wielands Prosaübersetzung der wichtigsten Stücke Shakespeares werden grundlegend für die Shakespeare-Rezeption in Deutschland (Herder, Goethe und Schiller lernen Shakespeare in dieser Übersetzung kennen; Wielands Aufführung des "Sturm" in Biberach ist die erste Shakespeare-Aufführung überhaupt in Deutschland). Mit dem Teutschen Merkur gibt er die erste bedeutende literarische Zeitschrift Deutschlands heraus.
wichtige Lebensdaten: <http://www.lehrer.uni-karlsruhe.de/~za874/homepage/wieland.htm>
1735 Geburt des Bruders Thomas Adam
1736 Übersiedlung nach Biberach (Pfarrstelle des Vaters); Erkrankung an Blattern
1739-42 Lateinschule. Anschließend Unterricht in Religion, Philosophie, Geschichte und den alten Sprachen beim "äußerst orthodoxen" Vater
1747-49 Internatsschule Klosterbergen bei Magdeburg (im pietistischen Geist geführt); ohne Abschluss
1749 Studium der Philosophie an der Universität Erfurt. Unterkunft bei dem Philosophen und Theologen Johann Wilhelm Baumer
1750 Rückkehr nach Biberach. Begegnung und Verlobung mit der entfernten Verwandten Sophie von Gutermann (1730-1807), späterer La Roche; Liebe zu Sophie prägendes Erlebnis ("englische Sophie")
1750-52 Jurastudium an der Universität Tübingen
1752-54 Gast bei Johann Jacob Bodmer in Zürich; Förderung durch Bodmer
1753 Dez.: Sophie löst die Verlobung und heiratet Georg Michael Frank La Roche, Sekretär des Grafen Friedrich von Stadion (= Großeltern Brentanos)
1754-59 nach Bruch mit Bodmer Hauslehrer in Zürich
1756 Bekanntschaft mit Salomon Geßner
1759 Übersiedlung nach Bern; weiter Hauslehrer; kurzzeitige Verbindung mit Julie von Bondeli, der späteren Freundin Rousseaus; Verlobung
1760 April: Wahl zum Senator der Reichsstadt Biberach, Mai: Rückkehr nach Biberach; Juli: Ernennung zum Kanzleiverwalter. Opfer der Intrigen in der von Protestanten und Katholiken paritätisch verwalteten Reichsstadt: muss um Amt und Gehalt prozessieren
1761 Jan.: Wahl zum Direktor der evangelischen Komödiantengesellschaft; Dez. : Rücktritt. Sommer: Liebesbeziehung zum katholischen Bürgermädchen Christine Hogel ("Bibi"); enger Kontakt mit Friedrich Graf Stadion auf Schloss Warthausen bei Biberach ("Musenhof")
1764 Christine Hogel bringt eine Tochter zur Welt; Heirat ursprünglich beabsichtigt; Standes- und Konfessionsunterschied bleiben unüberwindlich: Ende
der Beziehung. Tod des Bruders
1765 Heirat mit der Augsburger Kaufmannstochter Anna Dorothea von Hillenbrand
1768 Tod des Grafen Stadion
1769 Übersiedlung nach Erfurt: Ernennung zum Professor der Philosophie
1771 Rheinreise
1772 Sept.: Herzogin Anna Amalia beruft W. als Erzieher des Erbprinzen Carl August nach Weimar
1773-1810 Herausgabe der Literaturzeitschrift Der Deutsche Merkur (ab 1774 Der Teutsche Merkur, ab 1790 Der Neue Teutsche Merkur)
1775 mit dem Regierungsantritt Carl Augusts Ende der Erziehertätigkeit; Pension auf Lebenszeit; freier Schriftsteller; Beginn einer lebenslangen
Freundschaft mit Goethe
1777 Reise nach Frankfurt/M.
1796 Reise nach Leipzig und Dresden; Reise nach Zürich (Pestalozzi, Lavater, Hottinger)
1796-1802 Herausgabe des Attischen Museums (Zeitschrift für Altertumskunde)
1797 Kauf des Gutes Oßmannstedt bei Weimar; Übersiedlung; Beginn der Freundschaft mit Herder
1799 Sophie von La Roche besucht W. mit ihrer Enkelin Sophie Brentano
1800 Sophie Brentano verbringt den Sommer in Oßmannstedt; Sept.: Tod Sophies in Oßmannstedt
1801 Tod der Gattin
1802-03 Nov.-Jan.: Heinrich von Kleist besucht W.
1803 Verkauf von Oßmannstedt; Übersiedlung nach Weimar
1805-09 Herausgabe der Zeitschrift Neues Attisches Museum
1808 Begegnung mit Napoleon: Kreuz der Ehrenlegion
1809 Eintritt in die Freimaurerloge Amalia
Werke: <http://www.lehrer.uni-karlsruhe.de/~za874/homepage/wieland.htm>_(e = entstanden; a = Uraufführung)
Romane
1764 Der Sieg der Natur über die Schwärmerey oder Die Abentheuer des Don Sylvio von Rosalva (2 Bde.)
1766-67 1794 Neufass. Geschichte des Agathon (2 Bde.)
1770 Sokrates mainomenos oder Die Dialogen des Diogenes von Sinope
1772 Der goldene Spiegel oder Die Könige von Scheschian (4 Bde.; Staatsroman)
1774-80 Geschichte der Abderiten (1781 erw. Buchausgabe, 2 Bde.)
1784 Geschichte des Philosophen Danischmende (Staatsroman)
1788-89 Geheime Geschichte des Philosophen Peregrinus Proteus (1791 Buchausgabe, 2 Bde.)
1799 (1796-98 e) Agathodämon. Aus einer alten Handschrift
1800-01 Aristipp und einige seiner Zeitgenossen (4 Bde.)
Erzählungen
1752 Erzählungen
1760 Araspes und Panthea
1765 Comische Erzählungen (4 Bde.)
Epen, Verserzählungen
1882 (1751 e) Hermann (Frgm.: 4 Gesänge)
1753 Gepryfter Abraham
1759 Cyrus (Frgm.)
1768 Musarion oder Die Philosophie der Grazien Idris
1770 Die Grazien
1771 Der Neue Amadis (2 Bde.)
1774 Der verklagte Amor
1780 Oberon. Ein romantisches Heldengedicht
1784 Clelia und Sinibald
Gedichte
1752 Die Natur der Dinge oder die vollkommenste Welt (Lehrgedicht in Alexandrinern) Zwölf moralische Briefe in Versen Anti-Ovid
1753 Briefe von Verstorbenen an hinterlassene Freunde
1784-89 Auserlesene Gedichte (7 Bde.)
Dramen, Dialoge
1758 (a Winterthur) Lady Johanna Gray oder Der Triumph der Religion (Trauerspiel; erstes dt. Blankversdrama)
1760 Clementina von Porretta (Trauerspiel)
1773 Alceste (Singspiel) Die Wahl des Herkules (Singspiel)
1791 Neue Göttergespräche (Dialoge)
1799 Gespräche unter vier Augen (Dialoge)
Übersetzungen
1762-66 Shakespeares Theatralische Werke (erste dt. Übersetzung von 22 Shakespeare-Dramen; 8 Bde.)
1782 Horaz: Briefe
1786 Horaz: Satiren
1788-89 Lukian: Sämtliche Werke (6 Bde.)
1796-02 Aristophanes (Friede, Wolken, Ritter, Vögel), Euripides (Ion, Helena), Xenophon (Symposion, Denkwürdigkeiten des Sokrates)
1808-21 Cicero: Sämmtliche Briefe (vollendet v. Friedrich David Gräter, 7 Bde.)
Schriften
1753 Plan von einer neuen Art der Privatunterweisung Abhandlung von den Schönheiten des epischen Gedichts Der Noah (von Bodmer)
1756 Sympathien
1757 Empfindungen eines Christen
1758 Sammlung einiger Prosaischen Schriften (3 Bde.)
1770 Beyträge zur Geheimen Geschichte des menschlichen Verstandes und Herzens (2 Bde.)
1782-84 Briefe an einen jungen Dichter
1785-86 Kleinere prosaische Schriften (2 Bde.)
1788 Das Geheimniß des Kosmopoliten-Ordens
1802 Versuch über das Xenofontische Gastmahl als Muster einer dialogisirten dramatischen Erzählung betrachtet Wieland als Herausgeber
1771 Sophie von La Roche: Geschichte des Fräuleins von Sternheim
1786-89 Dschinnistan oder auserlesene Feen- und Geister-Mährchen (3 Bde.)
Ausgaben
1794-1811 Sämmtliche Werke von der letzten Hand, Leipzig (Göschen 39+6 Bde.)
1797-1815 Nachdruck der Sämmtl. Werke, Wien (85 Bde.)
1811-1823 Nachdruck der Sämmtl. Werke, Wien (65 Bde.)
1814-1818 Nachdruck der Sämmtl. Werke, Karlsruhe (39+6 Bde.)
1818-1821 Nachdruck der Sämmtl. Werke, Wien (43 Bde.)
1818-1828 Sämmtliche Werke, hg. v. Johann Gottfried Gruber, Leipzig (53 Bde.)
1839 Nachdruck der Sämmtl. Werke, Leipzig (36 Bde.)
1879-1880 Werke, hg. v. Heinrich Düntzer, Berlin (16 Bde.)
1909ff. Gesammelte Schriften, hg. v. der Deutschen Kommission der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Berlin (unvollst.)
1984 Neudruck der Sämmtl. Werke, Hamburg (39+6 Bde.)
1986ff. Werke, versch. Hg., Frankfurt/M. (12 Bde.)
Das Letzte und Höchste zu wissen bleibt dem Menschen unerreichbar. Dafür möge er die Welt und nicht am wenigsten sich selbst mit leiser Ironie sehen. Was Natur und Schicksal gewähren, genieße er vergnügt und entbehre gern den Rest. Unterwürfig dem Geschick, nie geneigt, die Welt für ein Elysium oder für eine Hölle zu halten. (Musarion oder Die Philosophie der Grazien, 1768)
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Quellen |
- Erich W. Reuschle mailt 5/2011 Konrad Schmid Chronik;.
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