Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
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König von Georg III. Wilhelm Friedrich KÖNIG VON GROSSBRITANNIEN UND HANNOVER

König von Georg III. Wilhelm Friedrich KÖNIG VON GROSSBRITANNIEN UND HANNOVER[1]

männlich 1738 - 1820  (81 Jahre)

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  • Name Georg III. Wilhelm Friedrich KÖNIG VON GROSSBRITANNIEN UND HANNOVER 
    Titel König von 
    Geburt 24 Mai 1738 04 Jun 1738  London,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Tod 29 Jan 1820  Windsor Castle,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I26271  Merkel-Zeller
    Zuletzt bearbeitet am 24 Sep 2022 

    Familie Königin von Sophie Charlotte ZU MECKLENBURG-STRELITZ,   geb. 19 Mai 1744, Mirow,,Mecklenburg-Vorpommern,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 17 Nov 1818, Kew,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 74 Jahre) 
    Eheschließung 08 Sep 1761 
    Kinder 
     1. Charlotte Mathilde GROSSBRITANNIEN UND HANNOVER,   geb. 1766   gest. 1828 (Alter 62 Jahre)
     2. Adolphus Frederick DUKE OF CAMBRIDGE,   geb. 24 Feb 1774, London,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 08 Jul 1850, London,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 76 Jahre)
    Zuletzt bearbeitet am 24 Sep 2022 
    Familien-Kennung F11961  Familienblatt  |  Familientafel

  • Notizen 
    • wikipedia:
      Georg III. Wilhelm Friedrich (englisch George William Frederick; * 24. Maijul. / 4. Juni 1738greg. in London; † 29. Januar 1820 in Windsor Castle) war von 1760 bis 1801 König von Großbritannien und Irland, danach bis zu seinem Tod König des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Irland. Im Heiligen Römischen Reich regierte er als Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg, seit dem Wiener Kongress als König von Hannover (1814). Außerdem war er der letzte britische Monarch, der sich infolge des Hundertjährigen Krieges als König von Frankreich bezeichnete. Während des Ersten Koalitionskriegs war er kurzzeitig auch König von Korsika (1794–1796).

      Georg war der dritte britische Monarch aus dem Haus Hannover, doch der erste, der in Großbritannien geboren wurde und dessen Muttersprache Englisch war. In seine Herrschaftszeit, die länger war als die jedes britischen Monarchen vor ihm, fallen der Gewinn der französischen Kolonien in Kanada und der französischen Besitzungen in Indien (1763), aber auch der Verlust eines großen Teils der nordamerikanischen Kolonien im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1775–1783). Die über zwei Jahrzehnte dauernden Koalitionskriege gegen Frankreich endeten 1815 mit der Niederlage Napoleons in der Schlacht bei Waterloo; auch konnte die britische Dominanz auf den Weltmeeren ausgebaut werden (Näheres im Artikel Britisches Weltreich).

      Die zweite Hälfte seiner Herrschaft war von einer zunächst sporadisch auftretenden und schließlich permanenten psychischen Erkrankung geprägt. Heute wird angenommen, dass sie Folge einer Stoffwechselstörung (Porphyrie) war. 1810 hatte sich sein Geisteszustand dermaßen verschlechtert, dass 1811 sein ältester Sohn als Prinzregent eingesetzt werden musste und die Amtsgeschäfte übernahm. Dieser trat dann 1820 als Georg IV. die Thronfolge an. Wegen seines relativ bescheidenen Lebensstils und seiner Vorliebe für das Landleben erhielt Georg III. den Spitznamen Farmer George („Bauer Georg“).

      Georg wurde am Morgen des 4. Juni 1738 im Norfolk House in London geboren. Er war ein Mitglied des Fürstengeschlechts der Welfen, zu seinen Vorfahren gehörte unter anderen Heinrich der Löwe. Sein Vater war Friedrich Ludwig von Hannover, seine Mutter war Augusta von Sachsen-Gotha-Altenburg. König Georg II. war sein Großvater. Da Prinz Georg zwei Monate zu früh geboren war und seine Überlebenschancen gering schienen, wurde er noch am selben Tag von Thomas Secker, dem Bischof von Oxford, getauft. Einen Monat später folgte eine öffentliche Taufe im Norfolk House, erneut durch Secker. Seine Paten waren König Friedrich von Schweden, sein Onkel Herzog Friedrich III. von Sachsen-Gotha-Altenburg und seine Großtante Sophie Dorothea von Hannover, die alle Stellvertreter entsandten.

      Georg erwies sich als gesundes, zurückhaltendes und schüchternes Kind. Die Familie zog an den Leicester Square, wo Privatlehrer ihn und seinen jüngeren Bruder Eduard unterrichteten. Laut Briefen der Familie konnte er als Achtjähriger sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch lesen und schreiben sowie aktuelle politische Ereignisse kommentieren. Er war der erste britische Monarch, der eine systematische wissenschaftliche Bildung erhielt. Neben Chemie und Physik gehörten Astronomie, Mathematik, Französisch, Latein, Geschichte, Musik, Geografie, Handel, Landwirtschaft und Verfassungsrecht zu seinem Lehrplan, aber auch Tanzen, Fechten und Reiten. Sein Religionsunterricht war vollständig anglikanisch.

      Friedrich Ludwig starb am 31. März 1751, woraufhin der Titel des Duke of Edinburgh an seinen Sohn fiel. Der neue Herzog war nun Thronfolger und erhielt dementsprechend den Titel Prince of Wales. Seine Mutter misstraute ihrem Schwiegervater, der ihren Ehemann vom Königshof ferngehalten hatte; aus diesem Grund lebte Georg von seinem Großvater getrennt. Großen Einfluss in Georgs Kindheit übte der Earl of Bute aus, der spätere Premierminister.

      1759 war Georg in Lady Sarah Lennox, die Schwester des Duke of Richmond, verliebt, doch Lord Bute riet ihm davon ab, mit ihr eine engere Beziehung einzugehen. Georg und seine Mutter widersetzten sich dem Vorhaben des Königs, ihn mit Herzogin Sophie Caroline Marie von Braunschweig-Wolfenbüttel zu verheiraten.

      Nach dem Tod seines Großvaters am 25. Oktober 1760 trat Georg die Nachfolge an und wurde König von Großbritannien, König von Irland sowie Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg („Kurhannover“). Daraufhin wurde in den verschiedenen europäischen Herrscherhäusern nach einer geeigneten Gemahlin gesucht. Am 8. September 1761 heiratete der König in der Chapel Royal des St James’s Palace Prinzessin Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz, die er erst am Hochzeitstag kennengelernt hatte. Zwei Wochen später wurden beide in der Westminster Abbey gekrönt. Georg hatte nie eine Geliebte (im Gegensatz zu seinem Großvater und dessen Söhnen) und das Paar führte offenbar eine glückliche Ehe. Zusammen hatten sie fünfzehn Kinder – neun Söhne und sechs Töchter. Außerdem kaufte er 1762 für sie das Buckingham House (auf dem Grundstück des heutigen Buckingham Palace) als Rückzugsort für die Familie. Seine anderen Residenzen waren Kew Palace und Windsor Castle, während er den St James’s Palace lediglich für offizielle Zwecke nutzte. Er unternahm kaum größere Reisen und verbrachte sein gesamtes Leben im Süden Englands. Von 1789 bis 1805 war er einmal jährlich in Weymouth im Urlaub und machte diesen kleinen Ort als eines der ersten Seebäder Englands bekannt.

      Über einhundert Jahre nach Georgs Heirat mit Sophie Charlotte kursierten Gerüchte, er habe bereits am 17. April 1759 eine Quäkerin namens Hannah Lightfoot geheiratet. In diesem Falle wäre er ein Bigamist gewesen und sämtliche Kinder aus der Ehe mit Charlotte wären als illegitim erklärt worden. Doch es stellte sich heraus, dass Lightfoot gar nicht mit ihm hätte verheiratet sein können. Sie war bereits seit 1753 die Gattin von Isaac Axelford und starb im Dezember 1759, womit aus einer im April 1759 geschlossenen Ehe gar keine Kinder hätten entstammen können. Die angebliche Heirat wurde 1866 in einem Gerichtsprozess gegen Lavinia Ryves, die Tochter der Hochstaplerin Olivia Serres, erwähnt, die sich als „Prinzessin Olive“ ausgegeben hatte. Eine vorgelegte Heiratsurkunde erwies sich als Fälschung.

      Vermächtnis
      Georg erhielt von Satirikern den Spitznamen Farmer George („Bauer Georg“). Diese machten sich zuerst über sein Interesse an alltäglichen Dingen anstatt an der Politik lustig. Später diente der Spitzname dazu, den Kontrast zwischen seiner häuslichen Genügsamkeit und dem Prunk seines Sohnes hervorzuheben sowie um ihn als Mann des Volkes darzustellen. Der König zeigte sich sehr an der Landwirtschaft interessiert. Während seiner Herrschaftszeit erreichte die britische landwirtschaftliche Revolution ihren Höhepunkt, während in der Wissenschaft und der Industrie große Fortschritte erzielt wurden. Die ländliche Bevölkerung wuchs in einem nie gekannten Maße und stellte die meisten Arbeitskräfte für die gleichzeitige industrielle Revolution. Georgs Sammlung mathematischer und wissenschaftlicher Instrumente befindet sich heute im Londoner Science Museum. Er finanzierte den Bau und den Unterhalt von Wilhelm Herschels Teleskop, dem bis dahin größten der Welt. Herschel entdeckte 1781 den Planeten Uranus, den er zuerst als Georgium Sidus („Georgs Stern“) bezeichnete. Georgs 65.000 Bücher zählende Privatbibliothek kam 1823 zur Bibliothek des British Museum. Heute befindet sich die King’s Library in der British Library in einem sechsstöckigen und 17 Meter hohen Glasturm.

      Georg III. war in Nordamerika zunächst recht beliebt, büßte aber bis Mitte der 1770er Jahre die Loyalität der revolutionären amerikanischen Kolonisten ein. Man geht jedoch davon aus, dass fast die Hälfte der Kolonisten loyal blieb. Die in der Unabhängigkeitserklärung vorgebrachten Beschwerden wurden als „wiederholte Missbräuche und Rechtsbrüche“ präsentiert, die der König begangen habe, um eine „absolute Tyrannei“ über die Kolonien zu etablieren. Die einseitige Wortwahl der Erklärung trug wesentlich dazu bei, dass die amerikanische Öffentlichkeit Georg für einen Tyrannen hielt. Zeitgenössische Berichte über Georgs Leben lassen sich in zwei Gruppen teilen: Die eine konzentrierte sich auf die „in der späteren Phase seiner Herrschaft dominanten Einstellungen, als der König zu einem verehrten Symbol nationalen Widerstandes gegen französische Macht und französische Ideen geworden war.“ Die anderen „leiteten ihre Ansichten vom erbitterten parteiischen Streit in den ersten zwei Jahrzehnten seiner Herrschaft ab und gaben in ihren Werken die Ansichten der Opposition wieder.“ Britische Historiker des 19. und frühen 20. Jahrhunderts wie George Trevelyan und Erskine May stützten sich auf die letztere Gruppe und begünstigten feindselige Interpretationen von Georgs Leben. Die Arbeit von Lewis Namier, der dachte, Georg sei „viel geschmäht“ worden, führte ab Mitte des 20. Jahrhunderts zu einer Neubeurteilung seiner Person und seiner Herrschaft. Historiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts neigen dazu, Georg verständnisvoll zu behandeln und ihn als Opfer von Umständen und Krankheit zu betrachten. Herbert Butterfield lehnte die Argumente seiner viktorianischen Vorgänger mit vernichtender Geringschätzung ab: „Erskine May ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein Historiker aufgrund eines Übermaßes an Brillanz zum Irrtum geraten kann. Seine Kompetenz zur Synthese und seine Fähigkeit, die verschiedenen Teile der Beweisführung aufeinander abzustimmen … führten ihn zu einer tiefgründigeren und komplizierteren Ausschmückung des Irrtums als bei einigen seiner umständlicheren Vorgänger … er fügte ein doktrinäres Element in seine Geschichte ein … das ihn immer weiter von der Wahrheit entfernt brachte.“ Durch die Fortführung des Kriegs mit den amerikanischen Kolonisten glaubte Georg III., er verteidige das Recht des gewählten Parlaments, Steuern zu erheben, während die Expansion seiner eigenen Macht oder Herrschaftsrechte keine Rolle spielte. Moderne Historiker sind der Meinung, dass während seiner langen Herrschaft die Monarchie weiter an politischer Macht einbüßte und sich zur Verkörperung der nationalen Moral entwickelte.

      Georgs Wahnsinn wird im 1994 gedrehten Film King George – Ein Königreich für mehr Verstand (The Madness of King George) thematisiert. Der Film basiert auf dem Theaterstück The Madness of George III von Alan Bennett. Die teils humoristische, teils tragische Handlung spielt während Georgs erstem Wahnsinnsanfall in den Jahren 1788/89, hält sich jedoch nur zum Teil an die historischen Fakten. Die Rolle des Königs wird von Nigel Hawthorne verkörpert, der dafür den Laurence Olivier Award erhielt und für einen Oscar nominiert wurde. In Carol Reeds Spielfilm The Young Mr. Pitt (1942) wurde Georg von Raymond Lovell dargestellt und in Beau Brummell – Rebell und Verführer (Beau Brummell, 1954) von Robert Morley. Georg III. und seiner Krankheit ist das Musiktheater-Werk Eight Songs for a Mad King (1968) des Avantgarde-Komponisten Peter Maxwell Davies gewidmet.

  • Quellen 
    1. Roland Uhland, 900 Jahre Haus Württemberg - Leben und Leistung für Land und Volk, Kohlhammer Stuttgart, 1984; S.401 Tafel 4 Die Nachkommen Herzog Friedrich Eugens.