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Königin von Victoria KÖNIGIN VON GROSSBRITANNIEN

Königin von Victoria KÖNIGIN VON GROSSBRITANNIEN

weiblich 1819 - 1901  (81 Jahre)

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  • Name Victoria KÖNIGIN VON GROSSBRITANNIEN 
    Titel Königin von 
    Geburt 24 Mai 1819  London,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht weiblich 
    Tod 22 Jan 1901  Osborne House,,Isle of Wight,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I176262  Merkel-Zeller
    Zuletzt bearbeitet am 24 Sep 2022 

    Familie Franz Albrecht August Karl Emanuel PRINZ VON SACHSEN-COBURG,   geb. 26 Aug 1819, Schloss Rosenau,,Sachsen-Coburg-Saalfeld,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 14 Dez 1861, Windsor Castle,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 42 Jahre) 
    Eheschließung 1840 
    Kinder 
     1. König Eduard VII von Großbritannien Edward VII. HERZOG VON YORK, König von Großbritannien,   geb. 1841   gest. 1910 (Alter 69 Jahre)
    Zuletzt bearbeitet am 24 Sep 2022 
    Familien-Kennung F78333  Familienblatt  |  Familientafel

  • Notizen 
    • wikipedia:
      Victoria (deutsch Viktoria; * 24. Mai 1819 als Princess Alexandrina Victoria of Kent im Kensington Palace, London; † 22. Januar 1901 in Osborne House, Isle of Wight) war von 1837 bis 1901 Königin des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Irland. Seit Mai 1876 trug sie als erste britische Monarchin zusätzlich den Titel Kaiserin von Indien (Empress of India). Sie war die Nichte ihres Vorgängers William IV. sowie Tochter von dessen jüngerem Bruder Edward Augustus, Duke of Kent and Strathearn und Victoire von Sachsen-Coburg-Saalfeld.

      Mit der Thronbesteigung Victorias im Juni 1837 endete aufgrund des im Königreich Hannover geltenden Salischen Gesetzes, das Frauen von der Thronfolge ausschloss, die seit 1714 bestehende Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover. Während des Viktorianischen Zeitalters, der 63-jährigen Regierungszeit der Königin, erreichte das Britische Empire den Zenit seiner politischen und ökonomischen Macht, die Ober- und Mittelschichten erlebten eine beispiellose wirtschaftliche Blütezeit. Prägend für ihre Regentschaft waren der Einfluss ihres Ehemannes Albert von Sachsen-Coburg und Gotha sowie ihr nahezu vollständiger Rückzug aus der Öffentlichkeit nach dessen Tod 1861. Insgesamt interpretierte Victoria ihre Rolle als konstitutionelle Monarchin sehr eigenwillig und durchaus selbstbewusst. Ihre 63-jährige Herrschaft war die bis dahin längste aller britischen Monarchen, ehe sie 2015 von Königin Elisabeth II. übertroffen wurde. Aufgrund ihrer zahlreichen Nachkommen erhielt sie den Beinamen „Großmutter Europas“; sie ist beispielsweise sowohl Ururgroßmutter von Königin Elisabeth II. als auch von deren Ehemann Philip, Duke of Edinburgh. Der Tod Victorias beendete die Herrschaft des Hauses Hannover. Mit ihrem ältesten Sohn Eduard VII. ging die Krone an das Haus Sachsen-Coburg und Gotha, das 1917 in Haus Windsor umbenannt wurde.

      Der plötzliche Tod von Princess Charlotte Augusta, der einzigen thronfolgeberechtigten Tochter des Kronprinzen Georg, Prince of Wales, der für den regierungsunfähigen König Georg III. die Regentschaft ausübte, löste in Großbritannien eine politische Krise aus. Dem britischen Königshaus fehlte es anno 1817 an legitimen Nachkommen, um die Thronfolgelinie aufrechtzuerhalten. Von den sieben Söhnen Georgs III. waren zu diesem Zeitpunkt lediglich drei standesgemäß verheiratet. Allerdings galt die Verbindung des Prince of Wales mit Caroline von Braunschweig-Wolfenbüttel als gescheitert, die Ehen des Duke of York and Albany und des Duke of Cumberland waren bislang kinderlos. Für die noch unverheirateten Söhne des Königs war der Tod der Prinzessin daher der Anstoß, unter den protestantischen Adelshäusern Europas nach geeigneten Ehefrauen zu suchen, um selbst legitime, thronfolgeberechtigte Nachkommen zu zeugen.

      Der ambitionierte Prinz Leopold von Sachsen-Coburg-Saalfeld strebte seinerseits eine Verbindung des Hauses Coburg mit der britischen Königsfamilie an und hatte 1814 – noch bevor er selbst durch seine Ehe mit Charlotte Augusta in das Königshaus eingeheiratet hatte – seine Schwester Victoire, verwitwete Fürstin von Leiningen, mit Edward Augustus, Duke of Kent and Strathearn bekannt gemacht, dem viertgeborenen Sohn Georgs III. Nach dem Tod Charlotte Augustas wurden die Heiratspläne forciert und die Ehe schließlich arrangiert (Heiratspolitik). Die Sicherung des Fortbestands der Dynastie der Hannoveraner war für den Duke of Kent allerdings nicht der einzige Heiratsgrund. Hochverschuldet und aufgrund seines cholerischen und häufig sadistischen Führungsstils seiner militärischen Ämter seit 1803 enthoben, verband er mit einer Eheschließung die Hoffnung auf Erhöhung seiner Apanage. Die dynastischen und persönlichen Interessen führten somit am 11. Juli 1818 zu einer Doppelhochzeit, in welcher der Duke of Kent mit der Fürstin von Leiningen sowie sein Bruder William, Duke of Clarence mit Adelheid von Sachsen-Meiningen die Ehe schlossen.

      Leopold I. und sein Berater Baron Stockmar waren der festen Überzeugung, eine Ehe Victorias mit ihrem deutschen Cousin Albert von Sachsen-Coburg und Gotha könne nicht nur den Coburger Interessen dienen, sondern auch die Königin zu einer besseren Herrscherin machen, und arrangierten eine Verbindung der beiden. Bereits im Sommer 1836 hatte die siebzehnjährige Victoria ihren zukünftigen Ehemann während eines Verwandtschaftsbesuchs ihres Onkels mütterlicherseits, Herzog Ernst von Sachsen-Coburg und Gotha, mit seinen Söhnen in London kennengelernt. Die Prinzessin konnte sich für ihre beiden Cousins erwärmen und schrieb nach deren Abreise an Leopold, dass Albert alle Eigenschaften besäße, die sie sich wünsche. Zum ersten Mal habe sie Aussicht „auf ein großes Glück“ verspürt. Der Brief an ihren Onkel ist ein Beleg dafür, dass Victoria wusste, dass König Leopold in Albert den richtigen Heiratskandidaten für sie sah.

      Auf Initiative Leopolds trafen Prinz Albert und Prinz Ernst am 10. Oktober 1839 zu einem neuerlichen Besuch am britischen Königshof ein. Victoria notierte dazu in ihrem Tagebuch: „Ich erblickte Albert mit einiger Bewegung, er ist schön.“ Bereits vier Tage später offenbarte sie Premierminister Melbourne ihre Heiratsabsichten und hielt am 15. Oktober – protokollgemäß – um die Hand Alberts an. „Ich bin der glücklichste Mensch“, beschrieb Victoria ihre Eindrücke in ihrem Tagebuch. Die Geschwindigkeit, mit der Königin Victoria ihre Abneigung gegen eine Ehe ablegte und sich in Albert verliebte, erklärt dessen Biograph Hans Joachim Netzer mit dem Bedürfnis der jungen Königin nach einem Unterstützer und Beschützer, da sie sich in ihrer Rolle als Regentin zunehmend unsicher fühlte, auch Victorias Biographin Carolly Erickson führt das als wesentlichen Grund an. Sie betont aber gleichzeitig eine Reihe von Gemeinsamkeiten: Beide waren durch eine unglückliche und lieblose Kindheit emotional verletzt, romantisch veranlagt und teilten eine Vorliebe für Musik. Während Victorias Tagebucheinträge von einem glücklichen Gefühlsüberschwang zeugen, sprechen Alberts Briefe aus dieser Zeit dafür, dass er die zukünftige Ehe mit der britischen Königin wesentlich nüchterner sah. Die Reaktionen der britischen Öffentlichkeit auf die geplante Hochzeit waren überwiegend ablehnend, der deutsche Prinz aus dem unbedeutenden Coburg galt als nicht ebenbürtig. In Großbritannien erschienen Spottverse, dass die Königin eine halbe Krone hergegeben habe, um einen Ring zu erhalten. Andere spielten auf den zunehmend rundlicheren Körperbau Victorias an und unterstellten Prinz Albert, einem weiteren „glücklichen Coburger“, dass er die dicke Königin nur wegen ihres noch dickeren Geldsackes nähme. Es fehlte der britischen Geschichte an vergleichbaren Präzedenzfällen, welchen Titel der Gemahl einer regierenden Königin einnehmen solle, und Premierminister Melbourne nahm hin, dass diese Entscheidung im Parlament zu Alberts Ungunsten gefällt wurde. So blieb dieser nach der Hochzeit ein einfacher Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha und wurde nicht in den bevorrechtigten Rang eines Prinzgemahls (Prince Consort) erhoben. Das Parlament, das Prinz Leopold 1816 als Gemahl der präsumtiven Thronfolgerin Charlotte Augusta noch eine jährliche Apanage von 50.000 Pfund gewährt hatte, billigte Albert nur 30.000 Pfund zu. Diesen Affront nahm Königin Victoria so persönlich, dass sie erwog, den Duke of Wellington nicht zur Hochzeit einzuladen.

      Die Hochzeitsvorbereitungen führten zu ersten Spannungen zwischen den Brautleuten. Prinz Albert wollte sein persönliches Hofpersonal wenigstens teilweise zusammenstellen und – vom Beispiel König Leopolds geschult – einen Stab unterhalten, der entweder gleichermaßen aus Anhängern von Tories und Whigs bestand oder politisch neutral war. Victoria bestimmte ohne Berücksichtigung der Wünsche ihres zukünftigen Ehemannes alle Mitglieder seines Haushaltes und wählte, beeinflusst von Lord Melbourne, ausschließlich Anhänger der Whigs. Zum Privatsekretär – dem wichtigsten Amt im prinzlichen Haushalt – ernannte sie George Anson, einen Vertrauten Melbournes. Die Bevorzugung der Königin für die Partei der Whigs setzte sich auch bei der Trauung fort. Nur fünf Tories wurden eingeladen, um am 10. Februar 1840 in der Chapel Royal des St James’s Palace der Hochzeitszeremonie beizuwohnen.

      Victoria, die sich zeitlebens einer stabilen gesundheitlichen Verfassung erfreut hatte, kämpfte ab Mitte der 1890er Jahre vermehrt mit altersbedingten körperlichen Gebrechen. Als Folge eines Treppensturzes aus dem Jahr 1883 und Rheumatismus in den Beinen fiel ihr das Gehen schwer, weshalb sie zunehmend auf einen Rollstuhl angewiesen war. Zusätzlich verschlechterten Katarakte Victorias Sehvermögen nachhaltig, was Lesen und Schreiben mühsamer machte, ihre geistige Vitalität indessen blieb beachtlich. Vor dem Hintergrund des Todes ihres Sohnes Alfred (in ihrem Tagebuch notierte sie: „Oh, Gott! Mein armer Liebling Affie auch von uns gegangen. Es ist ein schreckliches Jahr, nichts außer Traurigkeit & einem Schrecken nach dem anderen.“) und des immer unpopulärer werdenden Burenkriegs machten sich im Sommer 1900 erstmals geistige Ausfallerscheinungen bemerkbar – Beginn eines körperlichen Verfalls, der sich in den nächsten Monaten ausweitete, ohne dass man ihn mit einem konkreten Krankheitsbild hätte in Verbindung bringen können. Victoria klagte über allgemeine Schwäche, Müdigkeit am Tage, Appetit- und Schlaflosigkeit. Wie gewöhnlich hatte Victoria die Weihnachtstage und den Jahreswechsel in Osborne House verbracht, Anfang Januar 1901 fühlte sie sich „schwach und unwohl“ („weak and unwell“), Mitte Januar „schläfrig…benommen und verwirrt“ („drowsy…dazed and confused“), weshalb sich ihre überlebenden Kinder, mit Ausnahme der selbst schwer erkrankten Vicky, in Osborne einfanden und an ihrem Sterbebett versammelten. Am 22. Januar 1901 gegen 18:30 Uhr verstarb Königin Victoria im Alter von 81 Jahren in den Armen ihres Enkels Wilhelm II. und ihres Sohnes Albert Eduard.

      Am 25. Januar betteten ihr Nachfolger Eduard VII., Kaiser Wilhelm II. und Prinz Arthur, Duke of Connaught sie in ihren Sarg. Victorias Leibarzt sorgte dafür, dass eine Sammlung von Lieblingsstücken in den Sarg gelegt wurde, wie sie es in einer geheimen Anweisung befohlen hatte. Dazu gehörten unter anderem ein Alabasterabdruck von Alberts Hand, Fotos und eine Locke von John Browns Haaren. Auch ihr Wunsch, in einem weißen Kleid und mit ihrem Brautschleier bestattet zu werden, wurde erfüllt. Am 2. Februar 1901 wurde Victoria in der St George's Chapel von Windsor Castle für zwei Tage aufgebahrt und anschließend an der Seite Alberts im Royal Mausoleum von Frogmore beigesetzt, das sie für sich und ihren verstorbenen Gatten im Stil der italienischen Romantik hatte errichten lassen.

      Mit einer Regierungszeit von 63 Jahren, sieben Monaten und zwei Tagen war Victoria die am längsten regierende britische Monarchin, ehe sie am 9. September 2015 von ihrer Ur-Ur-Enkelin Elisabeth II. übertroffen wurde. Der Tod Victorias beendete die seit 1714 bestehende Herrschaft des Hauses Hannover, die mit der Thronübernahme ihres ältesten Sohnes Eduard VII. auf das Haus Sachsen-Coburg und Gotha überging (ab 1917 umbenannt in Haus Windsor).

      Aus der Verbindung Königin Victorias mit Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha gingen neun Kinder hervor.