
Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
Unsere Familie

Hieronymus Carl Friedrich FREIHERR VON MÜNCHHAUSEN[1]

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Name Hieronymus Carl Friedrich FREIHERR VON MÜNCHHAUSEN Geburt 11 Mai 1720 Bodenwerder,,,,, Geschlecht männlich Tod 22 Feb 1797 Bodenwerder,,,,, Personen-Kennung I166541 Merkel-Zeller Zuletzt bearbeitet am 25 Feb 2022
Vater Georg Otto FREIHERR VON MÜNCHHAUSEN, geb. 1682 gest. 1724 (Alter 42 Jahre) Mutter Sibille Wilhelmine VON REDEN, geb. 1689 gest. 1741 (Alter 52 Jahre) Eheschließung 1711 Familien-Kennung F73986 Familienblatt | Familientafel
Familie 1 Bernhardine VON BRUN, geb. 1773 Eheschließung 1794 Familien-Kennung F73984 Familienblatt | Familientafel Zuletzt bearbeitet am 25 Feb 2022
Familie 2 Jakobine VON DUNTEN, geb. Okt 1724, Riga,,Lettland,,, gest. 19 Aug 1790, Bodenwerder,,,,,
(Alter 65 Jahre)
Eheschließung 02 Feb 1744 Pernigel,,Livland,,, Familien-Kennung F73985 Familienblatt | Familientafel Zuletzt bearbeitet am 25 Feb 2022
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Notizen - Der Lügenbaron gehört zur sogenannten „schwarzen“ Linie des Adelsgeschlechts der Münchhausen, als dessen bedeutendster Repräsentant zu seinen Lebzeiten aber keineswegs er selbst galt, sondern vielmehr der kur- braunschweig-lüneburgische Premierminister Gerlach Adolph von Münchhausen. Karl Friedrich Hieronymus ging im Alter von 13 Jahren an den braunschweig-wolfenbüttelschen Hof zu Wolfenbüttel. 1737 wurde er Page des heimlichen Prinzgemahls der zukünftigen Zarin, Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel. Anton Ulrich sollte sich in der russischen Aristokratie bewähren, weilte bereits in Sankt Petersburg und diente im Militär. Münchhausen reiste im Dezember 1737 nach Russland, wo er im Februar 1738 ankam. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist er noch im gleichen Monat seinem Herrn in den Russisch-Österreichischen Türkenkrieg (1736-1739) gefolgt. Einige der ihm zugeschriebenen Lügengeschichten beruhen auf diesen kriegerischen Auseinandersetzungen. Die Lügengeschichte vom berühmten „Ritt auf der Kanonenkugel“ hat wahrscheinlich die Belagerung der osmanischen Krim-Festung Otschakow durch den russischen Oberbefehlshaber von Münnich zum Hintergrund.
1739 wurde Münchhausen von der Zarin Anna Iwanowna zum Fähnrich der russischen „Braunschweig-Kürassiere“ ernannt, dessen Regimentschef Anton Ulrich war. Die Kürassiere lagen in Riga in Garnison und nahmen in der Folge wohl mit Münchhausen am Russisch-Schwedischen Krieg (1741-1743) teil. 1740 wurde Karl Friedrich von Münchhausen zum Leutnant und 1750 zum Rittmeister ernannt.
Von seinem Freund, dem baltischen Landadligen Georg Gustav von Dunten, wurde er wiederholt auf dessen Landgut nahe dem damals livländischen, jetzt lettischen Ort Ruthern (Dunte) eingeladen, wo beide der Entenjagd nachgingen. In einer Schenke der Stadt soll sich Münchhausen erstmals als Geschichtenerzähler betätigt haben. Auf von Duntens Landgut lernte der Baron auch dessen Tochter Jacobine von Dunten kennen, die er dann am 2. Februar 1744 in der Kirche des nahegelegenen Dorfes Pernigel (Liepupe) heiratete.
Ab 1750 verlebte Münchhausen mit seiner Frau auf dem ererbten Gut in Bodenwerder weitere 40 glückliche, wenngleich kinderlose Jahre. Dorthin lud er regelmäßig Freunde ein, denen er seine fantasievollen Lügengeschichten zum Besten gab. Nach dem Tod seiner Frau 1790 bewarb der alte Münchhausen sich um sein Patenkind, die erst 17jährige Tochter des Majors von Brun aus Polle. Am 12. Januar 1794 ehelichte er die 20-jährige Bernhardine Brunsig von Brun. Schon kurz nach der Hochzeit kam es zu schlimmen Zerwürfnissen. Wegen ehelicher Untreue reichte der 73-jährige Baron die Scheidung ein. In einem 3 Jahre lang andauernden und Aufsehen erregenden ruinösen Scheidungsprozess endete die Ehe. Der Baron verlor dadurch fast sein ganzes Vermögen und starb auch kurze Zeit danach. Bernhardine von Brun soll auf einer Reise in die Niederlande verschollen sein. Hier heiratete sie im Jahre 1800 nach dem Tode von Hieronymus von Münchhausen den Holländischen Drost Mr. Abraham de Both aus Didam.
Die Lügengeschichten:
Münchhausens Ritt auf der Kanonenkugel - Zeichnung von August von Wille
Münchhausen zieht sich aus dem Sumpf - Zeichnung von Theodor Hosemann
Münchhausens toller Überrock - Zeichnung von Gustave Doré
Postkartenmotiv zu Münchhausens Hochzeit in Pernigel (Liepupe)
Die dem Baron zugeschriebenen Erzählungen gehören in die Tradition der Lügengeschichten, die weit in die Literatur des klassischen Altertums (Lukian von Samosata: Vera historia), das talmudische Judentum und das frühe orientalische Erzählgut zurückreicht und von den humanistischen Fazetien- und Schwank-Sammlungen des 15. und 16. Jahrhunderts in Deutschland fortgeführt wurde.
Obwohl man nur von vier Lügengeschichten mit Sicherheit weiß, dass Münchhausen sie tatsächlich erzählt hat, werden dem Baron von den verschiedenen Autoren (siehe literarische Verarbeitung) insgesamt weit über hundert zugeschrieben.
- Der Lügenbaron gehört zur sogenannten „schwarzen“ Linie des Adelsgeschlechts der Münchhausen, als dessen bedeutendster Repräsentant zu seinen Lebzeiten aber keineswegs er selbst galt, sondern vielmehr der kur- braunschweig-lüneburgische Premierminister Gerlach Adolph von Münchhausen. Karl Friedrich Hieronymus ging im Alter von 13 Jahren an den braunschweig-wolfenbüttelschen Hof zu Wolfenbüttel. 1737 wurde er Page des heimlichen Prinzgemahls der zukünftigen Zarin, Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel. Anton Ulrich sollte sich in der russischen Aristokratie bewähren, weilte bereits in Sankt Petersburg und diente im Militär. Münchhausen reiste im Dezember 1737 nach Russland, wo er im Februar 1738 ankam. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist er noch im gleichen Monat seinem Herrn in den Russisch-Österreichischen Türkenkrieg (1736-1739) gefolgt. Einige der ihm zugeschriebenen Lügengeschichten beruhen auf diesen kriegerischen Auseinandersetzungen. Die Lügengeschichte vom berühmten „Ritt auf der Kanonenkugel“ hat wahrscheinlich die Belagerung der osmanischen Krim-Festung Otschakow durch den russischen Oberbefehlshaber von Münnich zum Hintergrund.
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Quellen - [S23] Schwinghammer.
- [S23] Schwinghammer.