
Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
Unsere Familie

Rugamtmann auf dem Land Endres VI. TUCHER

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Name Endres VI. TUCHER Titel Rugamtmann auf dem Land Geburt 13 Jan 1551 Geschlecht männlich Tod 26 Nov 1630 Personen-Kennung I16559 Merkel-Zeller Zuletzt bearbeitet am 17 Mai 2017
Vater Genannter des Größeren Rats Wolfgang III. TUCHER, geb. 27 Mai 1494 gest. 26 Mrz 1551, Genf,,,Schweiz,, (Alter 56 Jahre)
Mutter Margaretha HOLZSCHUHER Familien-Kennung F6853 Familienblatt | Familientafel
Familie 1 Barbara SCHNITTER, geb. 1554 gest. 31 Jul 1604 (Alter 50 Jahre) Eheschließung 11 Mai 1574 Notizen - CD-Rom: Das Große Tucherbuch, Stadtarchiv Nürnberg, E 29/III Nr. 258, HdBG-StaN-005
Fol. 192r-195r (Nr. 140, 8. Stammlinie, 44. Generation, Jüngere Linie)
11 Söhne und 6 Töchter, davon listet das Tucherbuch 4 Söhne und 2 Töchter auf
Kinder 1. Kommissar und Pfennigmeister Wolff Hieronymus I. TUCHER, geb. 30 Nov 1575 gest. 16 Okt 1596, Erlau,,,,, (Alter 20 Jahre)
2. Georg Friedrich I. TUCHER, geb. 08 Feb 1578 gest. 01 Aug 1603, Neapel,,,,, (Alter 25 Jahre)
3. Anna Maria TUCHER, geb. 25 Mrz 1579 Familien-Kennung F6894 Familienblatt | Familientafel Zuletzt bearbeitet am 21 Apr 2005
Familie 2 Magdalena ROGGENBACH Familien-Kennung F6897 Familienblatt | Familientafel Zuletzt bearbeitet am 21 Apr 2005
- CD-Rom: Das Große Tucherbuch, Stadtarchiv Nürnberg, E 29/III Nr. 258, HdBG-StaN-005
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Notizen - CD-Rom: Das Große Tucherbuch, Stadtarchiv Nürnberg, E 29/III Nr. 258, HdBG-StaN-005
Fol. 192r-195r (Nr. 140, 8. Stammlinie, 44. Generation, Jüngere Linie)
Endres VI. Tucher wurde am 13. Januar 1551 als Sohn von Wolfgang III. Tucher, der damals in Handelsgeschäften in Lyon weilte, wo er erkrankte und auf dem Rückweg in Genf verstarb, und Margaretha geb. Holzschuher geboren. Von seiner Mutter und seinen Vormündern wurde Endres VI. 1567 zum Studium auf die neu errichtete Reichsstädtische Universität in Straßburg geschickt. Nach einer Zwischenstation in Wittenberg setzte er 1571 sein Studium in Bourges fort. Von dort aus ging er 1572 nach Paris, um an der Hochzeit König Heinrichs IV. von Navarra mit Margarethe von Valois teilzunehmen. Dabei überlebte er nur knapp dem Gemetzel in der Bartholomäusnacht (24. August) 1574, als auf Befehl der Brautmutter Katharina von Medici landesweit über 20000 Hugenotten (in Paris allein ca. 2000) ermordet wurden (Pariser Bluthochzeit). Daraufhin verließ er Frankreich und ging nach Italien, wo er in Padua seine Studium fortsetzte. Daneben bereiste er die Toskana, Rom und Neapel sowie auf dem Rückweg die Emilia Romagna.
Auf Ansuchen Annas von Thill, der Schwester seiner Mutter, die ihn zum Alleinerben auserkoren hatte, kehrte Endres VI. nach Nürnberg zurück und bezog deren Haus in der Egidiengasse. Am 11. Mai 1574 heiratete er Barbara (geb. 1554), die Tochter des Hieronymus Schnitter von Görlitz und der Justina geb. Nützel, mit der er 11 Söhne und 6 Töchter zeugte. Das Tucherbuch listet 4 Söhne und 2 Töchter auf, von denen nur Wolff Hieronymus I., Georg Friedrich I. (8.2.1578-1.8.603 in Neapel, dort in Santa Maria del anima begraben) und Anna Maria (25.3.1579, verh. 19.09.1603 mit Hans Sigmund Crainer) das Erwachsenenalter erreichten.
1575 wurde Endres VI. Genannter des Größeren Rats und im selben Jahr Assessor am Untergericht, von wo aus er ans Stadtgericht wechselte und zugleich Amtmann im Wald Sebaldi wurde. Seine Vaterstadt vertrat er beim possessorischen Urteil vor dem Reichskammergericht im Fraischprozess (Hochgerichtsbarkeit) gegen Brandenburg, das für Nürnberg ungünstig ausfiel.
Er selbst wurde in einen Lehens- und Fraischstreit Nürnbergs mit dem Markgrafentum Brandenburg (Markgrafschaften Ansbach und Kulmbach/Bayreuth, deren Fürsten als Zollern mit den Kurfürsten von Brandenburg verwandt waren) um einen seiner Amtsuntertan zu Neunhof (Dorf im Knoblauchsland nördlich Nürnbergs) verwickelt und am 23.Dezember 1583 auf der Rückreise von Baiersdorf (Lkr. Erlangen-Höchstadt - Amtsstadt der Markgrafschaft Bayreuth), wo der Streit entschieden werden sollte, überfallen und von den markgräflichen Amtleuten auf die Cadolzburg verschleppt, wo er 6 Wochen lang gefangen gehalten wurde. Aus Angst vor einem Nürnberger Befreiungsversuch wurde er danach über Streitberg auf die Burg Plassenburg ob Kulmbach verlegt, wo er weitere 8 Wochen gefangen blieb. Erst ein kaiserliches Mandat brachte ihm wieder die Freiheit. Nach diesen Erfahrungen entsagte er 1584 seinen Pflichten als Waldamtmann und ging als Assessor zurück ans Stadtgericht. 1593 wechselte er ans Baugericht und wurde Rugamtmann auf dem Land (Verwaltung und Überwachung der Handwerke). 1594 nach Nikolaus Schleichers Tod kam er ans Forstgericht beider Wälder.
Am 31. Juli 1604 starb seine Ehefrau an der Wassersucht und am Rotlauf. 1611 heiratete Endres VI. in zweiter Ehe Magdalena, die Tochter von Georg Roggenbach und Magdalena geb. Harsdörffer, mit der er 4 weitere Kinder zeugte, die nicht im Tucherbuch genannt werden. Endres VI. starb am 26. November 1630.
- CD-Rom: Das Große Tucherbuch, Stadtarchiv Nürnberg, E 29/III Nr. 258, HdBG-StaN-005