Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
Unsere Familie

Johanna Charlotte "Gertrud" ULMANN
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Name Johanna Charlotte "Gertrud" ULMANN Geburt 08 Sep 1876 Greifswald,,,,,
Geschlecht weiblich Beruf Malerin Tod 21 Jan 1943 Theresienstadt,,,,,
Personen-Kennung I162990 Merkel-Zeller Zuletzt bearbeitet am 29 Okt 2025
Vater Prof. "Heinrich" Ephraim ULMANN, geb. 24 Feb 1841, Weimar,,,,,
gest. 17 Nov 1931, Darmstadt,,,,,
(Alter 90 Jahre) Mutter Sophie HENLE, geb. 21 Aug 1852, Heidelberg,,,,,
gest. 05 Mai 1917, Schömberg,Karlsruhe,,,,
(Alter 64 Jahre) Familien-Kennung F72112 Familienblatt | Familientafel
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Notizen - https://de.wikipedia.org/wiki/Gertrud_Ulmann
Stolperstein in Darmstadt Ohlystraße 32
Mitglied der 1919 gegründeten Künstlergruppe „Darmstädter Sezession; 1938 Beschlagnahmung ihres Vermögens, Zwangsumsiedlung in eine sogenannte „Judenwohnung“. Deportation am 27. September 1942 nach Theresienstadt, wo sie am 21.Januar 1943 starb.
aus:
https://geschichtswerkstattdarmstadt.de/2020/10/20/ulmann-gertrud/
aus
https://geschichtswerkstattdarmstadt.de/wp-content/uploads/2020/10/Gertrud-Ulmann.pdf
Gertrud Ulmann
(1876 – 1943)
Gertrud Ulmann wurde am 08. September 1876 in Greifswald/Mecklenburg-Vorpommern
geboren. Sie war die zweite von drei Töchtern des jüdischen Professors für Geschichte
Heinrich Ulmann und dessen Frau Sophie. Nach der Emeritierung des Vaters siedelte die
Familie 1913 nach Darmstadt um und bezog eine Wohnung in der Ohlystraße. Als
ausgebildete Malerin fand Gertrud bald Anschluss an die 1919 gegründete Künstlergruppe
„Darmstädter Sezession“ und war mit ihren Bildern an allen wichtigen Ausstellungen der
Sezession vertreten. Außerdem fand sie Freunde und Förderer ihrer Kunst. Vor 1933 ist der
mehrfache Ankauf ihrer Bilder für die Städtische Sammlung überliefert.
Die Kunsthistorikerin Gisela Bergsträsser, die damals am Hessischen Landesmuseum tätig
war, charakterisierte die Malerei von Gertrud Ulman als „kraftvoll und klar“ im Sinne eines
„gemäßigten, beruhigten Expressionismus“. Ihre Themen waren südliche Landschaften,
Blumen- und Gartenbilder, Porträts und religiöse Szenen.
Nach dem Tod ihres Vaters 1931 – die Mutter war schon früh verstorben – lebte Gertrud
Ulman in der Wohnung ihres Vaters. Ab 1938 wurde ihr Vermögen zunehmend
beschlagnahmt, zuletzt musste sie auch ihre Wohnung verlassen und in eine sogenannte
„Judenwohnung“ in der Theodor-Fritsch-Straße einziehen. Dort lebte sie gemeinsam mit dem
Ehepaar Brill, bis sie gemeinsam mit dieser Familie am 27. September 1942 abgeholt, zum
Güterbahnhof getrieben und mit fast 1300 anderen nach Theresienstadt deportiert wurde. Dort
starb sie am 21.01.1943 an Entkräftung.
Am 14. September 1942 schrieb sie ahnungsvoll an eine Freundin in Greifswald:
„….. in wenigen Tagen wird es nun wohl soweit sein. Schwer der Blick in die Zukunft. Ob
man noch mal seine Menschen wiedersieht. Manchmal ersehne ich nur baldiges Ende all
der Leiden, manchmal erwarte ich ein Wiedersehn….“
Von ihrem Werk ist nicht viel geblieben. Einiges hatte sie untergestellt, einiges verbrannte bei
dem Angriff auf Darmstadt, die Bilder aus ihrem Zimmer wurden beschlagnahmt und
tauchten nicht wieder auf, einiges hat sich bei Freunden erhalten. 2013 wurden in der
Ausstellung „Der Weibliche Blick. Vergessene und verschollene Künstlerinnen in Darmstadt
1880-1930“ im Kunstarchiv Darmstadt fünf ihrer Bilder dem Vergessen entrissen.
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(Quellen: Juden als Darmstädter Bürger, Darmstadt 1984, S. 296/297; Eva Schmidt: Jüdische
Familien in Weimar der Klassik und Nachklassik, Tradition und Gegenwart H.8, Weimar
1984; Ausstellungskatalog „Der Weibliche Blick. Vergessene und verschollene Künstlerinnen
in Darmstadt 19809-1930, Darmstadt 2013, S. 186ff., Stolpersteine in Darmstadt, Darmstadt 2013, S.185
- https://de.wikipedia.org/wiki/Gertrud_Ulmann
