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Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
Unsere Familie
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1866 - 1931 (65 Jahre)
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Name |
Johann Wilhelm "Gustav" MERKEL |
Geburt |
19 Jun 1866 |
Nürnberg,,,,, |
Taufe |
Nürnberg,,,,, |
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Geschlecht |
männlich |
Beruf |
Gräflicher Papierfabrikbesitzer
Papierfarikant
Leiter und Vorstand der Aktiengesellschaft für Papier- und Pappenfabrikation Ullersdorf, Ullersdorf im Isergebirge |
Merkel-Referenznummer |
4-10.4.1 |
Tod |
26 Okt 1931 |
Ullersdorf,Schlesien,,,, |
Personen-Kennung |
I160 |
Merkel-Zeller |
Zuletzt bearbeitet am |
8 Aug 2023 |
Vater |
Johannes "Julius" MERKEL, geb. 11 Apr 1836, Nürnberg,,,,, gest. 22 Jul 1910, in der Rupprechtsau bei Straßburg heute La Robertsau (Alter 74 Jahre) |
Mutter |
Wilhelmine Julia Bertha PLITT, geb. 21 Feb 1847, Genin,Lübeck,,,, gest. 03 Jan 1923, Ullersdorf,,Isargebirge,,, (Alter 75 Jahre) |
Eheschließung |
19 Sep 1865 |
Familien-Kennung |
F27 |
Familienblatt | Familientafel |
Familie |
Auguste Paula Charlotte KAYSER, geb. 09 Mrz 1872, Eichberg,Hirschberg,,,, gest. 03 Mrz 1952 05 Mrz 1952, Weimar,,,,, (Alter 79 Jahre) |
Eheschließung |
03 Okt 1891 |
Hohenofen,,,,, |
Kinder |
| 1. Prof. Dr.-Ing. Leopold Carl "Friedrich" MERKEL, geb. 17 Sep 1892, Gröningen,,,,, gest. 15 Sep 1929, Dresden,,,,, (Alter 36 Jahre) |
| 2. Johannes MERKEL, geb. 14 Okt 1893, Gröningen,,,,, gest. 12 Okt 1970, Wremen,,,,, (Alter 76 Jahre) |
| 3. August Konrad "Karl" MERKEL, geb. 11 Feb 1895, Gröningen,,,,, gest. 24 Feb 1984, Bad Reichenhall,,,,, (Alter 89 Jahre) |
| 4. Ludwig MERKEL, geb. 17 Feb 1899, Weissenfels,,,,, gest. 27 Sep 1918, Gaugeaucourt,,,,, (Alter 19 Jahre) |
| 5. Paul Wolfgang MERKEL, geb. 28 Jul 1905, Neustadt,Schwarzwald,,,, gest. 09 Mai 1993, Schwabmünchen,Augsburg,,,, (Alter 87 Jahre) |
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Zuletzt bearbeitet am |
24 Mai 2006 |
Familien-Kennung |
F70 |
Familienblatt | Familientafel |
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Notizen |
- REINHOLD MERKEL trägt am 8.4.1989 bei Familientag vor:Geschichte der Papiermacher der Familie Merkel :
Von der Geburt meines Großvaters Gustav Merkel berichtet mein Vater Karl Merkel:
Am Abend des 19.Juni 1866 saß Julius MerkeI, schon im Mantel, noch in
seinem Arbeitszimmer in Grünthal, um noch einige letzte Anordnungen zu treffen und einige Briefschaft zu erledigen, während schon der Wagen mit zwei starken Pferden bespannt vor der Türe wartete, um ihn nach Nürnberg zu bringen.
Er wollte gleich nach Arbeitsschluß abfahren, um möglichst schnell zu seinem Bruder zu kommen, bei dem seit dem vorhergehenden Tage seine junge Frau ihr erstes Kind erwartete.
Sein Bruder, Wilhelm, war Arzt und Geburtshelfer.
Manch froher Gedanke, vermischt mit mancher Sorge mögen ihn geleitet haben, als der Wagen am Flußlauf entlang durch manche Dörfer fuhr, wo die Menschen in der sinkenden Sonne noch die letzte Arbeit auf Feld und Flur verrichteten.
Da und dort waren auch noch Schnitter beschäftigt frischen Klee zu schneiden und mancher vollbeladene Heuwagen mußte überholt werden.
Noch ein letzte Anhöhe war zu überwinden dann lag die früher Freie Reichsstadt Nürnberg im Abenddämmern vor dem eilig dahinfahrenden Vagen.
Bald nahmen die Tore ihn auf und in der Enge der Häuser überfiel Julius die bange Sorge und Erwartung so sehr, daß er nicht warten konnte, bis der Vagen seine Unterkunft erreicht hatte.
Er verließ vorzeitig den Vagen, um schnell in das Haus seines Bruders zu eilen.
Ein großes altes Tor mit schweren schmiedeeisernen Angeln und einem großen kunstvoll geschmiedetem Schloß verwehrte ihm den Eingang. Zweimal mußte er den Klopfer kräftig anschlagen lassen, ehe von Innen geöffnet wurde. "Gratuliere zum Jungen" kam ihm aus dem Munde der alten Haushälterin entgegen, die schon zu seines Vaters Zeiten ihn einstmals betreut hatte. Mit strahlenden Augen voll glücklicher Tränen reichte sie dem jungen Vater die Hand und mußte ihm voll übersprudelnder Lebhaftigkeit schon alles erzählen, während sie ihn die Treppe hinaufführte ins Zimmer der jungen Mutter, an derem Bette sein Bruder Wilhelm stand.
Seine erste Kinderzeit verlebte Gustav mit seinen Geschwistern in Grünthal bis er 1872 nach Nürnberg in die Schule mußte, wo er bei seinem Onkel Wilhelm wohnte. Er blieb dort bis er seine Schulzeit beendet hatte.
Gustav begann dann bei seinem Vater, Julius, in der Neuen Papiermanufaktur Straßburg - Rupprechtsau eine Lehre, wo er seine ersten kaufmännischen und technischen Kenntnisse der Papierherstellung erhielt. Neben einer halbjährigen Berufstätigkeit in der Papierfabrik Flinsch in Freiburg im Breisgau war er bemüht sich selbst durch Studium von einschlägiger Fachliteratur zu unterrichten. Er bedauerte noch in späteren Jahren, daß sein sehnlichster Wunsch nach der Militärzeit, die er als Reserveoffizier beendete, zu studieren von seinen Eltern nicht erfüllt wurde. So mußte er viele Nächte daran arbeiten, sich das Wissen anzueignen, das ihm ein Studium viel leichter vermittelt hätte. Gustav trat zunächst eine Stelle als Volontär in Belgien an, ein Bezeichnung für einen Hilfswerkführer mit nur geringem Entgelt. 1886 verlor er infolge einer militärischen Übung diesen Posten und fand erst nach langer Suche durch Mithilfe seines Vaters und einflußreicher Freunde eine Stelle als Betriebsleiter in einer ebenfalls belgischen Fabrik. Besonders erwähnenswert erscheint mir, daß in dieser Zeit die Grundlage seiner Anschauungen über das soziale Verhältnis zwischen Arbeiter und Vorgesetztem bei ihm gelegt wurde. Er wollte seinen Untergebenen nicht nur streng Vorgesetzter nach Art eines Patriarchen sein, sondern auch Berater in allen Lebenslagen. Damit setzte er sich in bewußten Gegensatz zu der Mehrzahl der damaligen Arbeitgeber. Erst sehr viel später wurden die Arbeitgeber zum Teil dazu gezwungen, daß die Arbeiter nicht nur Arbeitskräfte waren, sondern auch Menschen für deren Wohlergehen der Vorgesetzte verantwortlich ist.
Im Jahre 1888 wechselte er wieder nach Freiburg zur Fa. Flinsch, wo er Nachtwerkführer wurde, Ende 1888 erhielt er dann eine Stelle als Tagwerkführer in der Patentpapierfabrik Hohenofen bei Neustadt an der Dosse, nordwestlich von Berlin.
Zu dieser Zeit gehörte das in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts gegründete Werk dem Direktor, A. Woge, der immer noch bedeutenden Hannoverschen Papierfabriken Alfeld Gronau. Der Vorbesitzer, Ludwig Kayser, war der Leiter dieses Werkes.
Gustav Merkel lernte in diesem Hause die einzige Tochter, Pauline Kayser, des Werksleiters kennen, konnte sie aber erst heiraten, nachdem er das Leutnantspatent erworben hatte. Am 30.September 1890 fand die öffentliche Verlobung statt. Als er von Herrn Woge mit der Leitung eines Zweigwerkes in Gröningen, Kreis Oschersleben, beauftragt wurde, war der Weg frei für die Hochzeit, die am 3.0ktober 1891 als wahres Dorffest in Hohenofen stattfand.
Hier möchte ich einfügen, daß durch diese Heirat zwei traditionsreiche Papiermacherfamilien zusammenkamen. Die Familie Kayser war nämlich auch schon seit mehreren Generationen als Papiermacher tätig. Es würde hier zu weit führen ausführlicher von der Hohenofener Zeit zu berichten, die von meiner Großmutter, Paula Merkel, geb. Kayser, und von meinem Vater, Karl Merkel, niedergeschrieben wurde.
Bis zum Jahre 1895 blieb Gustav mit seiner Frau, die ihm in dieser Zeit drei Buben zur Welt brachte, in Gröningen. Die drei Knaben nannten sie Johannes, Friedrich und Karl.
Im Sommer 1895 siedelte die junge Familie nach Weißenfels an der Saale, wo Gustav die Stelle eines Direktors der Papierfabrik Gebrüder Dietrich annahm. Mit Hilfe seiner Eltern konnte er sich ein Haus kaufen, die Villa Luise, und wäre sicher länger dort geblieben. Aber die nur wenig jüngeren Söhne des Besitzers drängten nach, so daß es mein Großvater geraten schien ihnen Platz zu machen. Es bot sich dann 1899 eine Stelle als Direktor in der Holz-Zellstoff- und Papierfabrik Neustadt im Schwarzwald an und die wieder gewachsene Familie, der vierte Sohn, Ludwig, wurde in Weißenfels geboren, zog in den Schwarzwald um.
Die Papierfabrik in Neustadt im Schwarzwald hatte 1899, als Gustav die Leitung übernahm, neben zwei liegenden Holzzellstoffkochern für Sulfitzellstoff noch 2 Papiermaschinen mit 1,30 und 2,00 m Arbeits- breite sowie die notwendigen Aufbereitungsmaschinen. Dazu kam noch eine umfangreiche Landwirtschaft. In den nächsten Jahren konnte mein Großvater die Fabrik beträchtlich erweitern, es wurden noch 2 Papiermaschinen aufgestellt. Diese 4 Papiermaschinen waren noch in Betrieb, als ich 1961 nach Neustadt kam, um als Schichtwerkführer zu arbeiten.
Nach allen Berichten, die mir vorlagen und nach den Erzählungen besonders meines Onkels Wolf, der in Neustadt zur Welt kam, hat die Familie eine recht glückliche Zeit dort verlebt. Onkel Wolf hielt auch über die Kriegsjahre hinweg Verbindung mit Bekannten in Neustadt und knüpfte auch für mich die ersten Kontakte dorthin.
Trotzdem blieb Gustav Merkel nicht im Schwarzwald, sondern beteiligte sich im Jahre 1912 an der Papierfabrik Ullersdorf im Isergebirge in Schlesien, wo er bis zu seinem Tode am 26.0ktober 1931 wirkte.
(Fortsetzung bei Karl Markel)
Familiengeschichte Kayser, Koska, Hans, (Koska, Walter).
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Quellen |
- [S10] Koska, Walter, Kayser, (Herausgeber: Koska, Walter
Erscheinungsort: Berlin-Steglitz
Erscheinungsdatum: 1946), 95.
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