Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
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Wolffgang OSTERRIET

Wolffgang OSTERRIET[1]

männlich 1603 - 1648  (44 Jahre)

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  • Name Wolffgang OSTERRIET 
    Geburt 16 Okt 1603  Nürnberg,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Tod 23 Sep 1648  Stettin,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I103843  Merkel-Zeller
    Zuletzt bearbeitet am 19 Okt 2016 

    Vater Wolffgang OSTERRIET,   geb. Heidenheim,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. nach 1634 
    Mutter Ursula AMMANN,   geb. ? 1566, Nürnberg,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. nach 1611 (Alter > 46 Jahre) 
    Eheschließung 25 Aug 1590  Nürnberg,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F47664  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Regina SCHMIED,   geb. Neu-Brandenburg,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Kinder 
     1. Elisabeth Maria OSTERRIET,   geb. 19 Dez 1639, Colberg,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 22 Jan 1674, Stettin,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 34 Jahre)
    Zuletzt bearbeitet am 9 Aug 2016 
    Familien-Kennung F47663  Familienblatt  |  Familientafel

  • Notizen 
    • PWM Begraben In der Stolbergschen Leichenpredigtsammlung ist seine Leichenpredigt erhalten:
      Derzufolge starb er am 23.09.1648 in Stettin als königlich-schwedischer Licent-Inspektor und wurde in der dortigen Marien-Stifts-Kirche beigesetzt. Über ihn ist der Leichenpredigt beigegebenen Memoria Defuncti, also dem "Gedächtnis des Abgeschiedenen" folgendes zu entnehmen:
      Wolffgang Osterriedt wurde am 16.10.1603 in Nürnberg geboren; sein Vater Wolffgang Osterrieth (-redt, riet) war dort Kauf- und Handelsmann, Zopffärber, Wollenhändler, geb. Heidenheim (welches?), lebt vermutlich noch 1634, verh. 25.08.1590 in Nürnberg (St. Lorenz) mit Ursula Ammans (Ammon), geb. 1566 (?) in Nürnberg, lebt noch 1611, wie ja auch schon z.T. den genealogischen Bemerkungen zu der Tochter beider zu entnehmen war.
      Über den Lebenslauf des Verstorbenen heißt es, dass er "in der Teutschen Schul mit Rechnen und Schreiben ein gutes Fundament geleget" habe und dann mit 14 Jahren, am 1. Mai 1618, in Nürnberg bei dem Kaufmann Jeremias Schmauss "auf 8 Jahr in Dienst versprochen worden" sei. Da er sich dort gut geführt habe, und "weillen er jedesmahls grosse Lust getragen, die Welt in etwas zu besehen", ampfahl ihr dieser dann an einen Kaufmann Jeremias Eyerr in Thorn, das damals zum Königreich Polen gehörte. Hier blieb er über vier Jahre. 1631 "hat er sich in Preussen", also dem späteren Ost-Preußen, "das erste mahl in Licent-Cammer-Diensten gebrauchen lassen, und hat der Pillau- und Dantziger-Licent-Cammer 3 Jahre als ein Cassier sehr Rühmlich und Löblich vorgestanden biß Anno 1635." Das bedeutet, daß Osterriedt seit 1631 in schwedischen Diensten war, denn die ostpreußischen Häfen waren damals zwar brandenburgischer Besitz, wenn auch als Lehen der Krone Polen, aber tatsächlich befanden sie sich in schwedischer Hand. Nach Pommern ging er 1635, und zwar nach dem in der Leichenpredigt so genannten "Preussischen Frieden", damit dürfte der Stuhmsdorfer Waffenstillstand vom 12.09.1635 gemeint sein, den Schweden und Polen miteinander schlossen. Schweden war militärisch so geschwächt, dass es auf die ostpreußischen Häfen und deren Zolleinnahmen verzichten musste. Osterriedt wurde Inspektor über die pommerschen und und mecklenburgischen Licent-Kammern, denen er insgesamt über 12 Jahre vorgestanden hat. 1638 heiratete er am zweiten Ostertag, d.h. dem 26. März, "die Jungfer Regina Schmiedtes" aus Neu-Brandenburg. Aus dieser Ehe ist nur eine Tochter hervorgegangen; 1639 muss er in Colberg gelebt haben, wo diese Tochter geboren ist.
      "Sein Christenthumb belangend", heißt es nun in der Leichenpredigt, "ist bekandt, wie fleissig er sich zum Gehör Göttliches Worts und Gebrauch des Hochwürdigen Abendmahls gehalten hat, Insonderheit hat er die Zeit seiner Langwehrenden Kranckheit grosse Gedult spüren lassen...". Über seine Todesursache ist nichts bekannt, von Anfang Juli 1648 an sei er bettlägerig gewesen. Als ihm klar wurde, dass er nicht genesen werde, bat er am 23. August seinen Beichtvater, Magister Utrecht, zu sich, beichtete und empfing "darauf mit grosser Demuth das Hochwürdige Abendmahl"; am 22. September nachts um 10 Uhr besuchte ihn sein Beichtvater wohl zum letzten Mal: kurz vor seinem Ende habe er noch den Vers gebetet:
      "Ach Herr, gib mir in Todespein
      ein seuberliche Geberden
      und hilf daß mir das Hertze mein
      fein sanfft gebrochen werde
      und wie ein Liecht ohn übrig Weh
      auff dein Unschuldig Bluth vergeh,
      das du für mich vergossen."
      "Diese seine Hertzensseufftzer hat der liebe Gott auch endlich erhöret und ist am 23.Septembris Morgens auffn Schlag 2 Uhr in Gott dem Herrn sanfft und seelig eingeschlaffen und verschieden, seines gantzen Alters 45 Jahr weniger 14 Tag".
      Der auch sonst feststellbare enge Zusammenhalt der Licent-Angehörigen dürfte dann dazu geführt haben, dass die einzige Tochter Osterriedts ebenfalls einen Licent-Bedienten heiratete, eben Sigismund Kohler, der später die gleiche Stellung wie sein Schwiegervater innehatte.
      (Nach Forschungen von Ernst Kähler, ehem. Professor der Kirchengeschichte in Greifswald.

  • Quellen 
    1. [S3] Rainer Volck, Merkel-Homepage, (Herausgeber: Paul Wolfgang Merkelstiftung Erscheinungsort: Nürnberg).