Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
 Unsere Familie

Oberingenieur Adolf MERKEL

Oberingenieur Adolf MERKEL

männlich 1904 - 1966  (61 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Oberingenieur Adolf MERKEL wurde geboren am 06 Aug 1904 in Nürnberg,,,,, (Sohn von Dr. phil. Georg "Eduard" MERKEL und Helene MÜLLER); gestorben am 26 Mrz 1966 in Unterpfaffenhofen,,,,,.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Merkel-Referenznummer: 5-10.3.7.1

    Adolf heiratete Gesperrt [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Gesperrt
    2. Gesperrt
    3. Gesperrt
    4. Gesperrt

Generation: 2

  1. 2.  Dr. phil. Georg "Eduard" MERKEL wurde geboren am 24 Sep 1874 in Nürnberg,,,,,; getauft in in Nürnberg,,,,, (Sohn von Dr. med. "Wilhelm" Paul Leonhard MERKEL und Wilhelmine Babette Albertine HEERDEGEN); gestorben am 05 Dez 1945 in Nürnberg,,,,,.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Apotheker, Nahrungsmitteltechniker, Oberchemierat
    • Merkel-Referenznummer: 4-10.3.7

    Notizen:

    L e b e n s l a u f
    Ich, Georg Eduard M e r k e l, wurde geboren am 24.September 1874 in Nürnberg als Sohn (7.Kind) des k. Hofrats und Frauenarztes, Dr. med. Wilhelm. Merkel und seiner Ehefrau Wilhelmine, geb. Heerdegen. Nach Besuch: des Melanchthon Gymnasiums in Nürnberg ergriff ich den Apothekerberuf. Nach praktischer Tätigkeit in Nürnberg, Fürth, Bad Homburg und Baden-Baden studierte ich an den Universitäten, München und Erlangen und bestand im Sommer 1898 an letzterer Universität die Approbationsprüfung mit Note. Darauf wandte ich mich dem Studium der Chemie zu und erhielt am 18. Februar 1901die Doktorwürde "magna cum laude" der philosophischen Fakultät der Universität Erlangen auf Grund einer Arbeit: „Beitrag zur Kenntnis der aus Eialbumin dargestellten Peptone und Albumosen." Im Sommer 1901. bestand ich an der gleichen Hochschule die -Staatsprüfung;als Nahrungsmittelchemiker mit Note I. Vom 15. Juni 1900 bis. zum Schluße des Sommersemesters 1902 war .ich als etatsmäßiger Assistent am .Pharmazeutischen Institut und Laboratorium für angewandte Chemie der Universität Erlangen angestellt. Als Hilfsarbeiter darauf an die Städt. Untersuchungsanstalt für Nahrungs- und Genußmittel in Nürnberg berufen, erhielt ich am 1. Februar 1903 Beamteneigenschaft und am 1 Jan. 1906 Unwiderruflichkeitsrechte. Am 28. März 1903 verheiratete ich mich mit Helene Müller, Tochter des Fabrikbesitzers und k. Handelsrichters Adolph Müller in Nürnberg und seiner Ehefrau Helene, geb. Stadt, welcher Ehe zwei Söhnen entsproßen. Am 1. Januar 1912 wurde ich zum Inspektor an der Städt. Untersuchungsanstalt befördert. Im gleichen Jahre erhielt ich vom Verein Deutscher Chemiker ein Stipendium von 3000 Mark zur Teilnahme an dem VIII. Internationalen Kongreß für Angewandte Chemie zu Washington und New York im September 1912. Ein Empfang bei Präsident Taft im Weißen Hause in Washington und der Besuch der Niagarafälle bildeten Höhepunkte der Reise, welche mich u.a. auch nach Pittsburg, Detroit, Chicago, Cleveland und Boston führte und bei welcher Gelegenheit geboten war, Industrieanlagen und sonstige Einrichtungen zu besichtigen. Nachdem bei Ausbruch des Weltkrieges eine freiwillige Meldung als Nahrungsmittelchemiker beim Generalkommando nicht angenommen worden war, wurde ich am 16. Okt. 1916 als Infanterist beim Ers. Landw. Inf. Rgt. 7 Rekr. Dep. I in Nürnberg eingezogen. Wegen der Folgen einer schweren Lungenentzündung an Weihnachten 1916 von der Generalinstandsetzungsmission als avH erklärt wurde ich auf Reklamation des Stadtmagistrates Nürnberg Ende Mai 1917 aus dem Heeresdienste entlaßen und trat darauf am 1.Juni wieder meine Stelle bei der Städt. Untersuchungsanstalt an. Wiederholte Lungenentzündungen im Jahre 1918 und 1919 führten zu meiner Versetzung in den zeitlichen Ruhestand am 1 Juli 1919 auf die Dauer eines Jahres. Nach Wiederherstellung meiner Gesundheit durch eine Höhensonnenkur wurde mir die Stelle des Leiters (Oberchemikers) des neu errichteten Chem. Laboratoriums beim Städt. Tiefbauamt (Stadtentwässerungsamt) Nürnberg übertragen, welche ich am 1o Mai 1920 antrat. Am 1. April 1936 wurde ich zum Oberchemierat befördert. Nachdem ich bereits 1932 dem Landesausschuß des Deutschen Luftschutz Verbandes und 1933 dem das neu gegründeten Reichsluftschutzbundes angehört hatte, wurde ich 1933 als Beratender Chemiker beim Abschnittskommando Nord der Schutzpolizei eingeteilt. Am 1.Oktober 1939 trat ich nach Erreichung der Altersgrenze in den Ruhestand. Seit Kriegsbeginn am 1. Sept. 1939 gehöre ich als Leitender Chemiker dem Stab des Abschnittskommandos Nord an, nachdem ich vorübergehend vom 18. 0ktober bis 30. November 39 als Fachführer des Gasabwehrdienstes bei der Örtlichen Luftschutzleitung Nürnberg-Fürth tätig war, welche Stelle Infolge Umorganisation aufgehoben wurde.
    Auszeichnungen:
    1935 Ehrenkreuz f. Kriegsteilnehmer
    1940 Luftschutz Ehrenzeichen 2. Stufe
    1942 Gold. Ehrenkreuz f.40 jähr. Dienstzeit (1938)
    1943 Kriegs-Verdienst-Kreuz II Kl. ....und 1944 mit Schwertern
    gez. Dr. Ed. Merkel

    zum Lebenslauf meines am 5. Dezember 1945 verstorbenen Vaters Oberchemierat Dr. Eduard MERKEL (von Adolf Merkel)

    Mein Vater hatte sich Ende März 1945 eine schwere Bronchitis zugezogen mit der er sich -noch nicht erholt- während der Belagerung und Einnahme Nürnbergs durch die Amerikaner vom 17. -2o. April 1945 in den Luftschutzbunker am Tiergärtnertor begeben musste. Dort hatte er sich neuerlich erkältet; auch seine seelische Widerstandskraft hat durch die Ereignisse stark nachgelassen. So musste er sich mit hohem Fieber zu Bett legen. Ohne ärztlichen Beistand, ohne Wasser und ohne Medikamente, getreulich gepflegt von meiner lb. Mutter Helene geb. Müller, lag mein Vater 7 Wochen an einer schweren Lungen- und Rippenfellentzündung darnieder. Trotz scheinbarer Genesung hielten die Schwächezustände an, die sich Ende September zur Gewissheit verdichteten, dass geringe Hoffnung auf eine Gesundung bestand, da inzwischen ein Carcinom an den Tonsillen festgestellt wurde. Bis 2 Tage vor seinem Tode konnte mein Vater noch stundenweise ausser Bett sein.
    Am 5. Dezember 1945 verstarb mein lb. Vater nach langem, schweren mit größter Geduld getragenen Leiden (Tonsillencarcinom und Metastase)früh gegen 1 Uhr. Es kann angenommen werden, dass die Erkrankung durch die Tätigkeit meines Vater als Chemiker im Luftschutz (Gasabwehrdienst )beeinflußt, wenn nicht hervogerufen wurde. Am 8. Dezember 1945 wurde er um lo Uhr bei schneidendem Frost auf dem St. Johannisfriedhof in Nürnberg im Grabe meiner Großeltern Müller (Nr. ) beigesetzt. Kirchenrat Georg Merkel hielt die Gedächtnisrede in der durch Luftangriff beschädigten St. Johanniskirche.
    Als letzte Lektüre hatte mein lb. Vater am Totensonntag 1945 ein Predigtbuch mit dem Thema "Der Tod als Freund", anknüpfend an das bekannte Bild Rethels, wo der Tod den Läutedienst für den im Lehnstuhl eingeschlafenen Türmer übernommen hat. Wie immer hat sich mein Vater, schon im Bett liegend, von meiner Mutter mit "Gute Nacht!" verabschiedet. Sein letztes Wort war ein geflüstertes "Bereit!". So ging mein lb. Vater vom Schlaf in den ewigen Schlaf.
    Die Rückkehr meines Bruders Siegmund aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft, die mein Vater so sehnlichst erwartete, hat mein Vater nicht mehr erleben können.
    im Januar 1946
    gez. Adolf Merkel

    Georg heiratete Helene MÜLLER am 28 Mrz 1903. Helene (Tochter von K. Handelsrichter Adolph MÜLLER und Helene STADT) wurde geboren am 03 Feb 1879; gestorben am 02 Sep 1964 in Nürnberg,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Helene MÜLLER wurde geboren am 03 Feb 1879 (Tochter von K. Handelsrichter Adolph MÜLLER und Helene STADT); gestorben am 02 Sep 1964 in Nürnberg,,,,,.

    Notizen:

    Verheiratet:
    bei dieser Hochzeit wurde ein handschriftliches Kochbuch geschenkt, das bei Waltraud Merkel ist, oder von dieser abgegeben wurde.

    Kinder:
    1. 1. Oberingenieur Adolf MERKEL wurde geboren am 06 Aug 1904 in Nürnberg,,,,,; gestorben am 26 Mrz 1966 in Unterpfaffenhofen,,,,,.
    2. Siegmund MERKEL wurde geboren am 25 Dez 1907 in Nürnberg,,,,,; gestorben am 20 Sep 1972.


Generation: 3

  1. 4.  Dr. med. "Wilhelm" Paul Leonhard MERKELDr. med. "Wilhelm" Paul Leonhard MERKEL wurde geboren am 11 Apr 1833 in Nürnberg,,,,, (Sohn von Johann "Friedrich" MERKEL und Babette Margarete KALB); gestorben am 21 Apr 1920 in Nürnberg,,,,,; wurde beigesetzt am 23 Apr 1920.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Frauenarzt
    • Merkel-Referenznummer: 3-10.3

    Notizen:

    PWM 3-10.3.; U.Mayer- Ahn_Nr. 5-28;
    Lebenslauf
    von Dr. med. Paul Wilhelm Leonhard .Merkel
    gefertigt 12.XII.1916 W.M.
    Wilhelm Merkel wurde am 11. April 1833 in Nürnberg geboren. Seine Eltern waren Herr Friedrich Merkel, Kaufmann und Papierfabrikant und Frau Babette, eine geb. Kalb. Bei der heiligen Taufe vertrat ihn sein Großvater Herr Leonhard Kalb. Es war ein schwächliches Kind, das beim Aufziehen in seinem ersten Lebensjahre viel Mühe und Sorgen verursachte; nachher gedieh aber dasselbe in erfreulicher Weise körperlich und geistig, so daß er schon im Herbst 1838 in die Vorschule des hiesigen Gymnasiums aufgenommen werden konnte. In 12 Jahren durchwanderte er das, ganze Gymnasium in Gemeinschaft mit 5 Kameraden, die sich auch im späteren Leben bis zum Tode die treuste Freundschaft hielten. Im Herbst 1850 bezog er die Universität Erlangen, um daselbst Medizin zu studieren. Daselbst schloß er sich einer Verbindung an, die fast nur aus Freunden vom Gymnasium her und Norddeutschen bestand; hier genoß er alle Freuden des schönen Studentenlebens und fand auch einen Freund, den Lübecker Heinrich Piepenberger, der selbst hochbegabt, viel Einfluß auf seine geistige Entwicklung und wissenschaftliche Tätigkeit gewann. Ende des ersten Semesters 1851 kam er an Typhus schwer erkrankt nach Hause und genas erst nach langer Zeit unter der treusten Pflege seiner Eltern und der sie unterstützenden hiesigen Missionszöglinge. Mit einem Gefühl von Kraft und Gesundheit, beseelt von großer Arbeitsfreudigkeit zog er wieder in Erlangen ein, bestand daselbst das Admissionsexamen und studierte weiter 1 1/2 Jahre in Berlin und Leipzig. In Berlin war das wissenschaftliche und politische Leben sehr rege, er konnte dasselbe recht erfassen in Folge der Einführung in gesellschaftliche Kreise von Professor Stahl, des Führers der preußischen Conservativen, des Ägyptologen Lepsius, der Brüder Wilhelm und Jakob Grimm, welche er alle der gütigen Empfehlung seines Vetters Prof. Dr. Johannes Merkel in Halle verdankte. Ihm dankt er dafür auch sein ganzes Leben hindurch, denn die geistigen Anregungen, die diese Männer auf ihn ausübten waren unauslöschlich. Im Herbst 1854 bestand er leicht das theoretische Examen und wurde dann nach kurzem Dienste an der Erlanger Poliklinik Assistent an Cholerastationen in Nürnberg für die Dauer der damals herrschenden Epidemie. - In den Ferien wieder zu Hause genoß er daselbst das schöne Familienleben an der Seite seiner Schwester Rosa und des Bruders Julius. Der Vater konnte sich nur wenig den Seinigen widmen, er hatte im Geschäft viele Sorgen, war auch trotz heiteren Temperaments meist recht ernst gestimmt, die Mutter, eine stille, tüchtige, fromme Hausfrau widmete sich besonders der Erziehung u. Ausbildung ihrer 3 Kinder, litt aber viel an Gemütsverstimmungen, die dann auch wieder die Stimmung der ganzen Familie schwer beeinträchtigten. - Das Biennium praktikum, das damals dem 2. Examen folgte, konnte er leider nicht an einem Krankenhaus verwerten und folgte deshalb dem Zuge der Zeit, der die jungen Ärzte nach Wien und Prag führte, um dort an der Hand des großen Krankenmaterials Vorlesungen zu hören und Kurse zu belegen. Mit reicher Ausbeute kehrte er heim, um sich zum Staatsexamen im Sommer 1856 vorzubereitenden; bestand dasselbe mit der ersten Note und promovierte dann am 26. Juli 1856 zum Dr. in Erlangen. Dieser Abschluss seines Studiums erfreute ihn ganz besonders in Hinblick auf seine Eltern, die ihm Beide, als er wiederum keine Assistentenstelle an einem Krankenhaus fand, erlaubten, eine weitere wissenschaftliche und besonders sprachliche Ausbildung in England und Frankreich zu suchen. November 1856 reiste er ab. London, Paris und Montpellier waren die Städte, wo er am längsten verweilte; über Oberitalien und die Schweiz kehrte er im Juli 1857 heim. Der junge Arzt mußte nun 3 Jahre aufs Land, ehe er sich in einer Stadt um eine erledigte Stelle melden durfte; die königl. Regierung setzte ihn auf die 16. Stelle, um die er petitionierte: Burgfarrnbach. Da zog er denn im Juli 1857 ein und begann seine praktische Tätigkeit, die sich bald in geburtshilflicher Hinsicht glänzend entwickelte. Als aber dann Ende 1859 die ärztliche Praxis in Städten 1. Klasse freigegeben wurde, siedelte er sofort nach Nürnberg um und eröffnete daselbst im elterlichen Hause seine ärztliche Praxis Dezember 1859. Schwer war der Anfang, nur sehr langsam nahm die Praxis zu; doch stählte ihn zum Aushalten der Rückblick auf die großen Erfolge in Burgfarrnbach. - Am 30. Jan. 1862 starb der Vater nach langem schweren Leiden, tief betrauert von all den Seinigen. - Am 7. Sept. 1862 verlobte er sich mit Wilhelmine Heerdegen, Tochter des Kaufmanns Friedrich Heerdegen und seiner damals schon verstorbenen Ehefrau Babette, einer geborenen Goldbeck; am 31. Mai 1863 war die Hochzeit. Die Mutter hatte ihm den 2. Stock des Hauses in der Karlstraße richten lassen, den er dann bezog. Die Ehe war eine überaus glückliche. Die junge Frau hatte in der höheren Töchterschule & in der Schweiz die damals übliche Ausbildung genossen und war dann ins Haus und die Obhut ihrer Großmutter gekommen; denn der Vater hatte sich wieder verheiratet. Rasch lebte sie sich in die Familie und die Berufstätigkeit ihres Mannes ein, insbesondere war das Verhältnis zu der oft kränkelnden Schwiegermutter ein für beide Teile recht zufriedenstellendes. 7 Kinder entsprossen der Ehe: 5 Knaben und 2 Mädchen, von denen jedoch nur 4 Knaben am Leben blieben; diese jedoch entwickelten sich unter der Pflege und Aufsicht der Mutter geistig und körperlich recht erfreulich; denn die allmählich immer mehr zunehmende ärztliche Praxis ließ die Erziehung fast ganz in die Hände der Mutter fallen. 1864 wurde er als Armenarzt angestellt, gab die Stelle aber nach 4 Jahren bereits wieder auf, weil er ihr wegen seiner eigenen Praxis nicht mehr genügend nachkommen konnte, diente dagegen 1866 & 1870 als Lazarettarzt im Sebastianspital und auf der Burg. - Am 23.Febr.1872 starb seine Mutter; oft schwer gemütsleidend, aber von tiefer Religiosität umfaßte sie mit größter Liebe all die Ihrigen und erfreute sich besonders des Gedeihens ihrer Enkel; sie hinterließ eine große Lücke. Nach ihrem Tode übernahm er das elterliche Haus; schon damals mit dem Gedanken, daselbst einst Einrichtungen zu treffen zur Aufnahme von kranken Frauen behufs Operation; denn auf Grund einiger gelungener, subtiler Operationen sowie des Studiums der damals führenden englischen & amerikanischen Gynäkologie neigte er sich immer mehr dieser neuen Spezialität zu. - Im Frühjahr 1877 eröffnete er in seinem Hause die erste Privatfrauenklinik Nürnbergs. Die daselbst vorgenommenen Operationen erregten bald das höchste Interesse der damaligen Mitwelt, denn die 12 ersten Ovariotomieen gelangen ihm zur Heilung zu bringen, während sonst derartige Eingriffe fast stets vom Tode gefolgt waren. Rasch breitete sich nun diese Spezialpraxis aus, so daß er schon bald zu Gunsten derselben die frühere allgemeine ärztliche Praxis aufgeben mußte, schweren Herzens, denn die meisten Patienten waren mit ihren Familien seit Jahren ihm enge verbunden. - Von Seite des ärztlichen Vereins wurde er um diese Zeit wiederholt zum Vorstand gewählt, eine Ehre, die er aber nach einigen Jahren ablehnte, weil er sich der freien Rede, welche zu diesem Amt nötig war, nicht mächtig genug fühlte. - Unterdessen wuchsen die 4 Knaben fröhlich heran; 3 wählten zu ihrem Lebensberufe den des Vaters, einer den eines Apothekers und späteren Nahrungsmittelchemikers. Alle 4 waren gut begabt und erfreuten die Eltern beim Abgang von Universität, wie Gymnasium mit Ihren Zeugnissen, sowie später mit raschem Einleben in wohlvorbereitete Berufsverhältnisse. - Das 25 jährige Ehejubiläum 1888 war ein Ehrentag der Eltern, mit Lob und Dank erkannten sie den sichtlichen Segen Gottes an, der auf Familie, Haus und Beruf ruhte, wie sie geachtet und geschätzt waren von Verwandten und Freunden, getragen durch hohes Vertrau der Patienten. Schon längere Zeit trug er sich mit dem Gedanken, wohl beeinflußt von den Übelständen, die größere Operationen in dem alten Hause mit sich brachten, eine neue, modern eingerichtete Frauenklinik an Stelle der kleinen Hintergebäude am Maxplatz zu erbauen & führte diesen Gedanken 1890/1 auch aus. Der älteste Sohn Friedrich hatte sich inzwischen in der Frauenheilkunde spezialistisch ausgebildet, sich in Nürnberg niedergelassen und sich mit Fräulein Johanna Soldan verehelicht. Das junge Paar zog in das neue Haus und sollte später die Klinik ganz übernehmen. Am 28.Juli 1891 wurde die neue Klinik bezogen, am 1. März 1902 das 25 jährige Bestehen derselben gefeiert. Im November 1889 befiel ihn die damals hier herrschende Grippe und war die Ursache schwerer Herzerscheinungen und wiederholter Venenthrombosen, auch Anfälle von Fingergicht stellten sich ein und störten ihn arg in seiner Tätigkeit. Am meisten jedoch belästigte ihn eine rasch zunehmende Schwerhörigkeit, welche ihm den Besuch und das Verstehen von Vorträgen von 1895 an allmählich unmöglich machte. Die Stelle eines Einführers in die gynäkologische Sektion der Naturforscherversammlung 1893 war sein letztes Auftreten in der Öffentlichkeit; von 1897 an mußte er sich allmählich von der Praxis zurückziehen; die Beschwerden des Alters machten sich zu bemerklich; doch waren ihm die Patienten immer noch mit einer rührenden Treue und Anhänglichkeit zugetan, so daß es ihm oft schwer fiel, sie nicht in Behandlung nehmen zu können. Von 1905 -11 übergab er Praxis und Klinik seinem Sohne Friedrich, der sie im Sinne des Vaters weiter führte und zu neuer Blüte brachte. Inzwischen hatten auch die 3 anderen Söhne einen ihrer Ausbildung entsprechenden, ihnen zusagenden Wirkungskreis gefunden und sich mit lieben Schwiegertöchtern vermählt, 9 Enkel und Enkelinnen entsproßen den Ehen und erfreuten die Großeltern. - Viele Ehrungen wurden ihm in diesen Jahren zu Teil. Neujahr 1898 wurde er mit dem Titel Hofrat ausgezeichnet; am 26. Juli 1906, seinem goldnen Doktorjubiläum erneuerte ihm die Universität Erlangen das Doktordiplom mit ehrenden, auszeichnenden Worten. 1913 feierte er seinen 80. Geburtstag und im engen Familienkreis das Fest der goldenen Hochzeit. Leider kamen in der Familie auch sehr betrübende Ereignisse. Schwager Benno v. Schwarz und Schwester Rosa starben bald hintereinander und zu seinem größten Schmerze folgte ihnen im Juli 1910 auch Bruder Julius. Schwere Krankheiten verfolgten ihn selbst und seine 1. Frau, ergriffen auch Söhne und Schwiegertöchter. Doch genasen alle wieder & konnten gesund und fröhlich ihrem Berufe wieder nachgehen. - Beim Rückblick auf das verfloßene Leben kann er und seine 1. Frau nur Gottes Güte u. Barmherzigkeit preisen,daß so große Gnade Gottes ihnen Beiden zu Teil wurde.

    "Wilhelm" heiratete Wilhelmine Babette Albertine HEERDEGEN am 31 Mai 1863 in Nürnberg,,,,,. Wilhelmine (Tochter von Friedrich Karl Alexander HEERDEGEN und Babette Sophie Albertina GOLDBECK) wurde geboren am 25 Mai 1839 in Nürnberg,,,,,; gestorben am 12 Okt 1919 in Nürnberg,,,,,; wurde beigesetzt am 15 Okt 1919. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Wilhelmine Babette Albertine HEERDEGENWilhelmine Babette Albertine HEERDEGEN wurde geboren am 25 Mai 1839 in Nürnberg,,,,, (Tochter von Friedrich Karl Alexander HEERDEGEN und Babette Sophie Albertina GOLDBECK); gestorben am 12 Okt 1919 in Nürnberg,,,,,; wurde beigesetzt am 15 Okt 1919.

    Notizen:

    3-10-3-0
    Lebenslauf
    von Wilhelmine Merkel, geb. Heerdegen
    gefertigt 12.XII.16. W.M.
    Wilhelmine Merkel, geb. Heerdegen wurde geboren am 25. Mai 1839 zu Nürnberg als die Tochter des Herrn Friedr. Heerdegen, Kaufmanns und seiner Ehefrau Babette geb. Goldbeck. Es war ein kräftiges, gut entwickeltes Mädchen, welches den Ihrigen auch später bei Besuch der höheren Töchterschule nur Freude durch gute Begabung, Fleiß und Eifer, sowie körperliches Gedeihen bereitete. Nach stattgefundener Confirmation kam sie 1853 in eine Pension zu Grandson in der Schweiz, um dort weitere Ausbildung besonders in fremden Sprachen zu erhalten. Während ihres 2jährigen Aufenthaltes daselbst starb die Mutter, u. da sich der Vater bei ihrer Rückkehr wieder verehelicht hatte, so nahm sie Großmutter Goldbeck zu sich, woselbst sich schon Bruder Albrecht befand, während Bruder Ferdinand mit den Kindern der 2. Frau bei Vater Heerdegen erzogen wurde. Als ein kräftiges, stattliches Mädchen kam sie aus der Schweiz und fühlte sich in dem früheren Kreise von Freundinnen, die zum Teil von der Schule her bis ins hohe Alter treu zusammen hielten, sehr glücklich, da nicht bloß Vergnügungen, sondern auch Musik und weitere Ausbildung in Sprachen sie zusammenhielten; Küche und Hauswesen dagegen lernte sie gründlich bei der Großmutter. - Am 7. Sept. 1862 verlobte sie sich mit dem hiesigen Arzte Dr. Wilh. Merkel, welchem sie nach kurzem Brautstand am 31. Mai 1863 in die Ehe folgte. Rasch lebte sie sich in den Beruf ihres Mannes und die neue Familie ein, gewann insbesondere auch baldigst die Liebe und Zuneigung der Schwiegermutter, welche selbst oft leidend, doch viel Segen spendete durch festes Gottvertrauen und große Frömmigkeit. Das Leben der jungen Eheleute gestaltete sich äußerst sympathisch; denn mit der Zunahme der Praxis des Mannes wuchs das Bestreben der Frau, ihm den Weg möglichst zu ebnen, ihm Ruhe und Behaglichkeit im Hause zu schaffen; dies gelang ihr auch trotz der großen Arbeit, die sie selbst zu bewältigen hatte; denn die Zahl der Kinder wuchs rasch auf 7, 5 Knaben und 2 Mädchen, von denen jedoch die 2 letzteren und 1 Knabe bald wieder starben. Der Tod dar Großmutter Merkel am 23. Febr. 1872 hinterließ eine große Lücke in der Familie, denn mit rührender Sorgfalt nahm sie sich stets der Mutter u. Kinder an, wenn sie es bedurften, insbesondere lehrte sie diese Ordnung zu halten und lebte ihr Gedächtnis durch Lernen von Sprüchen, Liedern und Gedichten. Im Laufe der Jahre wurden die Kräfte der jungen Frau stark beansprucht durch den Betrieb einer Frauenklinik, die ihr Mann im alten Hause einrichtete, sowie durch die Aufnahme eines Pflegesohnes Gustav Merkel (Neffe - Sohn des Julius Merkel) in die Familie; aber mit Freudigkeit und Kraft überwand sie alle Mühen und Schwierigkeiten. Unterdessen wuchsen die Knaben fröhlich heran, erfreuten die Eltern durch gutes geistiges wie körperliches Gedeihen, sowie mit guten Zeugnissen beim Abgang vom Gymnasium und Universitäten. Das silberne Ehejubiläum 1888 war ein Dank und Jubelfest der Eltern, auf deren Tun und Walten der Segen Gottes in Beruf und Familie sichtlich ruhte, während die Söhne sich in den gewählten Berufstellungen allmählich einlebten, festen Fuß fassten und sich dann verehelichten. 9 Enkel und Enkelinnen brachten sie den Großeltern zu. Den zuerst geplanten Umzug in die neugebaute Privatfrauenklinik lehnte sie später ab und übergab die Leitung derselben gerne der ältesten Schwiegertochter. - Schwere Krankheiten befielen in den nächsten Jahren einzelne Familiemitglieder, sowie sie selbst und ihren Mann; doch wurden schließlich alle glücklich überwunden bis auf zunehmende, mit dem Alter zusammenhängende Beschwerden, Gicht und Rheumatismus mit Herzerscheinungen. Große Festlichkeiten wurden ihr am 70. Geburtstag in Neumarkt, ihrer mehrjährigen Sommerfrische zu Teil, die ganze Familie kam da zu ihrer Ehrung zusammen. Dagegen wurde das goldne Hochzeitsfest am 31. Mai 1913 im Kreise der 4 Söhne, ihrer Frauen nebst allen Enkeln stille begangen. Noch einmal bezeugte ihr Mann in seiner damaligen Rede das größte Glück seines Lebens, dass ihm gerade diese so überaus liebe und sympathische Frau, eine so treue Mutter seiner Kinder, eine so tatkräftige Gehilfin in seinem Berufe einst zu eigen wurde.
    Beim Bückblick auf das verflossene Leben preisen beide Eheleute Gottes große Güte und Barmherzigkeit, der ihnen solche Gnade erwiesen hat.
    Gefertigt 12.111.16. W.H.

    Von schwerer Erkrankung im November 1913 - Februar 1914 wieder erholt nahmen ihre Kräfte im Herbst 1918 sichtlich ab. Nach einem schweren Anfall von Herzschwäche verschied sie sanft am Sonntag, den 12.Oktober 1918, Vorm. 11 3/4 Uhr, umgeben von ihrem Gatten und allen Kindern. Am 14. Oktober wurde sie auf dem St. Johannisfriedhofe, nachdem Pfarrer Adolf Michahelles die Trauerrede gehalten hatte, in dem Familiengrab Nr. 2067 zur letzten Ruhe gebracht.
    .R.I.P.

    Kinder:
    1. Geheimer Sanitätsrat Friedrich MERKEL wurde geboren am 27 Feb 1864 in Nürnberg,,,,,; getauft in in Nürnberg,,,,,; gestorben am 29 Jan 1927 in Erlangen,,,,,; wurde beigesetzt in Nürnberg,,,,,.
    2. Sigmund MERKEL wurde geboren am 06 Jul 1865 in Nürnberg,,,,,; getauft in in Nürnberg,,,,,; gestorben am 23 Nov 1923 in Nürnberg,,,,,.
    3. Dr. med. "Ferdinand" Gottlieb MERKEL wurde geboren am 24 Aug 1867 in Nürnberg,,,,,; getauft am 15 Sep 1867 in Nürnberg,,,,,; gestorben am 04 Mrz 1943 in Stuttgart,,,,,; wurde beigesetzt in Stuttgart,,,,,.
    4. Rosa MERKEL wurde geboren am 12 Jul 1869 in Nürnberg,,,,,; getauft in in Nürnberg,,,,,; gestorben am 20 Feb 1870 in Nürnberg,,,,,.
    5. Rosa MERKEL wurde geboren am 23 Dez 1870 in Nürnberg,,,,,; getauft in in Nürnberg,,,,,; gestorben am 18 Feb 1873 in Nürnberg,,,,,.
    6. Heinrich MERKEL wurde geboren am 04 Jun 1873 in Nürnberg,,,,,; getauft in in Nürnberg,,,,,; gestorben am 28 Jul 1873 in Nürnberg,,,,,.
    7. 2. Dr. phil. Georg "Eduard" MERKEL wurde geboren am 24 Sep 1874 in Nürnberg,,,,,; getauft in in Nürnberg,,,,,; gestorben am 05 Dez 1945 in Nürnberg,,,,,.

  3. 6.  K. Handelsrichter Adolph MÜLLER

    Adolph heiratete Helene STADT. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Helene STADT
    Kinder:
    1. 3. Helene MÜLLER wurde geboren am 03 Feb 1879; gestorben am 02 Sep 1964 in Nürnberg,,,,,.


Generation: 4

  1. 8.  Johann "Friedrich" MERKELJohann "Friedrich" MERKEL wurde geboren am 14 Aug 1803 in Nürnberg,,,,,; getauft am 15 Aug 1803 in Nürnberg,,,,, (Sohn von Paul Wolfgang MERKEL und Margarethe Elisabeth BEPLER); gestorben am 28 Jan 1862 in Nürnberg,,,,,; wurde beigesetzt am 30 Jan 1862.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Merkel-Referenznummer: 2-10

    Notizen:

    Verzeichnis der Voreltern...von Paul Wolfgang Merkel, 1992 bearbeitet von Arthur Mez: Nr. I. 1k
    Die Ahnenträger (Kinder des Paul Wolfgang Merkel) kennzeichnet Mez mit Buchstaben von a-n, also das 10. Kind.
    Papierfabrikant, Kaufmann und Marktadjunkt in Nürnberg

    FAMILIENBUCH MERKEL, im Stadtarchiv Nürnberg verwahrt unter Merkel- Archiv Nr. 15a, Seite 28-31
    Abgeschrieben nach bestem Wissen und Können im März 1982 durch Arthur Mez ( VI 55241)
    Eingescannt und den Personen in Gen_Pluswin-Merkel-Datei eingefügt durch E. Brick, Juni 2005

    XI. JOHANN FRIEDRICH MERKEL
    JOHANN FRIEDRICH elftes Kind u. sechster Sohn des Herrn Paul Wolfgang Merkel u. seiner Ehefrau Margaretha Elisabetha geborenen Beppler wurde im Garten vor dem Lauferthor 1803 Sonntag den 14 August Nachmittags zwischen 4 u. 5 Uhr geboren u. Montag den 15 August getauft, dabei vertrat ihn mit Red u. Antwort sein Großvater Johannes Beppler u. Herr Hofrath Doctor Christoph Friedrich Allgeier, Physikus in Rudenhausen, welch letzterer aber bei der Taufe nicht zugegen war.
    Sein ältester Sohn Herr Paul Wilhelm Leonhard beschreibet die Lebensumstände seines seligen Herrn Vaters wie folgte:
    "Herr Johann Friedrich gleich seinen anderen Geschwistern im väterlichen Hause nach guter alter Sitte in der Zucht u. Vermahnung des HErrn auferzogen, kam bereits im Jahre 1807 in die deutsche Schule des Herrn Port in der Judengasse, welcher Lehrer zugleich auch Privatunterricht im elterlichen Hause ertheilte. 1810 kam er in die Collaboratur der Sebalder lateinischen Schule, rückte in der gewöhnlichen Zeit in die höheren Klassen vor, u. trat nach erhaltenem Absolutorium des 0berprogymnasiums im Herbst 1817 aus der Anstalt aus. Das nächstfolgende Jahr brachte er noch im elterlichen Hause zu, woselbst er Privatunterricht im Englischen, Französischen, Italjenischen u. dem kaufmännischen Rechnen erhielt, die übrige Zeit aber zur praktischen Elernung der Anfangsgründe der Handlungswissenschaften auf dem Comptoir seines Vaters benützte. Am Weihnachtsfeste 1817 erhielt er die Erlaubniß mit dem jungen Ernst Becker aus Gotha u. noch anderen im elterlichen Geschäft Angestellten die von Lödel u. Merkel alljährlich beschickte Dult in Tirol besuchen zu dürfen, was ihm noch in späteren Jahren häufig Gelegenheit gab, die damals in diesem Lande geübte große Geschäftstreue u. Redlichkeit im Handel hoch zu rühmen. Am 31 December 1818 nahm er auf längere Zeit Abschied von zu Hause, denn nach einem kurzen Besuche bei seiner Schwester Käthe Roth in München, wohin er mit den zwei Kommis reiste die im Auftrag des väterlichen Geschäftes die Münchener Dult besuchten, trat er in den ersten Tagen des Januar 1819 als Lehrling in das Drogueriewaarengeschäft den Herrn Johann Kießling in Augsburg ein, in dasselbe Haus, in dem bereits 17 Jahre vorher sein älterer Bruder Paul Gottlieb gelernt hatte. Es war ein schon nach damaligen Begriffen strenges Lehrhaus, welches auf Ordnung u. Pünktlichkeit im Kleinen wie im Großen achtete u. hiedurch gewiß viel beigetragen hat, das Gefühl der strengsten Pflichterfüllung u. Redlichkeit bei jedem Geschäft zu erwecken, u. die eigenen Leistungen nur nach höheren u. besseren zu bemessen. Es kam ihm daselbst sehr zu Statten, daß er bereite im elterlichen Hause auf dem Comptoir gearbeitet hatte, denn er wurde dadurch in den Stand gesetzt, den Anforderungen seines Prinzipals eher u. schneller als Andere zu genügen u. die besondere Gelegenheit sich in diesem Geschäft vorzügliche Waarenkenntnisse zu verschaffen gehörig zu benützen. Während dieser Lehrzeit erkrankte sein Vater kurze Zeit nachdem er seinen Sohn in Augsburg besucht hatte, wohin er auf seiner Heimreise von München nach Nürnberg nach Schluß des ersten baierischen Landtagen gekommen war. Dem Wunsch des kranken Vaters gemäß, seine Söhne noch einmal um sich zu sehen, wurde er am 13 Januar 1820 von Augsburg nach Hause berufen, den Segen des sterbenden Vaters zu erhalten, welcher am 16 Januar 1820 sanft u. selig entschlief. Bald nach der Beerdigung kehrte er wieder in sein Lehrhaus zurück u. verblieb allda bis zum Jahre 1823, in welchem ihm die Auslernung ertheilt wurde u. er in das elterliche Geschäft eintrat. Im Jahre 1824 erhielt er von seiner Frau Mutter die Erlaubniß mit seinem Freunde Johann Huber, Sohn des Herrn Marktsvorstehers Huber, vorerst eine Reise nach Hamburg u. Holland zu machen, sie sollten beide neben Erwerbung von Kenntnissen in fremden Sitten, Gebräuchen u. Sprachen, auch für ihre elterlichen Geschäfte Thätig seyn, u. besonders bei den damals in den Seestädten vorkommenden großen Waarenauktionen das Interesse ihrer elterlichen Geschäfte wahren. Beide Reisende waren eben über Bremen, Amsterdam, Antwerpen nach Brüssel gekommen, als die Nachricht vom Tode Ludwigs XVIII zu Paris daselbst eintraf; da beschlossen beide, anstatt von Brüssel direkt nach London, wie vorgeschrieben, zu gehen, ihre Reise über Paris vorzunehmen u. den Krönungsfeierlichkeiten Karls XII beizuwohnen. Bis in die letzten Lebensjahre blieb diese Vergnügungsreise eine der liebsten Erinnerungen an das damalige Wanderleben. In London verblieb er bis Januar 1825, in welchem Monat er nach Hause berufen wurde, weil sein ältester Herr Bruder Johann als Deputirter der Stadt Nürnberg zum Landtag abreisen mußte. Bis zur Zurückkunft desselben aus München verblieb er nun im elterlichen Geschäfte, reiste aber sodann im Herbste desselben Jahres wieder nach England, um, wie schon früher auch ferner direkte Einkäufe für das Geschäft daselbst zu machen; seine häufige Mußezeit benützte er hauptsächlich zu Ausflügen nach Dublin, Wales u. die schottischen Hochlande. Zahlreiche Notizen hierüber bezeugen das lebhafte Interesse, welches ihm diese Reisen einflößten, auch die Menge der Einkäufe kleinerer, in Haushaltungen u. zum alltäglichen Leben gehöriger Gegenstände gibt besonders Zeugniß, wie hoch er die Solidität der damaligen englischen Arbeit achtete. Nach über einjähriger Abwesenheit kehrte er in das elterliche Haus zurück u. blieb allda, vorzugsweise die Waarengeschäfte besorgend. Im Jahre 1829 wurde er als Associé seiner beiden ältesten Herren Brüder in das ehemals väterliche Geschäft aufgenommen u. verehelichte sich kurz darauf am 16 August 1829 mit Fräulein Margarethe Babette, Kalb (geboren den 1 December 1806) Tochter des Herrn Leonhard Kalb, Bankiers u. königl. Handelsgerichtsassessors dahier u. seiner Ehefrau Sophie geborenen Hofmann von hier. Mit derselben zeugte er vier Kinder:
    1. Paul Wilhelm Leonhard geboren 1830 am 21 August, gestorben am .. .. 1831
    2. Wilhelmina Rosa geboren 1832 am 27 Mai.
    3. Paul Wilhelm Leonhard geboren 1833 am 11 April.
    4. Johannes Julius geboren 1836 am 11 April.
    Beide Eltern suchten ihre Kinder in der Zucht u. Vermahnung zum HErrn zu erziehen u. der HErr schenkte auch reichen Segen in der Entwicklung derselben, obgleich gar manche Sorgen geistiger u. leiblicher Natur dazwischen vorkamen. In der Erziehung derselben scheute Herr Johann Friedrich weder Zeit noch Kosten, wo er überzeugt war, es könnte die Erlernung irgend eines Gegenstandes von besonderem Vortheil für ihre künftige Laufbahn seyn. Dagegen verlangte er von ihnen auch treue Erfüllung ihrer Pflichten u. Anlegung eines strengeren Maßstabes an sich als an Andere bei Beurtheilung eigener u. fremder Leistungen. Doch, was er von Anderen zumal von seinen Kindern forderte, dem suchte er selbst, als Haupt der Familie nach besten Kräften nachzustreben. Er war fleissig in jeder Arbeit u. unermüdet thätig in seinem Geschäfte, wenn es galt, das Wohl seiner Lieben zu fördern. Doch nicht allein in leiblicher Arbeit suchte er seinen Familiengliedern voranzugehen, er war auch ein treuer Arbeiter im Weinberge des HErrn u. fortwährend bestrebt, das Beispiel eines gottseligen u. frommen Wandels zu geben. Seine angeborene Freundlichkeit u. Liebe gegen Jedermann, die eigene Anspruchslosigkeit kamen ihm dabei sehr zu statten, denn er suchte den Frieden u. die Liebe, die er selbst in hohem Maße besaß, auf Jeden der mit ihm in Berührung kam zu übertragen. Diese Liebe zum Frieden u. die Freude an einem einträchtigen Zusammenleben trat in seinem öffentlichen u. Privatleben jederzeit hervor; überall waren ihm Zank u. Streit verhaßt u. mit seinem ganzen Ansehen suchte er diesem entgegenzutreten. Nie ließ er aber auf Kosten seiner Friedensliebe bei der Erziehung seiner Kinder Unrecht ungesühnt, oder ihm Unangenehmes unberührt; wenn auch mit der größten Rücksicht wurden Fehler aufgedeckt, gerügt, aber später nicht mehr erwähnt. Als seine Söhne anfiengen selbständig zu werden, u. ihren Studien u. Geschäften halber längere Zeit vom elterlichen Hause entfernt waren, da gibt jeder Brief von ihm an sie Zeugniß von der großen Liebe zu ihnen ab. In jedem ermahnt er sie in fremden Landen bei den vielen Versuchungen getreulich heimischer Sitte u. christlicher Zucht zu leben u. neben fleißiger Arbeit auch fleißig zu beten. Das eigene Gebet des frommen Vaters wurde erhört. Beide Söhne kehrten reich an Kenntnissen u. Erfahrungen nach langjähriger Abwesenheit wohlbehalten ins elterliche Haus zurück. Über der Liebe, die er zu den Kindern hegte, war aber auch das Vertrauen, das er in sie setzte ein großes. So fragte er nie über die Verwendung von Geldmitteln, die er zum Reisen, zum Studium denselben anwieß. Er war überzeugt, daß Keines von ihnen unnütze Ausgaben mache; denn zur Sparsamkeit ermahnte er ja immer, u. gab selbst das Beispiel eines einfachen, genügsamen Lebenswandels. War er aber an der eigenen Person sparsam, so war er um so freigebiger gegen Alle, die ihn um Unterstützung baten. Mit offenen Händen spendete er viel u. gerne, Vieles im Verborgenen, manche Noth u. Thränen lindernd, ein helfen, wo es ihm möglich war. Dabei wußte er jede Gabe mit Worten aus der Fülle seines liebereichen Herzens dem Empfänger auf das Rücksichtsvollste nur um so werthvoller zu machen. Allein nicht blos mit Geld, auch mit thätiger Unterstützung half er Jedem, der ihn bat. Groß war dann seine Freude, wenn es ihm gelungen war Ersprießliches in seinen Pflegebefohlenen zu wirken, größer noch wenn er Dankbarkeit fand. Viele ihm sonst so kostbare Stunden verwandte er derart zu Arbeiten für Andere u. oft seufzte er unter der Last, die ihm seine Freundlichkeit, seine Güte, seine Nächstenliebe auferlegten. Jatzt hat er den besten Lohn dafür empfangen, hier auf Erden aber wird ohne das Lob der Nothleidenden, denen er geholfen, der Dank der Wittwen u. Waisen, deren Schutz u. Barather er war, noch lange nachtönen. Glücklich an der Seite einer treuen Ehefrau u. in der Mitte liebender Kinder trübte doch häufig eine schwere Wolke seinen sonst zufriedenen u. heiteren Sinn. Es war die schwankende Gesundheit seiner Frau, welche tief erschüttert seit ihrer letzten Entbindung der liebe Gott als ernstliche Mahnung zur Buße u. -Demuth zu seiner größten Sorge u. Bekümmerniß sich nicht wieder festigen wollte. Mit der größten ehelichen Liebe, Treue u. Anhänglichkeit half er ihr das schwere Kreuz tragen, das Gott dadurch Beiden auferlegt hatte. Mit Worten u. Gebet, mit Aufwendung aller irdischen Mittel suchte er ihre Schwermuth zu heben, ihren trüben Sinn zu erheitern. Ausdrücklich ruht er an ihr, daß sie als treue Mutter auch während ihrer schweren Tage die Erziehung der Kinder, die ihr doch zunächst lag, mit einer Pflichterfüllung u. Liebe besorgte, die es ihm recht deutlich machte, es sey dieß bei einem so gebeugten Gemüth nur durch besondere Kraft vom HErrn möglich gewesen.
    Nach seiner Verheurathung im Jahre 1829 blieb er bis 1836 im elterlichen Geschäft als Associé seiner beoden älteren Brüder u. übernahm von letztgenanntem Jahre an die zu diesem Geschäfte gehörige Papiermühle Grünthal bei Lauf auf eigene Rechnung. Auf den guten Fortgang dieses eigenen Geschäftes fortwährend bemüht, richtete er 1840 daselbst eine Papiermaschine ein u. unternahm in demselben Jahr zum dritten Male eine Reise nach England, um zumal in diesem Lande die Papierfabrikation gründlich zu studieren.
    Allgemeine Achtung u. großes Vertrauen genoß er in seinem Geschäftsleben, denn nie wich er von der Treue u. Redlichkeit im Handel u. Wandel ab, deren Grundzüge er in seinem Eltern u. Lehrhause überkommen hatte, was er da in der Jugend gelernt, übte er sein ganzes Leben hindurch. Groß u. für seine Körperkräfte häufig übermäßig war aber die Anstrengung, welcher er bei der weiten Entfernung seiner Fabrik von dem Geschäfte in Nürnberg, sowie bei der alljährlich zunehmenden Ausdehnung beider ausgesetzt war. Diese Überanstrengung in Vebindung mit den bei so großen Geschäften unausbleiblichen Sorgen, welche ihm bei der Zartheit seines Gemüthes doppelt schwer zu tragen waren, legten höchst wahrscheinlich den Grund zu der Krankheit, der er nach jahrelangem Leiden endlich erlag. Im Jahre 1854 war es ihm vergönnt, umgeben von seinen Kindern u. im Kreise lieber Verwandter sein silbernes Hochzeitsfest zu feiern. Dieß war ein Glanzpunkt seines Lebens, denn um diese Zeit war ihm neben Friede u. Freude noch Gesundheit gewährt. Mit großer Theilnahme förderte er in den nächsten Jahren das damals von sämtlichen Stammlinien des Hauses Merkel begonnene Werk zur Begründung einer Familienstiftung u. mit Freude konnte er mit seinen Brüdern am 1 April 1858 das endliche Gelingen des lang gehegten Planes begrüßen als ein Unterpfand der fortdauernden brüderlichen Liebe u. Eintracht der einzelnen Familienglieder. Indem er sich bei seinen Lebzeiten eins wußte im Glauben u. in der Liebe mit den Gliedern seines Hauses u. seinen Brüdern im engern u. weitern Kreise wünschte er, daß auch nach seinem Tode dieser Friede, diese Eintracht u. das Gefühl der verwandtschaftlichen Zusammengehörigkeit der ganzen Familie, Allen erhalten bleibe.
    Am 15 Mai 1860 hatte er die Freude, seine Tochter Rosa an den Kaufmann Herrn Benedikt von Schwarz zu verheurathen, u. diese Ehe am 22 Februar des folgenden Jahrs durch die Geburt eines Söhnleins gesegnet zu sehen, an welchem er Pathestelle vertrat.
    Mit Dank gegen Gott erwähnte er endlich in den letzten Jahren das Glück, welches er empfand als sein älterer Sohn Wilhelm, der früher in Burgfarrnbach praktischer Arzt war, im Jahre 1859 als solcher nach Nürnberg übersiedelte, u. als sein jüngerer Sohn Julius eine Stelle, die er in einem Handlungshause in Paris innegahabt verlassen hatte u. ins väterliche Geschäft eingetreten war, daß nun seine drei Kinder bei ihm waren, u. bei einander in Nürnberg bleiben könnten.
    Von der Werthschätzung u. Anerkennung, welche er sich neben seinem Privatleben im öffentlichen Leben erwarb, gaben verschiedene bürgerliche Ehrenstellen Zeugniß ab, welche ihm im Laufe der Zeit zu Theil wurden. So wirkte er eine Reihe von Jahren als Gemeindebevollmächtigter, sowie im Ausschusse des Centralbibelvereins u. des hiesigen Rettungshauses u. im Jahre 1858 berief ihn das Vertrauen des Handelsstandes auf eine erledigte Stelle als Marktsadjunkt u. Handelsgerichts-Assessors, welche Stelle er aber im Bewußtsein seines schweren Krankseyns bereits 4 Monate vor seinem Tode niederlegte. Obwohl eis vor Kurzem anscheinend von gesundem u. kräftigem Aussehen, kränkelte er doch schon seit vielen Jahren. Er selbst führte den Ursprung seines Leidens bis auf das Jahr 1848 zurück. Mit unendlicher Geduld u. Selbstüberwindung ertrug er freudig gottergeben u. ohne Murren die von Jahr zu Jahr zunehmende Krankheit, welche in einer Speiseröhrenverengerung bestand, u. ihn durch häufig auftretende krampfartige Schmerzen im Schlunde u. Magen u. durch tägliche Beschwerden bei jeder Nahrungsaufnahme viele qualvolle u. schwere Stunden bereitete. Oft kamen in den letzten Jahren Tage, an welchen er gar Nichts genießen konnte, das waren schwere Proben der Geduld u. hatte Anfechtungen, da der übrige Körper noch in blühender Gesundheit stand. Ohne allen Einfluß auf das Schlundleiden aber zur sichtlichen Erholung seines von Arbeit u. Sorgen schwer in Anspruch genommenen Körpers besuchte er in Gemeinschaft seiner Tochter im Jahr 1851 u. 1852 Karlsbad, die daselbst übliche Bad u. Trinkkur u. im Jahr 1853 Traunstein um eine Kräuterkur zu gebrauchen. Anfangs September 1861 nahm das Leiden einen schlimmeren Karakter an. Außergewöhnlich heftige kolikähnliche Leibschmerzen in Vebindung mit beständig wachsenden Beschwerden u. irrer zunehmender Schmerzhaftigkeit bei jeder Nahrungsaufnahme raubten schnell alle Kräfte u. brachten den Körper auf das Aeußerste herunter. Da bereitete er sich im vollen Bewußtseyn seines unheilbaren Leidens, bei klarem Verstande - schon 4 Monate vor seinem Tode auf sein nahendes Ende, sich stärkend zu dem entscheidenden Kampfe durch den Genuß des heil. Abendmahles in Gemeinschaft mit seiner Familie. Nie hörte man ein Wort der Klage über sein frühes Abscheiden, nur um Geduld flehte er in seinen argen Schmerzanfällen, die oft eine solche Höhe erreichten, daß der baldige Tod fast unausbleiblich schien. Allein er sollte nicht infolge der Schmerzen sterben, sie sollten für ihn nur Sele der Liebe seyn, mit welchen ihn der HErr zu sich zog. Das erkannte er auch inmitten seiner großen Qualen; denn nur Lob u. Dankgebete flossen von seinen Lippen, wenn die ärgsten Schmerzen ihn wieder zur Besinnung kommen ließen. Mit der zunehmenden Schwäche umwölkte sich einige Tage vor seinem Tode sein Bewußtseyn, nachdem er schon einige Male früher von seinen Lieben zärtlichen Abschied genommen hatte. Sanft u. ruhig ohne allen Krampf erfolgte endlich die Stunde seines Abscheidens am 28 Januar (Dienstags) 1862 Morgens 8 1/4 Uhr, eine wahre Erlösung von großen Leiden.
    Herr Johann Friedrich wurde am Donnerstag den 30 Januar Nachmittags 2 Uhr auf St. Johannis beerdigt u. in das Grab gelegt das nahe am Eingang des Kirchhofes mit N 2067 sich befindet. Herr Pfarrer Steger hielt die Rede u. Einsegnung vor einer sehr zahlreichen Leichenbegleitung.
    Seine Wittwe Frau Margarethe Babette geborene Kalb lebte ganz zurückzogen u. bewohnte den zweiten Stock ihres Hauses neben dem baierischen Hof, nachdem ihr ältester Sohn Herr Paul Wilhelm Leonhard Merkel, praktischer Arzt, den ersten bezogen hatte. An seinen Kindern hatte sie große Freude, denn sie verstand es ihre Gaben zu wecken, und wurde von ihnen gerne u. fleißig besucht. Mehrmals u. längere Zeit litt sie, wie zu Lebzeiten ihres Ehegatten, an Schwermuth u. Trübsinn. Am 30 Januar 1872 erkrankte sie an einer Lungenentzündung mit heftigem Fieber. Als auf ihr Befragen ihr ältester Sohn u. Arzt das Bedenkliche ihres Zustandes ihr nicht mehr verschwieg, genoß sie noch einmal mit ihren Kindern das heil. Abendmahl u. bereitete sich auf das Ende. Am Freitag den 23 Februar 1872 Nachts ein Viertel nach 10 Uhr entschlief sie sanft u. ohne Todeskampf. Montags den 26 Februar Nachm 3 Uhr wurde sie unter ansehnlicher Begleitung von ihrer Wohnung aus nach St. Johanns gebracht u. daselbst in dasselbe Grab zu ihrem Manne gelegt. Herr Stadtpfarrer Steger hielt die Leichenrede in der Kirche u. die Einsegnung am Grabe.

    REINHOLD MERKEL trägt am 8.4.1989 bei Familientag vor:Geschichte der Papiermacher der Familie Merkel :
    Die Familie Merkel nahm daran nur wenig Anteil. Erst Johann Friedrich Merkel nahm wieder Verbindung zur Papiermacherei auf. Sein Vater Faul Wolfgang schrieb zu seiner Geburt folgendes in sein Tagebuch:
    Es war der 14. August 1803: "Ich war um 4 1/2 nach Tisch in meinem Zimmer, als ich ein Geräusch hörte und schnell in meiner Frau Zimmer eilte, wo ich bereits ein Knäbchen geboren fand.
    Es kam zwar geschwind, doch etwas hart und mit starker Anstrengung zur Welt. Gott nehme es in seinen Schutz u. leite u. regiere es mit seinem guten Geist u. lasse es groß u. vernünftig werden u. mache es zu einem guten u. brauchbaren Menschen zum Trost und zur Freude seiner Eltern und Freunde. Das Knäblein heißt Friedrich."
    Nach dem Abitur 1817 lernte er zunächst im elterlichen Geschäft die Anfangsgründe der Handlungswissenschaften, war dann zur weiteren Ausbildung von 1819 bis 1823 in Augsburg tätig, wo ihm "die Auslernung erteilt wurde" Bis zum Jahre 1829 war er für das väterliche Geschäft, das inzwischen seine beiden ältesten Brüder betrieben, außerhalb Nürnbergs vorwiegend in England tätig. Im Jahre 1829 wurde er dann als Associé seiner beiden älteren Brüder ins ehemals väterliche Geschäft aufgenommen. Im selben Jahr heiratete er Margarete Babette Kalb und blieb bis 1836 im elterlichen Geschäft.
    Er übernahm im Jahre 1837 oder 1839 die schon zum Geschäft gehörende Papierfabrik Grünthal, im Walde bei Röthenbach, oberhalb des Dorfes am gleichnamigen Bache gelegen. Diese wurde 1828 durch Gustav Müller gegründet und eingerichtet. Auf den guten Fortgang dieses eigenen Geschäftes ständig bemüht, errichtete er 1840 eine Papiermaschine und stattete die Fabrik mit den neuesten Maschinen aus. Es war dies die erste Papiermaschine in Süddeutschland und zwar eine englische Donkin-Maschine.
    Inzwischen war nämlich aus der oben erwähnten Handpapiermacherei eine mechanisierte Herstellung geworden. 1799 wurde von dem Franzosen Louis Robert die Papiermaschine erfunden. Diese Erfindung wurde von den Engländern weiter vervollkommnet. Dieser Umstand erklärt auch, daß Friedrich in demselben Jahre zum drittenmal eine Reise nach England unternahm, um hier die Papiermacherei mit den modernen Maschinen zu studieren.
    Das Papier aus seiner Fabrik war mit dem von zwei Löwen gehaltenem königlich bayerischem Wappen geschmückt, daneben aber stand FRIED. MERKEL. Das im Nürnberger Stadt-Archiv aufbewahrte Familienbuch ist aus Papier hergestellt worden,. das in der Grünthaler Papierfabrik gefertigt wurde. Sein jüngerer Sohn Julius trat ca. 1860 in das väterliche Geschäft ein, nachdem er zuvor in Paris in einem Handlungshause beschäftigt war.
    Mit Julius Merkel kommen wir nun zu dem nächsten Papiermacher der Familie. Er führte zusammen mit seiner Mutter nach dem Tode von Friedrich im Jahre 1862 die Grünthaler Papierfabrik weiter. Obwohl sein Bruder Wilhelm Merkel auf sein Erbteil verzichtete, hatte Julius doch schwer zu kämpfen, um die Fabrik auf dem Laufenden zu halten und die Erbschaftsschulden abzutragen.
    (Fortsetzung bei Julius Merkel)
    PWM Notizen: ADB XXI 437; Lebensläufe aus Franken Bd.3 (1927) 355; F.Roth, Nachrichtvon dem Leben P.W.Merkels Nürnberg 1821 (A.Mez, S.123) [3]
    PWM Quellen: A. Mez nutzte die Quellen nach Kartei bzw. KB im LandeskirchlichenArchiv Nürnberg St. Sebald S. 128.
    A. Mez nutzte die Quellen nach Kartei bzw. KB im LandeskirchlichenArchiv Nürnberg St. Sebald S. 845.
    [S1 ] Keller, Keller, G.; Generalmajor, (Druck der Stuttgarter Buchdruckerei-Gesellschaft m.b.H.).

    Johann heiratete Babette Margarete KALB am 16 Aug 1829 in Nürnberg,,,,,. Babette (Tochter von Johann Leonhard KALB und Sophie Marie HOFMANN) wurde geboren am 01 Dez 1806 in Nürnberg,,,,,; gestorben am 23 Feb 1872 in Nürnberg,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Babette Margarete KALBBabette Margarete KALB wurde geboren am 01 Dez 1806 in Nürnberg,,,,, (Tochter von Johann Leonhard KALB und Sophie Marie HOFMANN); gestorben am 23 Feb 1872 in Nürnberg,,,,,.
    Kinder:
    1. Leonhard Wilhelm Paul MERKEL wurde geboren am 29 Aug 1830 in Nürnberg,,,,,; gestorben am 15 Mrz 1831 in Nürnberg,,,,,.
    2. "Rosa" Wilhelmine MERKEL wurde geboren am 27 Mai 1832 in Nürnberg,,,,,; gestorben am 19 Apr 1904 in Nürnberg,,,,,.
    3. 4. Dr. med. "Wilhelm" Paul Leonhard MERKEL wurde geboren am 11 Apr 1833 in Nürnberg,,,,,; gestorben am 21 Apr 1920 in Nürnberg,,,,,; wurde beigesetzt am 23 Apr 1920.
    4. Johannes "Julius" MERKEL wurde geboren am 11 Apr 1836 in Nürnberg,,,,,; gestorben am 22 Jul 1910 in in der Rupprechtsau bei Straßburg heute La Robertsau.

  3. 10.  Friedrich Karl Alexander HEERDEGEN wurde geboren am 02 Mai 1807 in Nürnberg,,,,, (Sohn von Georg Albert Heinrich HEERDEGEN und Wilhelmine Barbara RECKNAGEL); gestorben am 02 Jun 1880 in Nürnberg,,,,,.

    Notizen:

    Portrait bei Ilonka Fries


    Fotografie Heerdegensches Haus (Vegetabilien Geschäft)
    Eduard Album StA Nbg E 18 1404 S.37

    Friedrich heiratete Babette Sophie Albertina GOLDBECK am 06 Dez 1835 in Nürnberg,,,,,. Babette (Tochter von Johann Lorenz GOLDBECK und Magdalena Babette ZWINGEL) wurde geboren am 23 Mrz 1812 in Nürnberg,,,,,; gestorben am 06 Jan 1854 in Nürnberg,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  Babette Sophie Albertina GOLDBECK wurde geboren am 23 Mrz 1812 in Nürnberg,,,,, (Tochter von Johann Lorenz GOLDBECK und Magdalena Babette ZWINGEL); gestorben am 06 Jan 1854 in Nürnberg,,,,,.

    Notizen:

    Portrait bei Ilonka Fries

    Kinder:
    1. Albrecht HEERDEGEN wurde geboren am 06 Jan 1838; gestorben in 1923.
    2. 5. Wilhelmine Babette Albertine HEERDEGEN wurde geboren am 25 Mai 1839 in Nürnberg,,,,,; gestorben am 12 Okt 1919 in Nürnberg,,,,,; wurde beigesetzt am 15 Okt 1919.