Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
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Johann Jakob KOCH

Johann Jakob KOCH

männlich um 1522 - 1576  (54 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Johann Jakob KOCH wurde geboren um 1522 (Sohn von Hans (Jacob) KOCH, gen. Schneider und Anna SPÄTH, von Schilzburg); gestorben am 08 Apr 1576 in Schnaitheim,,,,,.

    Notizen:

    AL Mez ALU 2120 Nr.4130 S.16: Quelle: Sübw.Bl.f.Fam.u.Wappenk. 17 (1982/83) 174 u. 284 ; dto. Sonderheft 1983 AT W. Mayer geb. Cloß;

    Ruth Blank mailt am 5.7.2010 Info zu Jacob Koch: Adlige Vorfahren

    Manche Familienforscher freuen sich besonders über adlige Vorfahren, obwohl der Beweis für die Vorfahrenschaft gelegentlich nicht hieb - und stichfest ist. In der Familie des Zwiefalter Forstmeisters Jacob Koch [ Otto-Günter Lonhard, Die Forstmeister (Hans) Jacob Koch, Vater und Sohn, SWDBL Bd 17, Heft 4 Okt 1982, Ruth Blank, Die Forstmeisterfamilie Koch aus Urach, SWDBL Band 22, Heft 3, September 1998.] gibt es einen Beweis, der nicht angezweifelt werden kann, so skurril er auch erscheint. Man muß sich dabei in Erinnerung rufen, daß in bisherigen Untersuchungen die Frage nach der Herkunft seiner Mutter ungeklärt geblieben war. Über die Familie seines Vaters geben die Quellen ziemlich viele Auskünfte. Sein Großvater, Hans Koch, Zeltmeister, genannt Schneiderhans, stand viele Jahre lang in Diensten der württembergischen Herzöge. Von seinem Vater, Hans Koch, genannt Schneider, erfährt man dagegen nicht allzuviel. Das mag mit der Vertreibung von Herzog Ulrich in Zusammenhang stehen. Jacob Koch (um 1522 bis 1576) selbst durchlief die übliche Karriere württembergischer Beamter, vom Einspännigen über die Ämter des Zollers und Schultheißen bis zum Forstmeister. Etwas überraschend ist die Angabe, die er in einem Bericht über württembergische Forsten gab, daß er nämlich ab 1535 fünf Jahre bubenweis bei Reinhard von Sachsenheim gedient habe [A 59, Bü 9, 28.3. 1570A 59, Bü 9, 28.3. 1570 A 59]. Eine solche Ausbildung war sonst den Söhnen des Adels vorbehalten.
    Als Herzog Ulrich Hochlöblichen vnnd Christseligen gedächtnis daß Lannd widerumb erobert vnnd eingenommen, bin ich Im Jar hernacher zum Rienhart von Sachsenheim, so mit toud abganngen, ob Got will sselig, zu Ime bubenweiß vnd fünff Jar gedient, der auch damalls in seiner selbst vnnd andern Höltzern, im stromberger Vorst, desgleichen etwann auch Im Leonberger Vorst, nach Füchsen vnnd Haßen gejagt vnd jagen laßen.
    Die Angabe über die Herkunft seiner Mutter fand sich überraschenderweise in einem Verteidigungsschreiben des Uracher Untervogtes Hans Wern (in Urach 1521 - 1535). Hans Wern dürfte ein wenig erfreulicher Zeitgenosse gewesen sein, der mit vielen Leuten Streit bekam, darunter auch mit der Uracher Ehrbarkeit, und der während seiner Amtszeit in Urach Spionagedienste für Bayern leistete. Unter anderem berichtete er über den folgenden Vorfall [ A 413, Bü 28, 1529]:
    So hab auch er für sein aigen person mit Schnyderhansen khain schmachhanndel sein tag nit gehapt. Aber wol ist war, das ein lychtvertiger pfaff verschinen Jarn in Hannsen Schnyders Hus komen, mit seiner magt der Sach dermassen ains worden, das Schnyderhanns den Pfaffen oben uff der magt in sein des Schnyderhannsen Hus in der magt Kamer an irem bet ergriffen, vnnd als sich der schnyder etwas gegen den pfaffen hitzig hören lassen, alls solt es Im Schnyder nit woll gefallen, vnnd aber mornends der Schnyder ain gut mal zugereicht den pfaffen vmb sein unzucht, seinem Erhalter begangen, gestrafft, vnd gelt von dem pfaffen genommen, hat der Vndervogt bemelten Schnyder vmb sollich sein verhandlung anstat seines gnädigsten Herrn vor den Richtern mit Recht fürgenommen, vnnd sin clag seins verstands vnd bedunkens zu Recht gnug bewisen vnnd erstattet. Aber sie haben den Schnyder ledig erkennt. Ob es nur ain gute oder böse argwenische oder verdachte vrtail Ime vndervogt zu layd oder lieb geschenen oder nit, oder ob sie sunst Jemands daran gehofiert, Merckt man vnd verstet es an iren yetzigen vnwarhafften artikel wol. Ob dann Ime undervogt Schand, laster, bieberey vnnd dergleichen, als ainem amptman nit gehymen, lut selben Irs artickel zustraffen, damit der gut vor dem bößen belyben könndt, was bedarff man dann Irer, oder aines amptmans zu oberkayten, das übel zustraffen, lebte wol yedermann seins gefallens wie er wölte. Vnnd dann bemelts schnyderhansen wyb betreffend, gipt der undervogt v. gn, vnnd günstigen disen warhafften bericht. Alls sich die schnyderin der ainverschempten magt hievorgemelt angenommen, vnd sich mit etwas hitzigen worten wider Ine undervogt hören lassen vnd dieselben wort an offenem margt vßgeben, als ob er der magt im Rechten vnrecht gethan vnd die magt wöln fromb machen, vnd beschirmen, dieselb schnyderin wöllen an ainem sonntag Abends in die vesper gen vnnd als sie bis zu seinem Hus komen ist er on alle geschicht eben auch zum hus ußgangen, vnnd vnderhalb der vntersten staffel die schnyderin vnnd er undervogt zusamen kommen, er allso stilgestanden gesagt mit gütigen worten, Fraw komen die staffeln herauf in sin hus tennen, er hab etwas mit ire zu reden. Aber sie gleich greiniklich vnd zornigklich mit sollichen ungeschicken worten den undervogt ußgeweschen vnd ußgeriben, Er undervogt in die vesper vnnd Kirch hingangen, Ist im die schnyderin hinden nach geloffen, gsagt, Sieh wol bist ain vogt, a du bist ain hüpscher vogt, vnnd mit zichten vnd sonderer scham vo v. gn. Vnnd gunsten zu ime undervogt vor vilen erbern lüt, die ime hinden vnd voorne nachganngen, gsagt, stoß mir den finger in arß vnnd schmack mir dran. Das doch er undervogt vnd gloupt Jemands sin tag von kainem wyb nie erhört worden, noch dannacht hat er es geduldet, Ist alls hingangen, das etlich erbern lyt gsagt, pfuw der schand, soll ain wyb mit ainem amptman allso reden, Man muß gedenken, sie vberheb sich der Späten, warzu will es doch zu vrach hinden noch komen, Vnnd nachdem bemelt schnyderin Junckher Rennhart Späten lediger pastart ist, hat er undervogt abermals seins glimpfs gefart vnd Juncker Rennhart in bysein Melchior Jägers zue Pfullingen sollicher seiner bastarts tochter verhanndlung angezaigt, der aber mercklichs mißfallen darab gehapt.
    Um der Beweiskraft willen habe ich die weitschweifige Darstellung von Hans Wern im Wortlaut wiedergegeben. Zum besseren Verständnis gebe ich eine kurze Zusammenfassung: Der Schneiderhans hat in der Kammer seiner Magd einen Pfaffen an ihrem Bett ergriffen, wodurch es zum Streit kam. Da der Pfaffe ihm aber Geld gab, sah er von einer Anzeige ab, wie es sich gehört hätte. Hans Wern, dem die Geschichte zu Ohren kam, holte die Anzeige nach. Aber da die Oberen in Urach ihm nicht wohlgesinnt waren, ließen sie die Angelegenheit unter den Tisch fallen. Zwischen Hans Wern und der Familie des Schneiderhans herrschte von da an Zwist. Der entlud sich eines Tages auf dem Weg zur Kirche. Die Frau des Schneiderhans lief hinter dem Vogt her und verhöhnte ihn. Schließlich rief sie, für alle die vielen Kirchgänger hörbar, eine deftige Version des Zitats von Götz von Berlichingen hinter ihm her. Mit sichtlichem Vergnügen berichtete Hans Wern bei nächster Gelegenheit dem Vater der Frau des Schneiderhans, Reinhard Späth von Schilzburg, von dem Benehmen seiner Tochter, was dem gar nicht gefiel. Die Frau des Schneiderhans sei nämlich die Bastardtochter des Ritters.
    Daß der Name Koch nicht genannt wird, kann hier nicht überraschen. Für die Uracher Umgangssprache dürfte Hans Koch, genannt Schneider, eben der Hans Schneider oder, wie sein Vater, der Schneiderhans gewesen sein. Im 15. und frühen 16. Jhd wurden die Leute auch sonst noch vielfach nach ihrem Beruf benannt. Einige Berufe sind davon besonders betroffen. In Urach hieß der Metzger Georg Metzger erst so ab 1554 in amtlichen Dokumenten Georg Dietrich. Frühe Angehörige der vielen Familien Beck waren lange Zeit nur als Sporer bekannt, die Familie Schließenecker hieß z.T. Schreiner. Besonders die Scherer scheinen durch ihren Beruf identifiziert worden zu sein, was z.B. bei Joß Müller oder Jacob Schellin noch lange erhalten blieb. Ähnlich ist es bei den Papierern, Heinrich Papierer steht für Heinrich Vietz. Gori Wagner entpuppt sich als Gori Dietrich, Conrad Kürschner (Kirsner) als Conrad Wall, Claus Bader als Claus Seißer, Joseph Bildhauer als Joseph Schmid, Georg Goldschmid als Georg Pletzger, Caspar Lohmüller als Caspar Gerstnecker. Bei einer ganzen Reihe von Berufsnamen bleibt unklar, ob sie nun schon Nachnamen geworden oder noch als Berufsnamen zu werten sind, z. B. bei den Namen Wagner, Zimmermann, Hutmacher und ähnlichen. Lutz Sailer verfertigte 1489 Seile, mit denen ein Delinquent von Reutlingen aufs Rad geflochten wurde. Hier liegt die Vermutung nahe, daß es sich um den Berufsnamen handelt. Aber man weiß natürlich nicht, ob der Name dann bei den folgenden Generationen zum Familiennamen wurde. In Urach dürfte dieser Prozeß der Verfestigung der Familiennamen, bis auf wenige Ausnahmen, etwa nach der Mitte des 16. Jhd abgeschlossen gewesen sein.


    KOCH Jacob * um 1522, + 8.4. 1576 Schnaitheim, (an Verletzungen, die ihm Wilddiebe in Haslach zugefügt [Freundliche Mitteilung von Nicolai Wandruszka])
    Zoller Urach, Schultheiß Metzingen, Forstmeister Zwiefalten, Hofmeister Offenhausen (1570), Forstmeister Heidenheim, geb. um 1522, erschossen von Wilderern im Heidenheimer Forst um 1576, Bruder von Hans Dietrich Koch
    Vater: Hans Koch genannt Schneider, Mutter: Anna (Späth von Schilzburg), Stiefsohn von Bastian von Alhausen, Forstmeister

    oo um 1545
    AICHMANN Margaretha
    Vater: Johann Aichmann, Keller und UV in Leonberg, Mutter: Walburga Lindlen

    Kinder:
    Koch Steffan, * um 1548, Schultheiß in Hundersingen 1570 - 1575, 20 Jahre Schultheiß in Laichingen, + 8.2. 1597 Laichingen (49), Grabstein an der Kirche von Laichingen (NWDB § 2981),
    oo um 1570 Pfullingen Barbara Hofmeister, Tochter des Jörg Hofmeister, Keller in Pfullingen
    Koch Hans Fridrich * um 1545/48, Forstmeister im Zwiefalter Forst, erschossen von Wilderern 1575
    oo um 1570 Urach Barbara Hüttenschmid, Tochter von Eberhard Hüttenschmid
    Hans Jacob Koch, Forstmeister in Heidenheim, + 17.4. 1616 Schnaitheim, zuerst Forstmeister und später Obermtmann in Schnaitheim
    oo um 1573 Heidenheim Maria Arnsberger, Tochter des Forstmeisters Wilhelm Arnsberger und der Anna Rawhing ( + 30.9. 1634 Heidenheim, alte Forstmeisterin)
    Koch Ottilia, *
    oo Urach Hans Grimminger
    Koch Catharina, * um 1550 Urach, + 28.5. 1595 Mägerkingen
    oo Urach M Michael Hauber, Sohn des Schultheißen zu Nabern, Pfarrer in
    Mägerkingen 1570 - 1605, + 22.12. 1605 Mägerkingen
    NN Koch,
    oo Ludwig Heberlin Forstknecht zu Lichtenstein, der 1570 im Zwiefalter Forst erschossen wurde.

    Johann heiratete Margaretha AICHMANN um 1545. Margaretha (Tochter von Hauptmann Johann (Hans) AICHMANN und Walpurga LINDLIN) wurde geboren um 1518. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Hans Jacob KOCH gestorben am 17 Apr 1616 in Schnaitheim,,,,,.
    2. Ottilia KOCH
    3. KOCH
    4. Hans Fridrich KOCH wurde geboren um 1545 um um 1548; gestorben in 1575.
    5. Steffan KOCH wurde geboren um 1548; gestorben am 08 Feb 1597 in Laichingen,,,,,; wurde beigesetzt in Laichingen,,,,,.
    6. Katherina KOCH wurde geboren um 1550 in Urach,,,,,; gestorben am 28 Mai 1595 in Mägerkingen,,,,,.

Generation: 2

  1. 2.  Hans (Jacob) KOCH, gen. Schneider wurde geboren um 1470 (Sohn von Hans KOCH); gestorben um 1545.

    Hans heiratete Anna SPÄTH, von Schilzburg. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Anna SPÄTH, von Schilzburg (Tochter von Reinhard SPÄTH, von Schilzburg).

    Notizen:

    Jacob Kochs Mutter Anna also war die Bastardtochter von Reinhard Späth zu Schilzburg (um 1460 - nach 1534).
    Ruth Blank mailt am 5.7.2010 Info zu Jacob Koch: Der Name von Reinhard Speth taucht noch einige Male auf, z. B. in der schon erwähnten Verteidigungsschrift des Uracher Untervogts Hans Wern von 1529, in der seine Bastard Tochter Anna genannt wird.

    Kinder:
    1. Hans Dietrich KOCH, gen. Schneider
    2. 1. Johann Jakob KOCH wurde geboren um 1522; gestorben am 08 Apr 1576 in Schnaitheim,,,,,.


Generation: 3

  1. 4.  Hans KOCH

    Notizen:

    gen. Schneiderhans

    Kinder:
    1. 2. Hans (Jacob) KOCH, gen. Schneider wurde geboren um 1470; gestorben um 1545.

  2. 6.  Reinhard SPÄTH, von Schilzburg (Sohn von Wolff SPÄTH, von Schilzburg und Anna VON HORNSTEIN).

    Notizen:

    Ruth Blank mailt am 5.7.2010 Info zu Jacob Koch: Jacob Kochs Mutter Anna also war die Bastardtochter von Reinhard Späth zu Schilzburg (um 1460 - nach 1534). Er bekleidete im Lauf seines Lebens zahlreiche wichtige Amter in Württemberg und wird vielfach in den Akten erwähnt. Zunächst einmal betätigte er sich als junger Krieger. Im neuen württembergischen Dienerbuch von Pfeilsticker [Vgl. Pfeilsticker § 1577] wird Reinhard Späth, des Wolfen Sohn, mit fünf Pferden zum Krieg bestellt 1481, 1488, 1490. Hat sein Dienst abkündt dem Hausvogt, nachdem er von dem Lechfeld kommen ist.
    Es handelt sich hier um den Zug der Süddeutschen Reichsstände und des Schwäbischen Bundes aufs Lechfeld, die sich im April 1492 hier sammelten (über 20 222 Mann), um im Streit des Kaisers mit dem Herzog von Bayern nach Bayern einzufallen. Maximilian konnte dies verhindern und einen Frieden vermitteln [Freundliche Mitteilung von Nicolai Wandruszka] .
    1484 verkauften Reinhard und Jörg Speth von Schülzburg an Jacob Hermann ihr Schlößlein bei der Mühle zu Tenzlingen um 29 fl. Um diese Zeit hat er, laut Pfeilsticker [§ 56, 198, 625] Sibylla von Stein geheiratet. Ein Sohn oder Enkel, Hans Reinhard Späth, war 1570 Pate bei einem Enkelkind von Jacob Koch. Es ist seine einzige Patenschaft in Urach.
    1484 bis 1486 erscheint Reinhard Späth mit Sold und Dienstgeld von etwa 85 Gulden in den Landschreibereirechnungen [ A 256, Bände 1 - 3].
    An Ostern 1488 gibt es dann eine förmliche Bestellungsurkunde [ A 602 U 792, Ostern 1488] von Graf Eberhard für Reinhard Späth in die Dienste des Grafen Eberhard
    Ich Rienhart spätt Bekenn offenbar an disem brieff daz der hochgeborn Her Her Eberhart Grave zu Wirtemberg vund zu Mümppelgart der Edle Min gnediger Her mich uff Hut dan (?) zu Diener uffgenommen vund bestelt hat, sinen gnaden zu gewarten, vund zu dienen zu allen sinen geschäfften wider menniglich, ouch siner gnaden frommen zu werben vnd sinen schaden zu warnen vnd zu wenden nach minem vermögen vngenerde ..... Vnd solche min dienste sol weren so lang ain tail dem andern darumb nit abkündet.
    Man begegnet ihm erst 1504 wieder, als Herzog Ulrichs Zeug-und Schatzmeister, vor Neckarsulm, als er die Stadt Heilbronn im Namen des Herzogs bittet, ihm Böller zu leihen [Heilbronner Urkundenbuch Band 3, S. 92, 18.8. 1504]. 1505 ist er auch Amtmann zu Weinsberg und Obervogt zu Neuenstadt/Kocher [ NWDB § 2666].
    Ab 1511 wird er als gewesener Obervogt zu Neuenstadt/Kocher bezeichnet und ist jetzt Jägermeister, ab 1520 bis 1533 ist er Oberster Jägermeister und Obervogt in Böblingen [ NWDB § 642].
    Diese Ämter haben offensichtlich nicht verhindert, daß man ihn in Krisenzeiten zu speziellen Aufgaben heranzog. Während der Auseinandersetzungen um den Armen Konrad wurde er nach Urach beordert, zuerst als Zahlmeister, dann als Statthalter. Damit hatte er eine hohe Verantwortung.
    Aus dieser Zeit gibt es zahlreiche Berichte über Zeugenbefragungen der Bürger aus Urach an den Herzog. Z. B. schreiben am 16. August 1514 Jörg Truchseß zu Waldburg und Reinhard Späth, sie hätten etliche von Urach festgenommen, und es habe noch kein Ende. Sie hätten jetzt fünfzig Gefangene im Turm. Etliche hätten sich schuldig bekannt [ A 45, Bü 2, 16.8. 1514].
    Der Zeuge Jörg Windenmacher erzählt eine lange Geschichte, wie er nach Stuttgart wollte, aber wieder umgekehrt sei. Des Zahlmeisters Tochter habe ihm einen Brief nach Stuttgart mitgegeben [ A 45, Bü 2, 1514]. Vielleicht handelt es sich bei dieser Tochter um die Mutter von Jacob Koch.
    Insgesamt aber scheinen die Dinge in Urach verhältnismäßig harmlos verlaufen zu sein. Vielleicht hat auch Reinhard Späth mit Besonnenheit zur Beruhigung beigetragen. Insgesamt kann man in Urach wohl von Unruhe mit Glockenläuten, Briefwechseln, Zeugenbefragungen und Botendiensten hin und her, aber nicht von Aufruhr sprechen.
    Nach einigen Jahren als Obervogt in Böblingen wurde Reinhard Späth während des Bauernkriegs erneut als Statthalter in Urach eingesetzt. Er schrieb nach Stuttgart, man wolle die Stadt nicht den Lotterbuben in die Hand geben, wie in anderen Städten geschehen [ H 54, Bü 7, 1525].
    Der Name von Reinhard Speth taucht noch einige Male auf, z. B. in der schon erwähnten Verteidigungsschrift des Uracher Untervogts Hans Wern von 1529, in der seine Bastard Tochter Anna genannt wird. 1528 ist er einer von mehreren Beklagten in einem Prozeß am Reichskammergericht, den Hans Jacob von Bubenhofen angestrengt hat [ C 3 Nr. 449, 1528-1538]. Auch in der Landschreibereirechnung 1533/34 wird er noch als Jägermeister geführt. Dann verliert sich seine Spur. Da er unter der österreichischen Herrschaft hohe Ämter innehatte, verlor er wohl nach der Rückkehr von Herzog Ulrich seine Ämter.
    Über den Vater von Reinhard Späth, Wolff Späth von Schülzburg, (um 1410 - nach 1474) ist wenig bekannt. Er war verheiratet mit Anna von Hornstein, der Tochter von Hans von Hornstein zu Heudorf. Ihre Mutter war Magdalena von Landenberg. Er soll Stifter der Linie Schülzburg gewesen sein, war 1482 kränklich und lebte in Hayingen 1462-82.
    Daß Wolf Späth der Sohn von Albrecht war, ergibt sich aus den Regesten der Herren von Gundelfingen: Albrecht Späth, Hofmeister, bittet den edlen Junker Wilhelm von Gundelfingen frei Bürge zu werden gegen Anna von Hornstein, Wolf Späth, des Albrecht Sohn eheliche Hausfrau, wegen ihrer „bewisung“ - Er schickt den Hauptbrief zur Besiegelung .
    Wolf Späth, seine Gemahlin und Ludwig Späth waren 1474 Gäste bei Graf Eberhards glanzvoller Hochzeit und wohnten in Adam Müllers Haus, (Pfählergasse), ihre Pferde waren in Dettingen untergebracht. Im selben Jahr erlaubte ihm Graf Ulrich, das Dorf Aichelai, das sein Lehen war, an Eberhard von Stuben für 1785 fl zu verpfänden. 1480 und 1489 wurden seine Tochter Anna und sein Sohn Hans in Urkunden erwähnt.
    1464 verkaufte Graf Ulrich V. die Veste Schülzburg mit dem Weiler Anhausen im Lautertal , dabei die Höfe Almanshausen und zwei Güter zu Mehrstetten an Albrecht Späth zu Ehestetten um 2440 Gulden. Das ist die erste urkundliche Erwähnung eines Zusammenhangs der Familie Späth mit der Burg Schülzburg in den württembergischen Regesten. Sie soll aber schon 1339 einem Reinhard Späth gehört haben und schon 1452 als Pfandschaft an Albrecht Späth gegangen sein. Die Burg liegt südlich von Gundelfingen in dem Ort Hayingen-Anhausen. Sie gilt als die mächtigste Burg unter den vielen Burgen in der Gegend. Heute kann man die Ruine noch von außen besichtigen, im Innern ist sie einsturzgefährdet. Sie war bis 1884 bewohnt, wurde dann aber durch einen Brand zerstört.

    Kinder:
    1. 3. Anna SPÄTH, von Schilzburg


Generation: 4

  1. 12.  Wolff SPÄTH, von Schilzburg wurde geboren um 1410 (Sohn von Albrecht SPÄTH, zu Ehestetten und Klara GUNDELFINGEN); gestorben nach 1474.

    Notizen:

    Ruth Blank mailt am 5.7.2010 Info zu Jacob Koch: Über den Vater von Reinhard Späth, Wolff Späth von Schülzburg, (um 1410 - nach 1474) ist wenig bekannt. Er war verheiratet mit Anna von Hornstein, der Tochter von Hans von Hornstein [ Burg Hornstein, vier Kilometer nordöstlich von Sigmaringen] zu Heudorf. Ihre Mutter war Magdalena von Landenberg. Er soll Stifter der Linie Schülzburg gewesen sein, war 1482 kränklich und lebte in Hayingen 1462-82 [ Die Angaben über die Familie Wolff Späth laut einer freundlichen Mitteilung von A.Theurer].
    Daß Wolf Späth der Sohn von Albrecht war, ergibt sich aus den Regesten der Herren von Gundelfingen [ Regesten der Herren von Gundelfingen: Nr. 1422, 5.2. 1449]: Albrecht Späth, Hofmeister, bittet den edlen Junker Wilhelm von Gundelfingen frei Bürge zu werden gegen Anna von Hornstein, Wolf Späth, des Albrecht Sohn eheliche Hausfrau, wegen ihrer „bewisung“ - Er schickt den Hauptbrief zur Besiegelung .
    Wolf Späth, seine Gemahlin und Ludwig Späth waren 1474 Gäste bei Graf Eberhards glanzvoller Hochzeit und wohnten in Adam Müllers Haus, (Pfählergasse), ihre Pferde waren in Dettingen untergebracht [ A 602 U 373 d, 1474]. Im selben Jahr erlaubte ihm Graf Ulrich, das Dorf Aichelai, das sein Lehen war, an Eberhard von Stuben für 1785 fl zu verpfänden [ A 602, U 1645, 12.3. 1474]. 1480 und 1489 wurden seine Tochter Anna und sein Sohn Hans in Urkunden erwähnt.
    1464 verkaufte Graf Ulrich V. die Veste Schülzburg mit dem Weiler Anhausen im Lautertal , dabei die Höfe Almanshausen und zwei Güter zu Mehrstetten an Albrecht Späth zu Ehestetten um 2440 Gulden [A 602, U 1198, 6.3. 1464]. Das ist die erste urkundliche Erwähnung eines Zusammenhangs der Familie Späth mit der Burg Schülzburg in den württembergischen Regesten. Sie soll aber schon 1339 einem Reinhard Späth gehört haben und schon 1452 als Pfandschaft an Albrecht Späth gegangen sein [ Günter Schmitt, Burgenführer Schwäbische Alb, Band 2, Biberacher Verlagsdruckerei 1989]. Die Burg liegt südlich von Gundelfingen in dem Ort Hayingen-Anhausen. Sie gilt als die mächtigste Burg unter den vielen Burgen in der Gegend. Heute kann man die Ruine noch von außen besichtigen, im Innern ist sie einsturzgefährdet. Sie war bis 1884 bewohnt, wurde dann aber durch einen Brand zerstört.

    Wolff heiratete Anna VON HORNSTEIN. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 13.  Anna VON HORNSTEIN (Tochter von Gesperrt und Gesperrt).
    Kinder:
    1. 6. Reinhard SPÄTH, von Schilzburg
    2. Anna SPÄTH, von Schilzburg
    3. Hans SPÄTH, von Schilzburg