Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
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Universitätsprofessor Heinrich Adelbert VON KELLER

Universitätsprofessor Heinrich Adelbert VON KELLER

männlich 1812 - 1883  (71 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Universitätsprofessor Heinrich Adelbert VON KELLERUniversitätsprofessor Heinrich Adelbert VON KELLER wurde geboren am 05 Jul 1812 in Pleidelsheim,,,,, (Sohn von Mag. Johann Jakob KELLER und Marie Susanna BENZ); gestorben am 13 Aug 1883 in Tübingen,,,,,.

    Notizen:

    Kel 22- 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 8. 2. 1. 9. 8. 8. 1.; KELLER 1922, Esslinger Linie; B XXI;

    DFA-Leube162 S. 186: Professor für Germanistik, Romanistik und Anglistik und Oberbibliothekar an der Universität Tübingen, Verfasser des Schwäb. Wörterbuches; DBE; NDB, Fam. Keller, S. 70, 74, Schwäb. Lebensbilder I [1940] 295–303);

    Stud. Theolgie, wandte sich unter dem Einfluss Uhlands der Philologie zu, Habilitation in Tübingen 1835 (mit 23 Jahren!), ordentl. Professor für deutsche und englische Philologie und Bibliothekar in Tübingen 1844
    Lehrer: Ludwig Uhland;
    Kellerbuch S. 74: Geboren im Pfarrhaus von Pleidelsheim, Oberamt Marbach, wo sein Vater von 1811-27 Pfarrer war. Früh entwickelte er sich dank großer geistiger Empfänglichkeit, außerordentlichem Gedächtnis und Fleiß. Ludwig Uhlands Vorlesung über mittelalterliche deutsche und romanische Literatur regten den für die Teologie bestimmten Stadt-Stiftler mehr an als seine engere Fachwissenschaft und wenn er auch sein theolog. Examen erledigte, wandte er sich dann alsbald endgültig der neueren Philologie zu. Nach Uhlands Vorbild reiste er nach Paris, wo die reichen Handschriftensätze zur Vertiefung seiner romanischen und germanistischen Kenntnisse die beste Gelegenheit boten. Nach seiner Rückkehr aber habilisierte er sich, erst 23 Jahre alt , 1835 zu Tübingen und blieb der schwäbischen Universität von da ab mit Unterbrechung durch Reisen treu, seit 1841 als a.o., seit 1844 als ord. Professor und Oberbibliothekar. Die Spezialisierung war damals in der ganzen neuphilologischen Wissenschaft noch nicht so groß wie heute und das durch die Romantiker (Grimm) geweckte Interesse für die Vergangenheit der modernen Sprachen fand in Keller einen vielseitigen und stets arbeitsfrohen gründlichn Vertreter, der die deutsche und englische Philologie ebenso pflegte, wie die französische, italienische und spanische. So vielseitig wie seine Vorlesungen waren seine literarischen Arbeiten, von denen viele heute noch wertvoll sind: eine große Reihe Werke der alten deutschen und romanischen Literatur verdanken ihm die neue Herausgabe, andere die Übersetzung. Der Nachlaß seines Lehrers Uhland wurde zu seiner großen Freude ihm und seinem Kollegen Holland zur Bearbeitung übertragen. Nicht zuletzt aber hat er den Anfang und reiche Vorarbeit geliefert für ein Werk, das erst nach seinem Tod, man kann fast sagen erst im letzten Jahrzehnt, in seinem Wert zum Bewußtsein des Volkes kam, das schwäbische Wörterbuch, dessen Fortführung er einem seiner Schüler, dem späteren Inhaber des Lehrstuhls für deutsche Sprache und Literatur in Tübingen, überließ, Hermann Fischer. Über die akademischen Kreise Tübingens hinaus wirkte Keller besonders als langjähriger Präsident des Stuttgarter Literarischen Vereins, dessen regelmäßige Veröffentlichungen ihm viel zu danken hatten. Das politische Leben zog den zurückhaltenden, ganz in seiner Wissenschaft aufgehenden Gelehrten wenig an, wie er auch lauten Festen fernblieb. Er starb am 13.5.1883, geistig bis zuletzt frisch und tätig. 1854 Württ. K.-O. I. Kl., 1877 Comtur des Fr.-O., Comtur des spanischen Ordens Isabella der Katholischen, Ritter holländ. Orden usw.
    Kellerbuch S. 197: Adelbert von Keller war durchaus noch ein deutscher Gelehrter älteren Schlages, nicht engezirkt in einen enge und immer engeren Kreis, wie die meisten heutigen, nein, von weitesten Horizoten, ein echter Universalist, der es darum doch an Gründlichkeit an keinem Ende fehlen ließ, vor allem aber sich einen gewissen künstlerischen Einschlag bei all seinem gelehrten Tun als sein gutes Recht immer gewahrt hat. Er hatte hier die größten und besten Meister, die Grimm, Diez und Lacmann, als Vorbilder auf seiner Seite. In dem gesamten Bereich der mittleren und neueren Literaturen hat er in einer für damals souveränen Weise gewaltet, sie der akademischen Jugend durch seine Vorlesungen und dem Publikum durch seine zahreichen Ausgaben und Übersetzungen (Rolandlied, Gudrun, Romancero del Cid, Cervantes, Shakespeare, Maria Edgeworth u.v.a.) nahegebracht. In letzterer Beziehung ist namentlich seine vieljährige Leistung des Stuttgarter literischen Vereins rühmend zu nennen, den er zu hoher Blüte gebracht hat und mit dem und seinen zahlreichen prächtigen Ausgaben der wertvollsten Literartrudenkmäler sein Name unauflöslich verbunden ist. Wie Gobineau hat auch Keller sich früh das Mittelalter zum Lieblingsgebiet erkoren, und sein reges, unermüliches Wirken für die Erschließung der Schätze mittelalterlicher Sage und Dichtung wird immer in der vordersten Reihe seiner Verdienste genannt werden müssen. Aber es war nur das Zentrum seines geistigen Lebenskreises, den er dann bis zuletzt immer weiter auszudehnen bestrebt geblieben ist. Alle Musen waren ihm vertraut, der doch wiedrum nichts pfuscherhaft zu beschreiben je vermocht hätte, und reiche Sammlungen zeugten von der liebevolen Versenkung diese Musters eines Humanisten in den inneren Entwicklungsgang der Kultur
    Menschlich wird an Keller mit seltener Übereinstimmung die Gediegenheit und Zuverlässigkeit seines Charakters, seine vornehme Sinnesart, seine aristokratische Haltung gerühmt. Das waren aber nur die Eigenschaften, die sich, wie auch sein eiserner Fleiß, seine Pflichttreue, seine allseitige feine Bildung, jedermann und sozusagen auf den ersetn Blick offenbarten. Eingeweihtere - und ein Mann wie Keller mußte viele Freunde haben - rühmten neben und vor diesen noch seine herzgewinnende Gemütsart, seine treue Anhänglichkeit, seine Gastlichkeit, seinen feinen Humor. Die Allereingeweihtesten verschwiegen dabei auch seine Schwächen nicht, in welche namentlich die Vornehmheit, wie das Streben nach Auszeichnung und Auszeichnungen hie und da ausarteten. Aber als Ganzes war und bleibt der Mann eine Prachtfigur, ein ganzer Schwabe (wenn er auch im Gegensatz zu seinen Landsleuten den Dialekt nicht mehr sprach), wurzelnd in der alten Art, zusammengesetzt aus Pietät, recht ein Konservativer, aber nicht als Parteimann, daher auch z.B. seine Freundschaft mit seinem Meister und Verwandten Uhland, dem Erzdemokraten, immer ungeschmälert geblieben ist." Aus Ludwig Schemann: Gobineau, eine Biographie (II. Bd. S. 25 f.), Straßburg 1916. Vergl. Briefwechsel Gobineaus mit Adelbert von Keller, herausgegeben von Ludwig Schemann, Straßburg 1911.
    PWM Quellen [S1 ] Keller, Keller, G.; Generalmajor, (Druck der Stuttgarter Buchdruckerei-Gesellschaft m.b.H.).

    Heinrich heiratete Charlotte SCHOLL am 24 Aug 1837 in Stuttgart,,,,,. Charlotte (Tochter von Gottfried Heinrich SCHOLL und Dorothea Henriette Friederike WÖLFLING) wurde geboren am 06 Dez 1812 in Beutelsbach,,,,,; gestorben am 24 Jul 1856 in Tübingen,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Prof. Dr. phil. Otto KELLER wurde geboren am 28 Mai 1838 in Tübingen,,,,,; gestorben am 16 Feb 1927 in Ludwigsburg,,,,,.
    2. Wolfgang KELLER wurde geboren am 16 Jan 1840; gestorben am 25 Sep 1842.
    3. Cornelie KELLER wurde geboren in 10 Jul 1846 16 Jul 1846 in Tübingen,,,,,; gestorben am 10 Mrz 1927 in Winterbach,,,,,.
    4. Hildegard KELLER wurde geboren am 21 Okt 1849; gestorben in 16 Jan 1926 23 Jun 1912 in Tübingen,,,,,.

    Heinrich heiratete Sophie WEISER in ? 23 Aug 1858. Sophie (Tochter von August Friedrich VON WEISER und Wilhelmine Luise UHLAND) wurde geboren am 08 Aug 1821 in Beutelsbach,,,,,; gestorben am 03 Dez 1888 in Tübingen,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Keller S. 74; Faber 128 § 355 e


Generation: 2

  1. 2.  Mag. Johann Jakob KELLER wurde geboren in 05 Aug 1764 04 Aug 1764 in Esslingen,,,,, (Sohn von Alexander VII. KELLER und Maria Barbara LORENZ); gestorben am 08 Aug 1832 in Bietigheim,,,,,.

    Notizen:

    Kel 21- 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 8. 2. 1. 9. 8. 8.; KELLER 1922, Esslinger Linie; B XX 8;
    J. J. Keller, der erste Geschichtsscheiber der Reichsstadt Eßlingen, wurde daselbst geboren am 4.8.1764, besuchte das dortige Collegium alumnorum, dann 1784 die Hohe Carlsschule in Stuttgart, und studierte von 1785 an in Tübingen Theologie. Seit 1790 lebte er längere Zeit in Stuttgart in Verbindung mit Theophil Friedrich Ehrmann und seiner Gattin Marianne, geb. Brentano, schriftstellerischen Arbeiten, besonders auf geographischem, naturwissenschaftlichem, geschichtlichem, auch poetischem Gebiete.
    1796 wurde er Konrektor am Pädagogium in Eßlingen, 1806 Pfarrer in Ober-Iflingen bei Sulz mit der Filiale Schopfloch, 1809 Diaconus in Eßlingen, 1811 Pfarrer in Pleidelsheim (bei Marbach), 1827 Stadtpfarrer in Bietigheim, wo er am 8.8.1832 starb.
    Von seinen Schriften dürfen die über Eßlingische Geschichte dauernde Beachtung finden: Beschreibung des Schwörtags,1789; Jubiläum der 200jährigen Stiftung des Collegii alumnorum 1798; Beschreibung der Reichsstadt Eßlingen und ihrer Gebiete, 1798; an dieses lehnt sich sein Hauptwerk an: Neue Geschichte der Stadt Eßlingen, 1814. Bemerkenswert sind auch 2 seiner theologischen Schriften: Das Leben Jesu, nach den 4 Evangelisten übereinstimmend beschrieben, 1802 und Neue Ansicht der Evangelischen Geschichte,1815, beides gewissermaßen Vorläufer der späteren Baurschen Schule. ...
    Keller heiratete am 13. Februar 1797 Marie Susanna Benz, Tochter des Kommerzial- und Polizeiraths Philipp Adam Benz in Karlsruhe, aus vornehmer Augsburger Familie, eine Verbindung, die viel Licht, aber auch viel Schatten in sein Leben brachte (durch den dann verlorenen viel zu spät geführten Prozess um das Benzsche Familienvermögen aus der Silberhandlung in Augsburg, welches nach frühem Tod des Firmeninhabers (des Großvaters von Marie Susanna Benz) durch den zweiten Mann der Witwe, Klauke, veruntreut worden war (etwa 850.000 Gulden). Quelle: Keller G., 1922, S. 72f
    Quellen
    [S1] Keller, Keller, G.; Generalmajor, (Druck der Stuttgarter Buchdruckerei-Gesellschaft m.b.H.).
    Beruf: Pleidelsheim, Bietigheim, Eßlingen, Stuttgart,
    Konrektor, Pfarrer, Schriftsteller, Geschichtsschreiber der Stadt Eßlingen

    Johann heiratete Marie Susanna BENZ am 13 Feb 1797. Marie (Tochter von Philipp Adam IV. BENZ und Anna Barbara DEGMAIR) wurde geboren am 30 Jun 1768; gestorben am 07 Jun 1831. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Marie Susanna BENZMarie Susanna BENZ wurde geboren am 30 Jun 1768 (Tochter von Philipp Adam IV. BENZ und Anna Barbara DEGMAIR); gestorben am 07 Jun 1831.

    Notizen:

    PWM Notizen Susanna Benz beteiligte sich im Jahr 1809 an der Klage der Nachkommen des Philipp Adam Benz IV gegen Klauke;
    die zweite Frau, Anna Barbara, geb. Degmair durch ihre Tochter Marie Susanne die STAMMUTTER der KELLER

    Kinder:
    1. 1. Universitätsprofessor Heinrich Adelbert VON KELLER wurde geboren am 05 Jul 1812 in Pleidelsheim,,,,,; gestorben am 13 Aug 1883 in Tübingen,,,,,.


Generation: 3

  1. 4.  Alexander VII. KELLER wurde geboren am 09 Jan 1730 in Esslingen,,,,, (Sohn von Zunftmeister Alexander VI. KELLER und Anna Maria KENNER); gestorben am 05 Feb 1808 in Wendlingen,,,,,.

    Notizen:

    Kel 20- 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 8. 2. 1. 9. 8.; KELLER 1922, Esslinger Linie; B XIXIII 8; B. XIX; Mitglied des kaiserl. privil. Bürger-Syndikats
    Er begründet die Wendlinger Linie, die wohl noch heute dort zu finden ist. Er wohnte im oberen Stock des Hauses neben dem alten Rathaus, gegen die Webergass zu. Über das Bürgerl. Syndikat, dessen Mitglied Alex. war: J.J.Keller, Gesch. S. 278.Pfaff. Des Synd. Flugschrift: "Der Eßl. Bürgerschaft feymüthiges Betragen gegen ihren Magistrat 1798".
    PWM Notizen Zum Geburts- und Sterbeort siehe Heilemann, Angela: Ortsfamilienbuch der württembergischen Stadt Wendlingen am Neckar (1941);
    Konfession: ev.; Todesursache: Schlagfluß; wohnt die letzten 7 1/2 Jahre bei seinem Sohn in Wendlingen; Beruf: Bürger und Küblerobermeister in Esslingen
    www.online-ofb.de;
    Heilemann, Angela: Ortsfamilienbuch der württembergischen Stadt Wendlingen am Neckar (1941)
    PWM Quellen [S1 ] Keller, Keller, G.; Generalmajor, (Druck der Stuttgarter Buchdruckerei-Gesellschaft m.b.H.).

    Alexander heiratete Maria Barbara LORENZ. Maria wurde geboren in 1735; gestorben am 05 Mrz 1786. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Maria Barbara LORENZ wurde geboren in 1735; gestorben am 05 Mrz 1786.

    Notizen:

    KELLER 1922, Esslinger Linie; B XX 8; im ganzen 15 Kinder
    siehe Ferdinand Friedrich Faber, Die Wuerttembergischen Familienstiftungen Bd.7-12. Heft Stiftung XXV-XLI, S. 263

    Kinder:
    1. Jeremias KELLER wurde geboren um 1754.
    2. KELLER wurde geboren um 1755.
    3. Maria-Dorothea KELLER wurde geboren um 1756.
    4. Johann Friedrich KELLER wurde geboren am 02 Feb 1758 in Esslingen,,,,,; gestorben am 24 Apr 1810 in Wendlingen,,,,,.
    5. Maria-Katharina KELLER wurde geboren um 1760.
    6. Paul-Andreas KELLER wurde geboren um 1761.
    7. Alexander KELLER wurde geboren um 1763.
    8. 2. Mag. Johann Jakob KELLER wurde geboren in 05 Aug 1764 04 Aug 1764 in Esslingen,,,,,; gestorben am 08 Aug 1832 in Bietigheim,,,,,.
    9. Friederike-Dorothea KELLER wurde geboren um 1766.
    10. Alexander KELLER wurde geboren in 1767.
    11. Rosine-Barbara KELLER wurde geboren in 1768.
    12. Christine-Sophie KELLER wurde geboren in 1769.
    13. Alexander KELLER wurde geboren um 1772.
    14. Christine Susanne KELLER wurde geboren in 1775; gestorben am 02 Mai 1775 in Esslingen,,,,,.
    15. Joachim-Gottlob KELLER wurde geboren in 1777.

  3. 6.  Philipp Adam IV. BENZ wurde geboren am 21 Okt 1736 in Augsburg,,,,, (Sohn von Philipp Adam III. BENZ und Sibylle Euphrosine VON KÖPF); gestorben in 1798 in Karlsruhe,,,,,.

    Notizen:

    Hatte 4 Frauen und 14 Kinder;
    Seine Mutter heiratet schon 1 Jahr nach dem Tod des Vaters den geschäftsgewandten, kühl-rechnenden und herzensrohen "Handlungsbediensteten" des väterlichen Silbergeschäftes, Johann Gottlieb Klaucke, Bäckersohn aus Stettin. Von dieser Stunde ab wandte sich das Glück aus dem Hause Benz den Rücken zu. Zwar mehrte sich der Wohlstand der Familie auch weiterhin, aber Zank und Hader herrschten in ihr und der Streit um das Familienvermögen vergiftete auf Generationen hinaus die häusliche Atmosphäre und entzweite Geschwister und Schwäger, Eltern und Kinder. Klaucke dirigierte seit seiner Verheiratung mit Euphrosine die Benzische Silberhandlung, die laut testamentarischer Verfügung Philipp Adams III. seinem ältesten, damals noch unmündigem Sohn Philipp Adam IV. zufallen und stets auf den ältesten Sohn weitervererbt werden sollte. Dies suchte Klaucke, dem die Rolle eines bloßen "Administrators" und der kleine Phlipp insbesondere unsympathisch war, von der ersten Stund seiner Ehe an zu hintertreiben, ja er ging so weit, den schmächtigen und kränklichen Knaben durch systematische Mißhandlungen und Quälereien aus dem Wege räumen zu suchen. Auch die eigene Mutter Philipps trat dem nur wenig entgegen, da sie ihrerseits den Wunsch hatte, die Handlung ihrem ungleich geliebteren Sohne Christoph in die Hände zu spielen. Philipps Lage wurde noch bedrängter, als auch Euphrosine nach wenigen Jahren starb und Klaucke neuerdings heiratete. Der einzige Lichblick in Philipps Leben war seine Lehrzeit in Genf und Venedig. Nach Augsburg zurückgekehrt, trat er in das Geschäft von Mellin ein, dasselbe machte aber i. J. 1789 Bankerott. Obwohl er es in der reichsstädtischen Verwaltung bis zum Senator, ja bis zum Bürgermeister gebracht hatte, wurde seine Lage doch nach dem Fallissement unhaltbar. Er verließ in verbittertster Stimmung seine Vaterstadt Ausgburg und zog mit Frau und Kindern nach Karlsruhe; dort starb er als Polizeirat 1798 unter Hinterlassung von 14 minderährigen Kindern. Diese zerstreuten sich in der Folge in alle Welt: von Venedig bis Birmingham. Einer von ihnen Daniel, starb den Seemannstod in unbekanntem Weltmeer. Von den 4 Frauen, die Philipp Adam IV. besessen hatte, wurde die erste, Anna Maria, geb. Lotter (Tochter des bekannten Musikalienhändlers und Buchverlegers Joh. Jak. Lotter in Augsbrg) durch ihre Tochter Marie Jakobine die STAMMUTTER der MARCHTHALER (mit denen Joh. Jak. Keller in Eßlingen treue Freundschaft hielt); die zweite Frau, Anna Barbara, geb. Degmair durch ihre Tochter Marie Susanne die STAMMUTTER der KELLER (s.u.), und die vierte Frau, Maria Christine Dorothee, geb. Lotzbeck (Tochter des Pfarrers Lotzbeck in Baierberg bei Ansbach) durch ihre Tochter Euphrosine verehel. Textor die STAMMUTTER der WAGNER in Pforzheim (von denen als letzter der Schopenhauerforscher Gustav Wagner vor wenigen Jahren in Illenau bei Achern starb). Von den vielen Brüdern hat nur Chritian Gottlieb (Amadeo) Benz, Kaufmann in Venedig, daselbst auch begraben, und sein kinderlos verstorbener Sohn Louis Benz, Großkaufmann in Madrid, den Zusammenhang der Familie aufrecht erhalten. Nach des letzteren Tode sind sein Privatvermögen und die Familienandenken in den Besitz von Adelbert v. Keller übergegangen.
    Das eigentliche Benzische Familienvermögen, die reichen Erträgnisse der Silberhandlung, sind den Benzische Nachkommen entfremdet worden. Klaucke setzte zum Universalerben das Augsburger Evangelische Armenhaus ein. "In das Armenhaus verschenkt er einige Tonnen Goldes, um die Ehre zu haben, demselben seinem Namen geben zu dürfen ..., er vermacht großzügig bedeutende Summen zur Ausstattung armer Bürgertöchter, die ihn nichts angehen, und zum Besoldungsfond der Geistlichen und Schuldiener 60.000fl. Hingegen läßt er Witwe und Kinder seines Stiefsohnes Philipp Adam, die ihn Vater und Großvater nennen mußten, leer ausgehen, als ob er sie nie gekannt hätte" (National-Zeitung der Teutschen vom 5. und 10. 10.1805).
    Einer dieser Enkel war Joh. Jak. Keller, der Philipp Adams IV. Tochter Marie Susanne geheiratet hatte. Ihe Mutter war Anna Barbara Degmair, Tochter des Seniors bei St. Anna Matthias Degmair und der Susanne geb. Hohleisen. Auch Johann Jakob hat gleich seinen Schwägern noch namhafte Summen geopfert, um auf dem Rechtswege wenigstens einen Teil des Benzischen Vermögens für die Familie zu retten. Es war umsonst. Nach Jahrzehnte langer Dauer ging der Prozeß endgültig verloren.
    PWM Notizen Am 18. August 1780 war Philipp Adam Benz (1736 - 1798) an der Reform der Kunstakademie Augsburg beteiligt:
    "Bei einer Besprechung der vierköpfigen, paritätisch zusammengesetzten Vertretung der Kaufmannschaft, Peter Paul von Obwexer (1739–1812) und Josef Paul Riter von Cobres (1737/1749 bis 1823) katholischerseits sowie evangelischerseits Philipp Adam Benz (1736–1798) und Georg Walter von Halder (1737–1810), mit Paul von Stetten werden dessen Vorschläge für die Privat-Gesellschaft übernommen"
    Bei google-books kann man eine Streit-Schrift des Christoph von Benz, dem Bruder des Philipp Adam Benz gegen beider Stiefvater Johann Gottlieb Klauke downloaden.
    Titel des Buches: Vollständig gründliche Deduction derjenigen Ansprueche welche der des H. R. R. Ritter und Edle Christoph Herr von Benz wider seinen Stiefvater Herrn Johann Gottlieb Klauke Silberjubelier in der des H. R. R. freyen Stadt Augspurg in Rücksicht der von Letzerem inhabenden Ersteren aber durchaus zuständigen väterlichen Silberhandlung zu machen befugt ist, und welche Streitsache gegenwärtig im Apellations-Wege bey einem allerhöchsten Reichs-Hofrath in Wien anhängig ist erläutert und der gesetzten und unparteiischen Welt zur unbefangenen Kritik mit allen nöthigen Beylagen vorgelegt von Josef von Zintl, der beyden Rechte Licentiat, des kurpfalz-bayerisch-churptinzischen Regiments zu Fuß Auditeur, dann churfüstlichen Hofs-Advokaten und des Edlen von Benz Anwald. Im Jahre 1787

    Philipp heiratete Anna Barbara DEGMAIR um 1764. Anna (Tochter von Matthias DEGMAIR und Susanne HOHLEISEN) wurde geboren am 29 Aug 1742; gestorben am 18 Okt 1773. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Anna Barbara DEGMAIRAnna Barbara DEGMAIR wurde geboren am 29 Aug 1742 (Tochter von Matthias DEGMAIR und Susanne HOHLEISEN); gestorben am 18 Okt 1773.

    Notizen:

    PWM Notizen Im Dokument vom 28. Jan. 1797 bezeichnet Philipp Adam Benz seine Tochter Maria Susanna und ihre Geschwister als Kinder seiner zweiten Ehe;

    Kinder:
    1. Christian Gottlieb (Amadeo) BENZ wurde geboren am 01 Jul 1766 in Augsburg,,,,,; gestorben am 17 Nov 1843 in Venedig,,,,,; wurde beigesetzt in Venedig,,,,,.
    2. 3. Marie Susanna BENZ wurde geboren am 30 Jun 1768; gestorben am 07 Jun 1831.


Generation: 4

  1. 8.  Zunftmeister Alexander VI. KELLERZunftmeister Alexander VI. KELLER wurde geboren am 11 Mrz 1679 (Sohn von Joachim II. KELLER und Anna BARTH); gestorben am 21 Aug 1746.

    Notizen:

    Kel 19- 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 8. 2. 1. 9.; KELLER 1922, Esslinger Linie; B XVIII 9; Alexander ist der 1. Ahne, von dem sich ein Portrait erhalten hat. Im 58. Jahr seines Lebens ließ er sich in Öl malen (1737). Die Aufschrift des Bildes, der das Kellerwappen beigefügt ist, nennt ihn Mitmeister löbl. Weinge. Zunfft.
    PWM Seine Frau Anna Maria stammt aus Rüdern, Tochter des Marcus Kenner daselbst. Über Rüdern, eine Filiale von Eßlingen. s. Beschr. v. Eßl., S. 9. Bei Kirchheim gab es im XIII. Jahrh. ein Teckisches Dienstmannen-Geschlecht namens Ke^nner - s. Württ. Jahrb., Jahrg. 1847 I. 138"
    PWM Zum Geburts- und Sterbeort siehe Heilemann, Angela: Ortsfamilienbuch der württembergischen Stadt Wendlingen am Neckar (1941)

    Alexander heiratete Anna Maria KENNER am 30 Okt 1708. Anna (Tochter von Marcus KENNER) wurde geboren in 1688; gestorben am 15 Dez 1742. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Anna Maria KENNER wurde geboren in 1688 (Tochter von Marcus KENNER); gestorben am 15 Dez 1742.

    Notizen:

    KELLER 1922, Esslinger Linie; im ganzen 8 Kinder, alle 1. Ehe
    PWM Notizen
    KELLER 1922, Esslinger Linie; im ganzen 8 Kinder, alle 1. Ehe
    www.online-ofb.de
    dort:
    Heilemann, Angela: Ortsfamilienbuch der württembergischen Stadt Wendlingen am Neckar (1941)

    Verheiratet:
    1. Ehe

    Kinder:
    1. Anna Kath. KELLER wurde geboren um 1709.
    2. Johann Markus KELLER wurde geboren am 08 Aug 1713; gestorben am 29 Okt 1795.
    3. Zunftobermeister Joachim III. KELLER wurde geboren am 03 Mai 1715; gestorben in 27 Nov 1787 29 Nov 1787.
    4. Joh. Georg KELLER wurde geboren um 1717.
    5. Jeremias KELLER wurde geboren am 26 Jun 1720; gestorben am 26 Nov 1763.
    6. Alexander KELLER wurde geboren um 1723.
    7. Georg Jakob KELLER wurde geboren um 1726.
    8. 4. Alexander VII. KELLER wurde geboren am 09 Jan 1730 in Esslingen,,,,,; gestorben am 05 Feb 1808 in Wendlingen,,,,,.

  3. 12.  Philipp Adam III. BENZPhilipp Adam III. BENZ wurde geboren am 06 Aug 1709 in Augsburg,,,,, (Sohn von Philipp Adam II. BENZ und Anna Regina LOSCHGE); gestorben am 19 Jun 1749 in Augsburg,,,,,.

    Notizen:

    PWM Notizen
    Philipp Adam III Benz, der die vom Vater gegründete Silberhandlung weiterführte und die Geschlechtsfolge fortsetzte, heiratete Sibylle Euphrosine, Tochter des Bankiers Johannes v. Köpf und der Euphrosine Turm. (Johannes Köpf war der Sohn des Bürgermeisters Georg Köpf in Lindau und der Ursula Seyfried aus Augsburg; er war zunächst "Handelskonsorte der Herren Greiffen in Augsburg", bis er "1710 eine eigene Handlung etablierte und durch Gottes Fügung großen Reichtum erwab", wie in Benebergs Chronik von Lindau zu lesen ist. Sein Sohn Christoph war mit Elisabeth Magdalene, Tochter des Herrn Christoph v. Rad verheiratet.)
    Philipp Adam III machte seine Lehrzeit hauptsächlich unter der Anleitung Raders, der das "Direktorium" der Benzischen Silberhandlung inne hatte. Ehe er sich ganz dem väterlichen Geschäfte widmete, unternahm er 1729 verschiedene Reisen nach Westfalen, Holland, Niederlande, Niedersachsen, Schlesien, Böhmen, Italien und Frankreich. 1732 brach er diese "merkantilische Studienreise" in Paris ab und kehrte über die Schweiz nach Augsburg zurück, heiratete am 17. Febr. 1732, starb aber schon 1749, kaum 40 Jahre alt. Samuel Urlsperger hielt ihm die Grabrede (abgedruckt bei Zapf, Augsburgische Bibliothek I. 226-227). Er hinterließ 11 Kinder.
    Leider entschloß sich Philipp Adams III. Witwe bereits ein Jahr nach dem Todes ihres Gatten mit dem ebenso geschäftsgewandten als herzensrohen "Handlungsbedienten" ihres Silbergeschäftes, Johann Gottlieb Klauke, Bäckersohn aus Stettin, eine neue Ehe einzugehen. Klauke mißhandelte die Kinder aus erster Ehe, trachtete sogar dem ältesten Sohn nach dem Leben, und drängte sie aus dem Hause. Die Witwe Philipp Adams starb nach wenigen Jahren und Klauke heiratete erneut. Die rechtlichen Ansprüche der Kinder aus erster Ehe auf das Familienvermögen wurden in Prozessen abgewehrt, die Prozesse, die jahrzehntelang geführt wurden, endeten ohne Erfolg für die Kläger. Klauke vermachte bei seinem Tod das große Vermögen dem Armenhaus. Die elf Kinder Philipp Adams III verstreuten sich in alle Welt. Der älteste Sohne Philipp Adam IV zeigte sich lebenslang verbittert, heiratete viermal und hatte offenbar die schlimmen Traumatisierungen durch den Stiefvater nie verwunden, wenngleich er es doch bis zum Bürgermeister bis zum Senator und Bürgermeister von Augsburg gebracht hatte. Er starb 1798 in Karlsruhe als Polizeirat unter Hinterlassung von vierzehn minderjährigen Kindern.
    (Keller G. 1921, S. 72 - 73)

    Philipp heiratete Sibylle Euphrosine VON KÖPF am 17 Feb 1732. Sibylle (Tochter von Johannes VON KÖPF und Euphrosine THURM) wurde geboren in 1710; gestorben am 19 Apr 1761 in Augsburg,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 13.  Sibylle Euphrosine VON KÖPF wurde geboren in 1710 (Tochter von Johannes VON KÖPF und Euphrosine THURM); gestorben am 19 Apr 1761 in Augsburg,,,,,.
    Kinder:
    1. Euphrosina Regina BENZ wurde geboren am 22 Jan 1734 in Augsburg,,,,,.
    2. Anna Sibylle BENZ wurde geboren in 27 Jan 1735 27 Sep 1735 in Augsburg,,,,,; gestorben am 22 Aug 1763 in Augsburg,,,,,.
    3. 6. Philipp Adam IV. BENZ wurde geboren am 21 Okt 1736 in Augsburg,,,,,; gestorben in 1798 in Karlsruhe,,,,,.
    4. Johann Christoph VON BENZ wurde geboren in 1742 in Augsburg,,,,,; gestorben in 1792.
    5. Wolfgang Ludwig BENZ wurde geboren in 1746 in Augsburg,,,,,; gestorben in in Augsburg,,,,,.
    6. Maria Anna BENZ wurde geboren in 1746 in Augsburg,,,,,.

  5. 14.  Matthias DEGMAIR

    Notizen:

    Seniot bei St. Anna;

    Matthias heiratete Susanne HOHLEISEN. [Familienblatt] [Familientafel]


  6. 15.  Susanne HOHLEISEN
    Kinder:
    1. 7. Anna Barbara DEGMAIR wurde geboren am 29 Aug 1742; gestorben am 18 Okt 1773.