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Ludwig-Philipp II. HERZOG VON ORLÉANS

Ludwig-Philipp II. HERZOG VON ORLÉANS

männlich 1747 - 1793  (46 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Ludwig-Philipp II. HERZOG VON ORLÉANS wurde geboren am 13 Apr 1747 in Saint-Cloud,,,,, (Sohn von Louis-Philipp VON ORLÉANS und Louise Henriette PRINZESSIN VON BOURBON-CONTI); gestorben am 06 Nov 1793 in Paris,,,,,.

    Notizen:

    Gleichheitsphilipp;
    https://de.wikipedia.org/wiki/Louis-Philippe_II._Joseph_de_Bourbon,_duc_d%E2%80%99Orl%C3%A9ansv:
    Louis-Philippe II. Joseph de Bourbon, duc d’Orléans
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    Herzog Ludwig Philipp II. Joseph von Orléans
    Ludwig Philipp II. Joseph, Herzog von Orléans (* 13. April 1747 in Saint-Cloud; † 6. November 1793 in Paris) genannt Philippe Égalité, war ein Mitglied der französischen Königsfamilie aus dem Haus Bourbon-Orléans und der Vater von König Louis-Philippe I.

    Von 1778 bis 1790 bekleidete er den Posten eines Colonel général des hussards.

    Leben
    Herkunft und Heirat

    Louis Philippe Joseph als Kind, um 1750 (Gemälde von François Boucher)
    Ludwig Philipp Joseph war der einzige Sohn von Herzog Ludwig Philipp I. von Orléans und Louise Henriette von Bourbon. Nachdem er den Titel Herzog von Montpensier bis zum Tod seines Großvaters 1752 getragen hatte, wurde er Herzog von Chartres und von Nemours und heiratete 1769 Louise Marie Adélaïde de Bourbon-Penthièvre, Tochter des französischen Großadmirals Louis Jean Marie de Bourbon, Herzog von Penthièvre, und damit Urenkelin von Ludwig XIV. – eine der reichsten Prinzessinnen ihrer Zeit. Ihr Reichtum stellte sicher, dass er einer der reichsten Männer Frankreichs wurde. Man sagte ihm nach, große Ähnlichkeit mit seinem Urgroßvater, dem Regenten Philipp II. von Orléans, zu haben.

    Familie/Ehepartner: Gesperrt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Louis Philipp I. VON ORLÉANS wurde geboren am 06 Okt 1773 in Paris,,,,,; gestorben am 26 Aug 1850 in Claremont,,,,,.

Generation: 2

  1. 2.  Louis-Philipp VON ORLÉANS wurde geboren am 12 Mai 1725 in Versailles,,,,, (Sohn von Ludwig VON ORLÉANS und Auguste Maria Johanna BADEN-BADEN); gestorben am 18 Nov 1785 in Seine-Port,,,,,.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Philippe_I._de_Bourbon,_duc_d%E2%80%99Orl%C3%A9ans:
    Louis Philippe I. de Bourbon, duc d’Orléans (deutsch Ludwig Philipp I., Herzog von Orléans; * 12. Mai 1725 in Versailles, Frankreich; † 18. November 1785 auf Schloss Sainte-Assise in Seine-Port) war ein Mitglied der französischen Königsfamilie aus dem Haus Orléans.

    Leben
    Louis Philippe war der einzige Sohn von Herzog Louis d'Orléans und Auguste von Baden-Baden. Er wurde in Versailles geboren und erhielt den Titel eines Herzogs von Chartres und trug diesen Titel bis zum Tod seines Vaters, worauf er ihm 1752 als Herzog von Orléans nachfolgte.

    Beim Dienst in den französischen Armeen zeichnete er sich in den Feldzügen von 1742, 1743 und 1744 sowie in der Schlacht bei Fontenoy im Jahr 1745 aus. Nach seinem Rückzug nach Bagnolet 1757 beschäftigte er sich mit Theateraufführungen. Er starb in Seine-Port auf seinem Schloss Sainte-Assise.

    Der Herzog heiratete 1743 Prinzessin Louise Henriette de Bourbon-Conti, die ihm einen Sohn gebar, Philippe Égalité, Herzog von Orléans, und eine Tochter, die den letzten Herzog von Bourbon heiratete.

    Seine zweite Frau, Charlotte-Jeanne Béraud de la Haye de Riou, Marquise de Montesson, die er 1773 heimlich in morganatischer Ehe heiratete, war eine kluge Frau und eine recht angesehene Autorin. Die Eheleute lebten zurückgezogen auf Schloss Le Raincy. Madame de Montesson unterhielt dort ihren Mann, indem sie ein kleines Theater aufbaute und eigene Stücke schrieb, die sie gemeinsam aufführten. Joseph Bologne, Chevalier de Saint-Georges wurde als Dirigent engagiert und später vom Herzog zum Lieutenant de la chasse ernannt. In Le Raincy komponiert seine zweite Oper. Madame de Montesson überlebte ihren Mann um zwanzig Jahre.

    Nachkommen

    Louise Henriette de Bourbon, Gemälde von Jean-Marc Nattier
    Aus der Ehe mit Louise Henriette de Bourbon-Conti hatte er drei Kinder:

    Mademoiselle de Chartres (* 13. Juli 1745; † 14. Dezember 1745)
    Louis Philippe Joseph (* 13. April 1747; † 6. November 1793), genannt Philippe Égalité, Herzog von Orléans
    ? 1769 Louise Marie Adélaïde de Bourbon-Penthièvre
    Louise Marie Thérèse Bathilde (* 9. Juli 1750; † 10. Januar 1822)
    ? 1770 Louis VI. Henri de Bourbon, Furst von Condé
    Des Weiteren hatte der Herzog noch drei anerkannte außereheliche Kinder mit Étienette Le Marquis:

    Louis Etienne (* 21. Januar 1759; † 24. Juli 1825), Abt von St. Far
    Marie Etienette Perrine d’Auvilliers (* 7. Juli 1761)
    ? 1778 François Constantin, Graf von Brossard († 1810)
    Louis Philippe (* 7. Juli 1761; † 13. Juni 1829), Abt von St. Albin

    Louis-Philipp heiratete Louise Henriette PRINZESSIN VON BOURBON-CONTI in 1743. Louise wurde geboren am 20 Jun 1726 in Paris,,,,,; gestorben am 09 Feb 1759 in Paris,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Louise Henriette PRINZESSIN VON BOURBON-CONTI wurde geboren am 20 Jun 1726 in Paris,,,,,; gestorben am 09 Feb 1759 in Paris,,,,,.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Louise_Henriette_de_Bourbon-Conti:
    Louise Henriette de Bourbon-Conti
    Louise Henriette von Bourbon, Mademoiselle de Conti (* 20. Juni 1726 in Paris; † 9. Februar 1759 ebenda) war eine französische Prinzessin und durch Heirat Herzogin von Chartres (1743) und seit 1752 Herzogin von Orléans.

    Leben
    Louise Henriette war das jüngste Kind und die einzige Tochter von Louis Armand II. de Bourbon, prince de Conti und seiner Frau Louise Élisabeth de Bourbon, Tochter von Louis III. de Bourbon, prince de Condé und Prinzessin Louise Françoise de Bourbon. Sie war eine Prinzessin von Geblüt und Cousine des französischen Königs Ludwig XV.

    Am 17. Dezember 1743 wurde Prinzessin Louise Henriette in Versailles mit Herzog Ludwig Philipp von Chartres, Sohn von Herzog Ludwig I. von Orléans und Markgräfin Auguste von Baden-Baden, verheiratet. Nach dem Tod ihres Schwiegervaters 1752 folgte ihm ihr Ehemann als Herzog von Orléans nach.

    Die Herzogin soll bei der Geburt eines unehelichen Kindes gestorben sein. Ihr Sohn Louis Philippe Joseph behauptete unter der Terrorherrschaft im Jahr 1793, dass sein Vater nicht der Herzog von Orléans sei, sondern ein Kutscher aus dem königlichen Palast von Versailles. Doch die starke Ähnlichkeit zwischen Vater und Sohn war nicht zu übersehen.

    Nachkommen
    Die Ehe galt als nicht glücklich, und doch gingen drei Kinder hervor:

    Mademoiselle de Chartres (* 13. Juli 1745; † 14. Dezember 1745)
    Louis Philippe Joseph (* 13. April 1747; † 6. November 1793), genannt Philippe-Égalité, Herzog von Orléans
    ? 1769 Louise Marie Adélaïde de Bourbon-Penthièvre
    Louise Marie Thérèse Bathilde d’Orléans (* 9. Juli 1750; † 10. Januar 1822)
    ? 1770 Louis VI. Henri Joseph de Bourbon, prince de Condé

    Kinder:
    1. 1. Ludwig-Philipp II. HERZOG VON ORLÉANS wurde geboren am 13 Apr 1747 in Saint-Cloud,,,,,; gestorben am 06 Nov 1793 in Paris,,,,,.


Generation: 3

  1. 4.  Ludwig VON ORLÉANS wurde geboren am 04 Aug 1703 in Versailles,,,,, (Sohn von Philipp II. VON ORLÉANS und Francoise Marie DE BOURBON); gestorben am 04 Feb 1752 in Paris,,,,,.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Louis_I._de_Bourbon,_duc_d%E2%80%99Orl%C3%A9ans:
    Louis I. de Bourbon, duc d’Orléans (deutsch Ludwig I., Herzog von Orléans; * 4. August 1703 in Versailles; † 4. Februar 1752 in Paris), auch kurz Louis d’Orléans genannt, war ein Mitglied der französischen Königsfamilie aus dem Haus Bourbon-Orléans.

    Leben
    Herzog Ludwig war der einzige legitime Sohn von Herzog Philipp II. de Bourbon, des Regenten von Frankreich (1715–1723), und der Françoise Marie de Bourbon, somit Enkel von Philipp I. de Bourbon, Liselotte von der Pfalz und König Ludwig XIV. Nach dem Tod seines Vaters 1723 folgte er ihm als Herzog von Orléans und Herzog von Nemours nach.

    Ludwig wurde in Versailles geboren und erhielt den Titel eines Herzogs von Chartres. Als frommer, wohltätiger und kultivierter Prinz nahm er wenig Anteil an der Politik seiner Zeit; einzig seine Feindschaft gegenüber dem Kardinal Guillaume Dubois im Jahr 1723 ist auffallend.

    Im Alter von 17 Jahren wurde Ludwig Großmeister des Lazarusordens unter dem Protektorat der französischen Krone; ein Amt, das er bis zu seinem Tod 1752 innehatte. Drei Jahre später, im Jahr 1723, trat er die Nachfolge seines Vaters als Herzog von Orléans an.

    1730 sorgte Kardinal André-Hercule de Fleury für Herzog Ludwigs Entlassung aus der Stellung eines Generals der Infanterie, ein Posten, den er neun Jahre innegehabt hatte. Nach seinem Rückzug ins Privatleben beschäftigte er sich hauptsächlich mit der Übersetzung von Psalmen und Episteln Paulus'.

    Ludwig starb 1752 in der Abtei von St. Genevieve in Paris.

    Nachkommen
    Mit seiner Ehefrau Auguste von Baden-Baden, Tochter von Markgraf Ludwig Wilhelm, genannt Türkenlouis, hatte er zwei Kinder:

    Louis-Philippe I. (* 12. Mai 1725; † 18. November 1785); er folgte seinem Vater als Herzog von Orléans nach
    Louise Marie d’Orléans (* 5. August 1726; † 14. Mai 1728)

    Ludwig heiratete Auguste Maria Johanna BADEN-BADEN am 18 Jun 1724 in Rastatt,,,,,. Auguste (Tochter von gen. Türkenlouis gen. Türkenlouis Ludwig Wilhelm VON BADEN-BADEN und Franziska Sibylla Augusta SACHSEN-LAUENBURG) wurde geboren am 10 Nov 1704 in Aschaffenburg,,,,,; gestorben am 08 Aug 1726 in Paris,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Auguste Maria Johanna BADEN-BADEN wurde geboren am 10 Nov 1704 in Aschaffenburg,,,,, (Tochter von gen. Türkenlouis gen. Türkenlouis Ludwig Wilhelm VON BADEN-BADEN und Franziska Sibylla Augusta SACHSEN-LAUENBURG); gestorben am 08 Aug 1726 in Paris,,,,,.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Auguste_von_Baden-Baden:
    Auguste von Baden-Baden
    Auguste Maria Johanna von Baden-Baden (* 10. November 1704 in Aschaffenburg; † 8. August 1726 in Paris) wurde durch Heirat Herzogin von Orléans.
    Leben
    Auguste Marie Johanna war das achte von neun Kindern des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden, genannt Türkenlouis, und der zwanzig Jahre jüngeren Prinzessin Franziska Sibylla Augusta von Sachsen-Lauenburg.

    Sie heiratete am 18. Juni 1724 in der Schlosskirche Rastatt in einer Trauung per procurationem Herzog Ludwig I. von Orléans. Nach den Feierlichkeiten reiste sie nach Straßburg und wurde vom Herzog auf französischem Boden in Empfang genommen. Am 13. Juli 1724 wurde in Sarry nahe Châlons-sur-Marne die eigentliche Hochzeit gefeiert. Zehn Monate später schenkte sie ihrem Mann einen Sohn, Ludwig Philipp, der seinem Vater als Herzog folgte. Drei Tage nach der Geburt ihres zweiten Kindes starb sie mit nur 21 Jahren im Palais Royal in Paris am Kindbettfieber. Beigesetzt wurde sie in der chapelle Sainte-Anne du Val-de-Grâce.

    Nachkommen
    Louis-Philippe I. d'Orléans (* 12. Mai 1725; † 18. November 1785); 1752 Herzog von Orléans
    Louise Marie d'Orléans (* 5. August 1726; † 14. Mai 1728)

    Kinder:
    1. 2. Louis-Philipp VON ORLÉANS wurde geboren am 12 Mai 1725 in Versailles,,,,,; gestorben am 18 Nov 1785 in Seine-Port,,,,,.


Generation: 4

  1. 8.  Philipp II. VON ORLÉANS wurde geboren am 02 Aug 1674 in Saint-Cloud,,,,, (Sohn von Philipp VON ORLÉANS und Elisabeth (Liselotte) Charlotte PFALZ); gestorben am 02 Dez 1723 in Versailles,,,,,.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Philippe_II._de_Bourbon,_duc_d%E2%80%99Orl%C3%A9ans:

    Philippe II. de Bourbon, duc d’Orléans (* 2. August 1674 in Saint-Cloud; † 2. Dezember 1723 in Versailles), oft kurz auch nur Philippe II. d’Orléans genannt, war Titularherzog von Chartres (1674–1701), Herzog von Orléans, Valois, Nemours und Montpensier, Fürst von Joinville, Graf von Beaujolais und mehrfacher Pair von Frankreich. Von 1715 bis 1723 übte er in Frankreich im Namen des noch unmündigen Ludwig XV. die Regentschaft aus. Die Zeit seiner Herrschaft wird daher in der französischen Geschichtsschreibung auch als Régence bezeichnet, Philippe selbst als le Régent.
    Leben
    Er wurde als Sohn des Herzogs Philippe I. de Bourbon, des Bruders König Ludwigs XIV., und der Liselotte von der Pfalz geboren. Er war somit ein Enkel von König Ludwig XIII. und ein Neffe von Ludwig XIV. Dieser sorgte nach einigen Misserfolgen für eine gute Erziehung durch einen hervorragenden Pädagogen, der aus Philippe einen Musterschüler voller Lerneifer und Ehrgeiz machte.

    Der junge Prinz kämpfte 1691 mit Auszeichnung bei der Belagerung von Mons und in der Schlacht bei Steenkerke, der Schlacht bei Neerwinden und der Schlacht bei Namur (1692–1695). Danach widmete er sich naturwissenschaftlichen Studien. Später wurden ihm noch militärische Kommandos in Italien (1706) und während des Spanischen Erbfolgekriegs (1707–1708) übertragen. Er zog sich jedoch den Groll des Königs zu, als Gerüchte auftraten, er hätte Ambitionen, an Stelle Philipps von Anjou in den Besitz der spanischen Krone zu gelangen.

    Trotzdem hielt Ludwig XIV. an ihm fest und bestimmte ihn für die Zeit der Minderjährigkeit seines fünf Jahre alten Urenkels Ludwig XV. testamentarisch zum Präsidenten des Regentschaftsrates.

    Philippe war erklärter Atheist, der während der Messe die in die Buchdeckel einer Bibel gebundenen satirischen Werke von François Rabelais las, und ein Mann, der gerne an religiösen Festtagen Orgien abhielt. Die Jesuiten wurden unter seiner Regentschaft zunehmend entmachtet.

    Als liberaler und einfallsreicher Mann war er allerdings oft schwach, unbeständig und wankelmütig und änderte als Regent die Herrschaftsausübung vom autoritären Regieren Ludwigs XIV. hin zu völliger Offenheit. Er förderte die Parlements, war gegen Zensur und ordnete die Neuauflage von Büchern an, die unter der Herrschaft seines Onkels verboten worden waren. Philippe II. gründete die Universitäten von Dijon und Pau, und aus seiner Bibliothek ging die Französische Nationalbibliothek hervor – er hatte sie, was eine absolute Neuheit war, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Er folgte dem politischen Umdenken seines Onkels, indem er eine Allianz mit Großbritannien, Österreich und den Niederlanden einging, führte aber einen erfolgreichen Krieg gegen das bourbonische Spanien, der die Bedingungen für einen europäischen Frieden herstellte.

    Philippe spielte in Stücken von Molière und Racine, komponierte Musik und war ein begabter Maler und Graveur. Zudem förderte er Bildung und Kunst, schaffte das Schulgeld für die Sorbonne ab, öffnete die Hofbibliothek für die Öffentlichkeit und verlieh zum ersten und einzigen Mal den Titel „Tischler der Herzöge von Orléans“ an den Tischlermeister Thomas Hache aus Grenoble. Er war sehr am wissenschaftlichen Fortschritt interessiert und diskutierte mit den hervorragendsten Gelehrten seiner Zeit. Drei seiner von ihm komponierten Opern wurden noch lange nach seinem Tode weiter aufgeführt. Außerdem besaß er einen ausgeprägten Kunstverstand, und seine Gemäldesammlung war legendär.

    Bekannt ist er vor allem für seine Ausschweifungen, denen er in Versailles und an seinem Hof am Palais Royal in Paris nachging, sowie für den Bankskandal unter John Law.


    Regent Philippe II. d’Orléans und König Ludwig XV.
    Trotz der im Vergleich zu seinem Onkel liberaleren Regierungsart, die auch das Erstarken des adelig-großbürgerlichen Salon-Lebens begünstigte, ließ er den berühmten Aufklärer Voltaire in die Bastille werfen, als dieser ihm ein inzestuöses Verhältnis mit seiner Tochter Marie Louise Élisabeth vorwarf.

    Unter Philippes Regentschaft kam es in kultureller Hinsicht zu einer Blüte des Früh-Rokoko, in der besonders Maler wie Antoine Watteau aufgehen konnten.

    Nach der Regentschaft wurde Philippe zum Premierminister ernannt, nachdem im August 1723 der bisherige Premierminister Kardinal Dubois verstorben war. (Dubois war früher Philippes Erzieher und als langjähriger Außenminister ein sehr einflussreicher Berater des bisherigen Regenten gewesen.)

    Philippe starb am 2. Dezember 1723 im Alter von 49 Jahren an einem wiederholten Schlaganfall. Keine Stunde nach seinem Ableben wurde bereits der Herzog von Bourbon zum neuen Premierminister berufen. Der Körper des Herzogs von Orléans wurde in der Basilika Saint-Denis, sein Herz in der Kirche Val-de-Grâce und seine Eingeweide in der Kirche seiner Geburtsstadt Saint-Cloud beigesetzt.

    Familie
    Philippe heiratete 1692 Françoise Marie de Bourbon, eine legitimierte Tochter seines Onkels Ludwig XIV. mit Madame de Montespan und damit seine Cousine ersten Grades. Dies geschah gegen den Willen seiner Mutter, die das große, plumpe Mädchen, diesen „Bastard aus doppeltem Ehebruch“, so ihre Worte, als Schwiegertochter ablehnte. Ihre Mitgift belief sich auf zwei Millionen Livres in bar, 150.000 Livres Jahresapanage für Françoise Marie, 200.000 für Ehemann Philippe sowie eine große Menge edlen Schmucks und Juwelen.[1]

    Aus der Ehe mit Françoise Marie entstammten ein Sohn und sieben Töchter:

    Demoiselle de Valois (* 17. Dezember 1693; † 17. Oktober 1694)
    Marie Louise Élisabeth (* 20. August 1695; † 21. Juli 1719)
    ? 1. 1710 Herzog Charles de Bourbon
    ? 2. 1716 Armand von Aydic, Graf von Rion (* 1692; † 1741)
    Louise Adélaïde (* 13. August 1698; † 19. Februar 1743), Äbtissin von Chelles
    Charlotte Aglaé (* 22. Oktober 1700; † 19. Januar 1761)
    ? 1720 Francesco III. d’Este, Herzog von Modena
    Louis I. (* 4. August 1703; † 4. Februar 1752)
    ? 1724 Auguste Marie Johanna von Baden-Baden
    Louise Élisabeth (* 11. Dezember 1709; † 16. Juni 1742)
    ? 1722 König Ludwig I. von Spanien
    Philippine Élisabeth (* 18. Dezember 1714; † 21. Mai 1734)
    Louise Diane (* 27. Juni 1716; † 26. September 1736)
    ? 1732 Louis-François de Bourbon, Fürst von Conti
    Des Weiteren hatte der Herzog noch anerkannte außereheliche Kinder.

    Mit der Operntänzerin Florence Pellegrin (* 1660; † 1716):

    Louis Charles de Saint-Albin (* 5. April 1698; † 9. April 1764), Bischof von Laon und Erzbischof von Cambrai
    Mit Christine Charlotte Desmares (* 1682; † 1753):

    Philippe Angélique de Froissy (* 1702; † 15. Oktober 1786) ? 1718 Henri François de Ségur
    Mit Marie Louise Madeleine Victoire Le Bel de La Boissière, dite comtesse d’Argenton (* um 1684; † 1748):

    Jean Philippe François d’Orléans (* 28. August 1702; † 16. Juni 1748), Laienabt von Hautvillers

    Philipp heiratete Francoise Marie DE BOURBON in 1692. Francoise (Tochter von Ludwig XIV. KÖNIG VON FRANKREICH, der Große und Francoise DE ROCHECHOUART, de Montespan) wurde geboren am 04 Mai 1677; gestorben am 01 Feb 1749 in Paris,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Francoise Marie DE BOURBON wurde geboren am 04 Mai 1677 (Tochter von Ludwig XIV. KÖNIG VON FRANKREICH, der Große und Francoise DE ROCHECHOUART, de Montespan); gestorben am 01 Feb 1749 in Paris,,,,,.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Fran%C3%A7oise_Marie_de_Bourbon:
    Françoise Marie de Bourbon (* 4. Mai 1677 auf Schloss Maintenon; † 1. Februar 1749 in Paris), auch Mademoiselle de Blois genannt, war eine natürliche Tochter des französischen Königs Ludwig XIV. und wurde durch ihre Ehe mit Philippe II. d’Orléans 1692 Herzogin von Chartres und 1701 Herzogin von Orléans.

    Leben
    Françoise Marie de Bourbon wurde als fünftes Kind und dritte Tochter von König Ludwig XIV. von Frankreich und seiner Mätresse Madame de Montespan geboren. Die Kinder aus dieser Verbindung wurden vom König ab dem Jahr 1673 legitimiert, Françoise Marie, mit dem Titel Mademoiselle de Blois, jedoch erst im November 1681. Die Erziehung der illegitimen Kinder des Königs oblag Madame de Maintenon, die nach der Verbannung Madame de Montespans die Mutterrolle bei den Kindern einnahm.

    Françoise Marie de Bourbon wird als Verkörperung von Hochmut und Faulheit beschrieben. Ihr Mann nannte sie Madame Lucifer. René Louis d’Argenson konnte zahlreiche Ähnlichkeiten zwischen Françoise Marie und ihrer Mutter erkennen, aber sie besaß auch den Ordnungs- und Gerechtigkeitssinn sowie das Durchsetzungsvermögen ihres Vaters.

    Françoise Marie de Bourbon als Herzogin von Chartres
    Im Jahr 1692 fasste der Sonnenkönig den Entschluss, seine nun 14-jährige Tochter mit ihrem 17-jährigen Cousin Philippe II. d’Orléans, dem zukünftigen Regenten Frankreichs, zu verheiraten. Obwohl sie illegitim geboren war, betrachtete sich Françoise Marie als „Tochter Frankreichs“ und ihren Cousin und zukünftigen Gemahl nur als „Enkel Frankreichs“, weshalb sie glaubte, ihn durch ihr Einverständnis zur Hochzeit zu ehren. Die Hochzeit fand am 18. Februar 1692 in der damaligen Kapelle des Schlosses Versailles statt. Die heutige Kapelle wurde erst im Jahr 1710 fertiggestellt und in Betrieb genommen. Der Brautvater organisierte eine aufwändige und kostspielige Hochzeit und beschenkte das junge Brautpaar mit Schmuck und einem beträchtlichen Vermögen. Françoise war schön und witzig, verbrachte jedoch laut ihrer Schwiegermutter Liselotte von der Pfalz den ganzen Tag nur auf dem Sofa liegend. Sie naschte dort häufig Süßigkeiten oder betrank sich oft drei- bis viermal in der Woche. Obwohl sie in den ersten Jahren ihrem Ehemann Mätressen erlaubte, war sie zu faul, um sich einen eigenen Liebhaber zu nehmen. Dies bewahrte sie jedoch davor, zum Zielobjekt des üblichen bösen Geredes zu werden. Später entfremdete sie sich ihrem Ehemann, dessen häufig wechselnde Mätressen, die oft Schauspielerinnen oder Prostituierte waren, ihren Stolz verletzten.

    Das Verhältnis zwischen Françoise Marie und ihrer älteren Schwester, Louise Françoise, war von Eifersuchtsszenen überschattet. Beide Schwestern wollten ihre Töchter mit dem jüngsten Sohn des Grand Dauphin Louis, Charles de Bourbon, duc de Berry, verheiraten. Françoise Marie konnte schließlich Maria Adelaide von Savoyen und Madame de Maintenon auf ihre Seite ziehen, und so heiratete Herzog Charles de Bourbon im Jahr 1710 ihre Tochter Marie Louise Elisabeth d’Orléans.

    Als der Sonnenkönig 1715 starb, wurde Françoise Maries Ehemann Regent für Ludwig XV., den minderjährigen Urenkel Ludwigs XIV., und im Jahr 1722 heiratete ihre Tochter Louise Elisabeth den spanischen Infanten Ludwig.

    Françoise Marie musste den Tod fast aller ihrer Kinder betrauern. Nur ihr Sohn Louis und ihre Tochter Charlotte Aglaé, die Herzogin von Modena, lebten länger als die Mutter. Bis zu ihrem Tod 1749 im Alter von 71 Jahren residierte Françoise Marie im Palais Royal, das ihre Familie anlässlich ihrer Hochzeit vom König geschenkt bekommen hatte.

    Kinder:
    1. 4. Ludwig VON ORLÉANS wurde geboren am 04 Aug 1703 in Versailles,,,,,; gestorben am 04 Feb 1752 in Paris,,,,,.

  3. 10.  gen. Türkenlouis gen. Türkenlouis Ludwig Wilhelm VON BADEN-BADEN wurde geboren am 08 Apr 1655 in Paris,,,,, (Sohn von Ferdinand Maximilian VON BADEN-BADEN und Luise Christine PRINZESSIN VON SAVOYEN-CARIGNAN); gestorben am 04 Jan 1707 in Rastatt,,,,,.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Wilhelm_(Baden-Baden)
    Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden, genannt der Türkenlouis (* 8. April 1655 in Paris; † 4. Januar 1707 in Rastatt), war Regent der Markgrafschaft Baden-Baden, Bauherr des Rastatter Schlosses, Generalleutnant aller kaiserlichen Truppen und ein siegreicher Feldherr in den Türkenkriegen. Die Türken nannten ihn wegen seiner roten Uniformjacke, die weit über die Schlachtfelder zu sehen war, den Roten König. Er war Erster Kreisgeneralfeldmarschall der Truppen des Schwäbischen Reichskreises und Reichsgeneralfeldmarschall des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
    Leben
    Ludwig Wilhelm wurde am 8. April 1655, sieben Jahre nach Ende des Dreißigjährigen Krieges, im Hôtel de Soissons in Paris geboren und starb am 4. Januar 1707 in seinem noch nicht vollendeten Schloss in Rastatt. Sein Name wurde nach seinem Großvater Markgraf Wilhelm (1593–1677), und seinem Taufpaten Ludwig XIV., dem König von Frankreich gewählt. Er war der Sohn des Erbprinzen Ferdinand Maximilian von Baden-Baden (1625–1669) und Ludovica (Luise-Christine) von Savoyen-Carignan (1627–1689), deren Bruder Eugène-Maurice de Savoie-Carignan, Graf von Soissons der Vater des berühmten Prinzen Eugen war.

    Durch eine leichtfertige, beleidigende Bemerkung des Vaters, Prinz Ferdinand Maximilian, gegenüber seiner Gemahlin, die stark unter dem Einfluss ihrer Mutter stand und sich zudem weigerte, dem künftigen Markgrafen ins „kalte und neblige Germanien“ zu folgen und dafür Versailles zu verlassen, kam es schon kurz nach der Geburt Ludwig Wilhelms zum Bruch zwischen den Eltern. Dies hatte zur Folge, dass der Vater alleine mit dem gerade ein halbes Jahr alten Sohn Paris und Versailles verließ und zurück nach Baden übersiedelte. An die Stelle der Mutter trat für Prinz Ludwig Wilhelm die zweite Frau seines Großvaters, die Gräfin Maria Magdalena von Öttingen.

    Auch seinen Vater verlor Ludwig Wilhelm früh. Im Jahre 1669 starb er nach einem Jagdunfall bei Heidelberg an Wundbrand. Wenig später, im Herbst 1670, schickte der Großvater seinen Enkel in Begleitung seines Hofmeisters Cosimo Marzi Medici und des Präzeptors Vloßdorf auf Kavaliersreise. Diese mit fünfzehneinhalb Jahren recht früh angetretene Reise bildete gewöhnlich den Abschluss der Erziehung und spiegelte die Sorge des Markgrafen um einen Nachfolger für sich wider, nachdem der Erbprinz Ferdinand Maximilian – der Vater Ludwig Wilhelms – gestorben war.

    Ehe und Nachkommen
    Am 27. März 1690 heiratete der Markgraf die 20 Jahre jüngere Prinzessin Franziska Sibylla Augusta von Sachsen-Lauenburg. Sie wurde am 21. Januar 1675 in Ratzeburg in Holstein geboren und starb im Alter von 58 Jahren am 10. Juli 1733 in Ettlingen.

    Mit seinen Kindern hatte das Paar wenig Glück; es musste viele Schicksalsschläge einstecken. Die erste Schwangerschaft endete mit einer Fehlgeburt, das erste Kind lebte ein halbes Jahr, das zweite vier Jahre, das dritte sechs Jahre, das vierte drei Jahre. Das fünfte starb nach vier Monaten. Im Ganzen waren es neun Kinder, die aus der Ehe hervorgingen, wovon nur drei das zehnte Lebensjahr erreichten, eine Tochter und zwei Söhne. Die Tochter starb mit 22 Jahren im Kindsbett, die Söhne wurden 59 und 65 Jahre alt. Folgende Kinder gingen aus der Ehe hervor:

    Fehlgeburt († zwischen 1690 und 1695)
    Leopold Wilhelm (* 28. November 1695 in Günzburg; † 19. Mai 1696 ebenda), Erbprinz von Baden-Baden
    Charlotte (* 7. August 1696 in Günzburg; † 16. Januar 1700 ebenda (?))
    Karl Joseph (* 30. September 1697 in Augsburg; † 9. März 1703 in Schlackenwerth), Erbprinz von Baden-Baden
    Wilhelmine (* 14. August 1700 in Nürnberg; † 16. Mai 1702 in Schlackenwerth)
    Luise (* 8. Mai 1701 in Nürnberg; † 23. September 1707)
    Ludwig Georg Simpert (1702–1761), Markgraf von Baden-Baden
    Wilhelm Georg Simpert (* 5. September 1703 in Aschaffenburg; † 16. Februar 1709 in Baden-Baden)
    Augusta Marie Johanna (1704–1726) ? 13. Juli 1724 Ludwig, Herzog von Orléans (1703–1752)
    August Georg Simpert (1706–1771), Markgraf von Baden-Baden

    gen. heiratete Franziska Sibylla Augusta SACHSEN-LAUENBURG am 27 Mrz 1690 in Raudnitz,,,,,. Franziska (Tochter von Julius Franz HERZOG VON SACHSEN-LAUENBURG und Marie Hedwig Auguste PFALZGRÄFIN VON PFALZ-SULZBACH) wurde geboren am 21 Jan 1675 in Ratzeburg,,,,,; gestorben am 10 Jul 1733 in Ettlingen,,,,,. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 11.  Franziska Sibylla Augusta SACHSEN-LAUENBURG wurde geboren am 21 Jan 1675 in Ratzeburg,,,,, (Tochter von Julius Franz HERZOG VON SACHSEN-LAUENBURG und Marie Hedwig Auguste PFALZGRÄFIN VON PFALZ-SULZBACH); gestorben am 10 Jul 1733 in Ettlingen,,,,,.

    Notizen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Franziska_Sibylla_Augusta_von_Sachsen-Lauenburg:
    Franziska Sibylla Augusta von Sachsen-Lauenburg (* 21. Januar 1675 in Ratzeburg; † 10. Juli 1733 in Ettlingen) war Ehefrau des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden („Türkenlouis“) und nach dessen Tod von 1707 bis 1727 Regentin der Markgrafschaft Baden-Baden. Sie war Bauherrin des Schlosses Favorite in Rastatt, des Ettlinger Schlosses und der Schlosskirche des Schlosses Rastatt.

    Leben

    Franziska Sibylla Augusta wurde 1675 als zweite Tochter des Herzogs Julius Franz von Sachsen-Lauenburg und der Pfalzgräfin Hedwig von Sulzbach im Ratzeburger Schloss geboren.

    Bereits 1676 zog die Familie in das Schloss Schlackenwerth in Böhmen um, wo Sibylla Augusta die Jugend verbrachte. Nach dem Tod der Mutter am 23. November 1681 wurden sie und ihre Schwester Anna Maria Franziska von Sachsen-Lauenburg von der Gräfin Polixena von Werschowitz erzogen. Ihre Ausbildung erfolgte nach höfischer Etikette in Konversation, Malerei und Musik. Sowohl das Verhältnis zur drei Jahre älteren Schwester wie auch zur Gräfin war nicht das Beste, da die Werschowitz die ältere Schwester bevorzugte. Sibyllas Großvater, der Pfalzgraf Christian August von Sulzbach, unterrichtete sie im Schreiben, Lesen, in Französisch, Geographie und Geschichte. Prägend war auch die Schule der Piaristen, die sie regelmäßig besuchte und die sie später immer wieder lobend erwähnte.

    Acht Jahre nach der Mutter starb am 30. September 1689 der Vater, der zeit seines Lebens mit den Töchtern nicht viel anfangen konnte und stets seinem früh verstorbenen erstgeborenen Erbprinzen nachtrauerte. Zwei weitere Schwestern waren ebenfalls im frühen Kindesalter gestorben.

    In höfischen Kreisen wurde gemutmaßt, Vater Julius Franz sei vergiftet worden. Im Verdacht stand Gräfin Polixena von Werschowitz, die offensichtlich auf das Vermögen aus war. Beweise für ein Mordkomplott ließen sich jedoch nicht finden. Zudem: Fünf Tage vor seinem Tod hatte der Vater die Töchter testamentarisch unter den Schutz des Kaisers gestellt, so dass die Komtesse leer ausging. Mangels männlichem Erben und mit erheblichem Vermögen ausgestattet stellten die beiden Töchter also eine gute Heiratspartie dar. Dann aber sequestrierte (beschlagnahmte) der Kaiser das Land, obwohl die weibliche Erbfolge in Sachsen-Lauenburg bereits eingeführt war. Den Töchtern beließ er nur deren böhmische Besitzungen. Sibylla Augusta und Anna Maria mussten nach Schloss Reichstadt zu einer angeheirateten Tante, der Herzogin Lobkowitz-Sagan, umziehen.
    Franziska Sibylla Augusta 1680.jpg
    Für den Kaiser Leopold I. kam dieses Testament ganz gelegen, hatte er doch zwei hochverdiente Fürsten in seinen Diensten, die er noch gerecht entlohnen musste. Folglich teilte er das Erbe auf die beiden Töchter auf. Er wollte die ältere mit seinem Feldherrn Markgraf Ludwig Wilhelm verheiraten und die jüngere mit dessen Cousin Prinz Eugen. Der Markgraf war auf diese reiche Heirat angewiesen, da sein Besitz von den Franzosen zerstört worden war, während er für den Kaiser im Feld war und der Wiederaufbau viel Geld kostete.

    In der Folge reiste Markgraf Ludwig Wilhelm zur Brautschau nach Böhmen. Als er dort am 10. Januar 1690 eintraf, verliebte sich der 34-jährige Markgraf entgegen den Plänen des Kaisers in die jüngere, noch nicht 15-jährige Franziska Sibylla Augusta. Die Verlobung wurde schnell, bereits vier Tage später, am 14. Januar 1690 vollzogen. Die Heirat folgt am 27. März 1690 auf Schloss Raudnitz. Da der Stammsitz des Markgrafen in Baden-Baden von den Franzosen zerstört war, blieb das frisch vermählte Paar zunächst in Schlackenwerth. Erst im Jahre 1693 lernte Franziska Sibylla Augusta ihre zukünftige badische Heimat kennen.
    ...

    Notizen:

    Am 27. März 1690 heiratete der Markgraf die 20 Jahre jüngere Prinzessin Franziska Sibylla Augusta von Sachsen-Lauenburg. Sie wurde am 21. Januar 1675 in Ratzeburg in Holstein geboren und starb im Alter von 58 Jahren am 10. Juli 1733 in Ettlingen.

    Mit seinen Kindern hatte das Paar wenig Glück; es musste viele Schicksalsschläge einstecken. Die erste Schwangerschaft endete mit einer Fehlgeburt, das erste Kind lebte ein halbes Jahr, das zweite vier Jahre, das dritte sechs Jahre, das vierte drei Jahre. Das fünfte starb nach vier Monaten. Im Ganzen waren es neun Kinder, die aus der Ehe hervorgingen, wovon nur drei das zehnte Lebensjahr erreichten, eine Tochter und zwei Söhne. Die Tochter starb mit 22 Jahren im Kindsbett, die Söhne wurden 59 und 65 Jahre alt. Folgende Kinder gingen aus der Ehe hervor:

    Fehlgeburt († zwischen 1690 und 1695)
    Leopold Wilhelm (* 28. November 1695 in Günzburg; † 19. Mai 1696 ebenda), Erbprinz von Baden-Baden
    Charlotte (* 7. August 1696 in Günzburg; † 16. Januar 1700 ebenda (?))
    Karl Joseph (* 30. September 1697 in Augsburg; † 9. März 1703 in Schlackenwerth), Erbprinz von Baden-Baden
    Wilhelmine (* 14. August 1700 in Nürnberg; † 16. Mai 1702 in Schlackenwerth)
    Luise (* 8. Mai 1701 in Nürnberg; † 23. September 1707)
    Ludwig Georg Simpert (1702–1761), Markgraf von Baden-Baden
    Wilhelm Georg Simpert (* 5. September 1703 in Aschaffenburg; † 16. Februar 1709 in Baden-Baden)
    Augusta Marie Johanna (1704–1726) oo 13. Juli 1724 Ludwig, Herzog von Orléans (1703–1752)
    August Georg Simpert (1706–1771), Markgraf von Baden-Baden

    Kinder:
    1. Leopold Wilhelm ERBPRINZ VON BADEN-BADEN wurde geboren am 28 Nov 1694 in Günzburg,,,,,; gestorben in Mai 1695 in Günzburg,,,,,.
    2. Charlotte MARKGRÄFIN VON BADEN-BADEN wurde geboren am 07 Aug 1696 in Günzburg,,,,,; gestorben am 16 Jan 1700.
    3. Karl Josef ERBPRINZ VON BADEN-BADEN wurde geboren am 30 Sep 1697 in Augsburg,,,,,; gestorben am 09 Mrz 1701 in Ostrov,,,,,.
    4. Wilhelmine Marianne MARKGRÄFIN VON BADEN-BADEN wurde geboren am 14 Aug 1700 in Ostrov,,,,,; gestorben am 16 Mai 1702 in Ostrov,,,,,.
    5. Louise MARKGRÄFIN VON BADEN-BADEN wurde geboren am 09 Mai 1701 in Nürnberg,,,,,.
    6. Ludwig Georg Simpert MARKGRAF VON BADEN-BADEN wurde geboren am 07 Jun 1702 in Ettlingen,,,,,; gestorben am 22 Okt 1761 in Rastatt,,,,,.
    7. Wilhelm Georg MARKGRAF VON BADEN-BADEN wurde geboren am 05 Sep 1703 in Aschaffenburg,,,,,; gestorben am 16 Feb 1709 in ,,Baden,,,.
    8. 5. Auguste Maria Johanna BADEN-BADEN wurde geboren am 10 Nov 1704 in Aschaffenburg,,,,,; gestorben am 08 Aug 1726 in Paris,,,,,.
    9. August Georg Simpert MARKGRAF VON BADEN-BADEN wurde geboren am 14 Jan 1706 in Rastatt,,,,,; gestorben am 21 Okt 1771 in Rastatt,,,,,.