Familienstiftungen Paul Wolfgang Merkel und Werner Zeller
 Unsere Familie

Gesperrt

Gesperrt



Generationen:      Standard    |    Vertikal    |    Kompakt    |    Rahmen    |    Nur Text    |    Ahnenliste    |    Fan Chart    |    Medien    |    PDF

Generation: 1

  1. 1.  Gesperrt

Generation: 2

  1. 2.  Gesperrt

    Gesperrt heiratete Gesperrt. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Gesperrt
    Kinder:
    1. Gesperrt
    2. Gesperrt
    3. 1. Gesperrt


Generation: 3

  1. 6.  Gerhard REUSCHLE wurde geboren am 14 Mai 1935 in Besigheim,Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland,, (Sohn von Wilhelm Friedrich REUSCHLE und Lina Rösle WELLER); gestorben am 27 Feb 1995 in Bietigheim,,,,,; wurde beigesetzt in Besigheim,Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland,,.

    Notizen:

    Reusch 13-1.5.1.3.1.1.2.1.1.3.2.3.;Metzger, Weingaertner.
    Gerhard ist auf dem Besigheimer Neuen Friedhof bei seinen Eltern im Familiengrab begraben.
    Gerhard hatte 6 Kinder

    Gerhard heiratete Gesperrt. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 7.  Gesperrt
    Kinder:
    1. Gesperrt
    2. Gesperrt
    3. 3. Gesperrt
    4. Sonja REUSCHLE wurde geboren am 19 Sep 1959; gestorben am 04 Sep 1981.
    5. Gesperrt
    6. Gesperrt


Generation: 4

  1. 12.  Wilhelm Friedrich REUSCHLE wurde geboren am 19 Okt 1907 in Besigheim,Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland,, (Sohn von Wilhelm Friedrich REUSCHLE und Luise PANTRION); gestorben in 23 Jan 1979 23 Jan 1980 in Bietigheim,,,,,; wurde beigesetzt in Besigheim,Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland,,.

    Notizen:

    Reusch 12-1.5.1.3.1.1.2.1.1.3.2.;
    Wilhelm besaß schon in den 20er Jahren ein Motorrad, konnte seine Lina in Heilbronn besuchen und diese 1930 heiraten. Nach zunächst beengtem wohnen zogen sie ins Pantrion Haus in der Stadtschreibereigasse. Nach dem Frankreich-Feldzug wurde er zu den Pionieren eingezogen, diente bis 1944 in Russland, dann an die Westfront versetzt und im Ruhrkessel von den Amerikanern gefangen genommen. Nach der Heimkehr wurde das 400 Jahre alte Haus repariert. 1961 baute er in der Freudentaler Straße ein neues Haus. Bei einem Arbeitsunfall verlor er seinen linken Arm, konnte aber weiter mit seinem umgebauten Gogomobil (ruckartig) fahren. 1978 besuchte er mit seiner Frau den Sohn in Australien.
    Erich W. Reuschle mailt 5/2011 Konrad Schmid Chronik: Beruf: Maurerpolier. Weingärtner. Mein Vater, Wilhelm Friedrich Reuschle jun. ist während dem Ersten Weltkrieg aufgewachsen und hat die Entbehrungen, die damit verbunden waren, erlebt. Weil sein Vater als Soldat diente, musste er
    auch schon früh, nach der Schule in der Landwirtschaft mithelfen. Dann kam die Lehre als Maurer. Wilhelm war nicht nur als Maurer tätig. Er war auch als Steinmetz ausgebildet und hat auch viele grobe Steinmetzarbeiten ausgeführt, die überall in der Gegend um Besigheim noch zu sehen sind. Um beweglich zu sein, hat er sich schon früh ein Zündapp-Motorrad gekauft. Das hat ihm möglich gemacht, Sonntag nachmittags mit seiner Lina, die in
    Heilbronn in einem vornehmen Haushalt beschäftigt war, in Kontakt zu bleiben. Am 8/11/1930 wurde dann geheiratet und im März 1931 wurde ich (Erich) geboren.
    Die Zeiten waren damals schlecht und das Motorrad wurde wieder verkauft. Am 27/5/1932 wurde der zweite Sohn, Eugen, geboren und für das junge Paar war das schon eine große Verantwortung. Der Bauplatz Im Staigle wurde verkauft (Ich kann mich an diesen Platz noch erinnern) und die Hälfte
    vom Haus und Scheuer, Stadtschreibereigasse 5, wurde seinen Pantrion Großeltern abgekauft. Das Haus war damals etwa 500 Jahre alt und da gab es dann auch viele Reparaturen, die Wilhelm zum großen Teil nach Feierabend selber ausführen konnte. Später habe ich dann mitgeholfen. Da waren auch zwei kleine Äcker, auf dem Schäuber und in der Rossert, und ein Weinberg in der Neckarhälde, die von dem jungen Paar als Freizeitbeschäftigung und Nebenerwerb bearbeitet wurden. Der Nachbar in der Neckarhälde war ein alter Mann (Herr Woehrer) und für den wurde die Weinberg-Arbeit zu viel. Wilhelm und Lina kauften diesen Weinberg noch dazu. Dort mußten viele Weinstöcke neu angepflanzt und viele Weinbergmauern erneuert werden. Onkel Emil kaufte die obere Hälfte von diesem Weinberg. Der Weinberg war sehr steil. Zwischen der oberen und unteren Grenze waren 407 Stufen. Die geernteten Trauben, die abgeschnittenen Reben, zu Büscheln zusammen gepackt, Dünger, Spritzbrühe usw. mussten alle auf dem Rücken, entweder nach oben oder nach unten getragen werden und deshalb war diese Teilung eine vernünftige Lösung. Meine Eltern haben sich vor dieser Feierabend-Beschäftigung nicht gescheut. Sie waren sehr tüchtige und fleißige Leute. In Besigheim war es üblich, dass Arbeiter und Handwerker nach Feierabend etwas Land bewirtschafteten.
    Im Mai 1935 wurde Gerhard, der dritte Junge geboren.
    Im August 1939 war ein ein gut gelegener, aber ein wenig vernachlässigter Weinberg in der Schwalbenhälde zum Verkauf angeboten. Wilhelm hat den ersteigert. Als dann der Zweite Weltkrieg anfing, wurde die Freizeit-Beschäftigung fast zu viel für die junge Familie. Wilhelm wurde erst nach dem Frankreich Feldzug (etwa Februar 1941) zu den Pionieren eingezogen. Er wurde in Schwäbisch Gmünd und in Pirna ausgebildet. Er wurde vom Anfang an im Rußland-Feldzug eingesetzt, hauptsächlich beim Brücken- und Elektizitätswerke-Bau und deren Bewachung und Sicherheit. Er ist in Rußland weit gereist und hat dort viel gesehen. Seine Freizeit-Arbeit als Bauer und Weingärtner hat ihm gefehlt und er hat fast an jedem Ort, wo er für länger als einige Tage stationiert war, in seiner Freizeit den Bauern mit ihrer Feldarbeit geholfen. Dadurch hat er die Menschen, deren Sprache und Gebräuche kennen und schätzen gelernt.
    Zu Hause wurde es allerdings sehr schwierig. Am 5/11/1939 wurde die Tochter Wilma geboren. Seit Wilhelm Soldat wurde, stand Lina mit 4 Kindern und mit der vielen Arbeit in der Landwirtschaft alleine da. Ich, als der älteste Sohn, musste helfen, wo ich konnte. Eugen war etwas kleiner und schwächlicher und musste auch anfangen, dort Hand anzulegen, wo er konnte. Auf Gerhard und Wilma musste man immer noch aufpassen. Es gab das ganze Jahr über immer sehr viel zu tun. Wenn Wilhelm im kurzen Urlaub von Russland nach Hause kam, hatte er auch immer nur die Arbeit in seinen Weinbergen und auf den 2 kleinen Äckern im Sinn. Ende 1944 oder Anfang 1945 wurde Wilhelm vom von den Russen eingeschlossenen Libau per Schiff nach Gotenhafen verschifft. Danach wurde er an die Westfront versetzt. Dort wurde er im Ruhrkessel von den Amerikanern gefangen genommen. Im Kriegsgefangenenlager, auf einer Rheinwiese in der Nähe von Bingen, gab es fast nichts zum Essen, weil die Gefangenen nicht als Kriegsgefangene, sondern als entwaffnete feindliche Personen behandelt wurden. Die Lagerkommandantur suchte dann nach Bauhandwerkern und Wilhelm meldete sich weil er dachte, dass er zum Wiederaufbau von Städten eingesetzt wuerde. Eine Lagerküche musste gebaut werden und die eingesetzten Bauhandwerker bekamen etwas mehr zum essen, solange sie dort eingesetzt waren. Etliche Wochen späeter wurden die Bauern und Landwirte unter den Gefangenen
    aufgefordert, sich zu melden. Wilhelm meldete sich, weil er dachte, dass er bei Bauern eingesetzt würde. Da gab es eine große Überraschung. Diese wurden aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Wilhelm machte sich zu Fuß auf den Weg nach Hause. Für eine kurze Strecke wurde er von einem Lastwagen Fahrer mitgenommen, aber den größten Teil von dem langen Weg musste er zu Fuß bewältigen. Kurz bevor er in Besigheim ankam, hörte ich, dass mein Vater auf der Ottmarsheimer Höhe gesehen wurde und dass er in Richtung Besigheim läuft. Ich bin ihm dann entgegen gerannt und habe ihn in der Nähe von der früheren neuen Brücke über den "alten Neckar", begrüßt. Fast hätte ich Ihn gar nicht erkannt, weil er so weit abgemagert war dass, er nur noch 99 Pfund, also nicht einmal 50 kg wog. Ich war damals auch schon größer als mein Vater. Die Heimkehr war eine große Freude für die ganze Familie.
    Schon nach wenigen Tagen kam sein früherer Arbeitgeber ins Haus und bemühte sich darum, Wilhelm wieder zu beschäftigen, was er auch annahm. Wenige Tage oder Wochen später bekam Wilhelm von seinem Onkel, dem Bauunternehmer Karl Köhler, ein besseres Angebot und Wilhelm arbeitete dort bis zu seiner Pensionierung als Maurer Polier. Er leitete eine Gruppe von Bauhandwerkern an dem Bauprojekt, das ihm zugeteilt wurde. Es gibt viele Bauten in Besigheim und Umgebung, die von Wilhelm aufgebaut wurden und diese werden ein ewiges Andenken an ihn sein.
    Als Freizeit-Beschäftigung hatten Wilhelm & Lina die Weinberge und Äcker zu bestellen. Das war typisch für eine alteingessessene Besigheimer Handwerkerfamilie. Viele von diesen kleinen Parzellen sind von einer Generation zur nächsten verebt und brachte einen kleinen Nebenverdienst
    für die Familie, die das Land bearbeitete.
    Wilhelm erwarb von seinem Vater einen kleinen Weinberg im Steinbach, der zum Bau eines Hauses geeignet war. Dort bauten Wilhelm und Lina ihr Traumhaus. (etwa 1960). Das war nicht einfach, denn Wilhelm hatte kurz nachdem der Bau angefangen war, einen Arbeitsunfall auf einer Baustelle, bei
    dem er den linken Arm verlor. Der wurde zwischen Ellbogen und Schulter abgerissen. Darauf hin haben sich etliche freiwillige Helfer am Hausbau beteiligt. In diesem schöngelegenen Haus haben Wilhelm und Lina dann fast bis zu ihrem Tod gelebt.
    Wilhelm ließ sein Gogomobil zurechtbauen, so dass er es auch mit einem Arm fahren konnte. Das war für jeden Passagier dann ein Erlebnis, weil es manchmal rauh zuging. Jahre später hat er bereut, dass er sich nicht noch ein grösseres Auto zurecht machen ließ.
    Im März/April 1978 wagten Wilhelm und Lina einen Urlaub in Australien, um mich zu besuchen. Beide waren von dem großen weiten Land begeistert. Wilhelm sagte: Wenn er vor 20 Jahren gewusst hätte, wie schön und groß das Land ist, und was man für Gelegenheiten haben konnte, in der Landwirtschaft, dann wäre er auch nach Australien ausgewandert. Die Außenbezirke von Adelaide mit den vielen Hobbyfarmen haben ihm sehr gut gefallen. Er war begeistert von den großen Viehherden. Da musste ich oft den Wagen anhalten, damit er ein Photo machen konnte. In 5 Jahren komme ich wieder für einen längeren Urlaub nach Adelaide. 9 Monate nach der Rückkehr nach Besigheim, am 23 Januar 1979, musste er leider schon an unheilbarem Krebs im Bietigheimer Krankenhaus sterben. Er ist im Familiengrab auf dem neuen Friedhof in Besigheim begraben.

    Wilhelm heiratete Lina Rösle WELLER Lina (Tochter von Jakob WELLER und Catharina RAU) wurde geboren am 09 Mrz 1908 in Löchgau,,,,,; gestorben am 15 Apr 1997 in Besigheim,Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland,,; wurde beigesetzt am 21 Apr 1997 in Besigheim,Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland,,. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 13.  Lina Rösle WELLER wurde geboren am 09 Mrz 1908 in Löchgau,,,,, (Tochter von Jakob WELLER und Catharina RAU); gestorben am 15 Apr 1997 in Besigheim,Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland,,; wurde beigesetzt am 21 Apr 1997 in Besigheim,Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland,,.

    Notizen:

    Erich W. Reuschle mailt 5/2011 Konrad Schmid Chronik: Hausfrau;
    Meine Mutter, Lina Rösle, geborene Weller, ist in Löchgau aufgewachsen. Nach Beendigung ihrer Schulzeit hat sie in etlichen Haushaltungen als Dienstmädchen gearbeitet. Dort waren die Anforderungen meistens sehr hoch, die Entlohnung niedrig und die Freizeit knapp. 1928/29 war sie in Heilbronn bei einer vornehmen, reichen Familie beschäftigt. Auch dort galten die gleichen Bedingungen. Für eine Romanze mit Wilhelm blieb niemals viel Zeit. Nur am Sonntag Nachmittag hatte sie einige Stunden frei. Gewöhnlich traf sie dann Wilhelm, der mit seinem Zündapp-Motorrad der von Besigheim nach Heilbronn gefahren kam. Nach der Heirat am 8/11/1930 mieteten sie sich eine kleine Wohnung in Besigheim. Im März 1931 wurde ich geboren. Diese Wohnung wurde dann sehr schnell zu klein, als ich anfing zu laufen. Im Februar 1932, als ich 11 Monate alt war und schon laufen konnte, stolperte ich und fiel ungeschickt mit Händen und mit dem Gesicht an einen gusseisernen, sehr heissen Ofen. Ich hatte Verbrennungen dritten Grades im Gesicht und an den Händen und brauchte viel Pflege. Am 27 Mai 1932 wurde Eugen geboren. Die Suche nach einer größeren Wohnung endete mit dem Kauf der Hälfte des Hauses in der Stadtschreibereigasse 5. Meine Urgroßmutter und Großtante Pauline zogen sich in die obere Wohnung zurück. Nach dem Tod meiner Urgroßmutter im Oktober 1934 zog Tante Pauline in eine Wohnung hinter der Besigheimer Methoditenkirche ein und wohnte dort bis zu ihrem Tod 1945..
    1935 wurde Gerhard geboren. Er war der dritte Sohn. Trotzdem fand Lina immer noch Zeit, Handarbeiten für Andere zu machen. Sie nähte, strickte, häkelte, stickte und reparierte Kleidung für die Familie und für Bekannte. Manchmal habe ich fertige Artikel zu Kunden tragen müssen. Sie hatte scheinbar als Einzige in der Nachbarschaft eine Nudelmaschine und machte oft Nudeln für Nachbarn. Es gab immer viel zu tun und Lina scheute sich nicht vor der Arbeit. Neben dem Haushalt hatte sie auch noch viel im Weinberg, im Garten und auf den zwei kleinen Äckern zu tun. Am 5. November 1939 wurde Wilma geboren. Wenige Monate zuvor wurde Lina auch Miteigentümerin vom neuen Weinberg in der Schwalbenhälde. Das bedeutete wieder mehr Arbeit für sie. Damit mussten die Handarbeiten für Kunden aufhören.
    1941 wurde der Ehemann Wilhelm Soldat. Damit fing eine schwere, arbeitsreiche Zeit an für die ganze Familie. Die Grundstücke mussten in guter Ordnung erhalten bleiben und da musste Lina auch den Vater ersetzen. Mit jedem Kriegsjahr wurde es schwieriger. In den ersten Kriegsjahren gab
    es oft bei Nacht Fliegeralarm und die ganze Familie zog sich in den Keller zurück, so lange die feindlichen Flugzeuge in der Nähe waren. Diese kamen immer öfter und wir verbrachten viel Zeit ängstlich im Keller. 1944 und 1945 gab es fast jede Nacht Fliegeralarm und während des Tages kamen Jagdbomber, die alles was sich im Freien bewegte, angriffen und mit Bordwaffen beschossen. Stuttgart, Heilbronn, Pforzheim, Bietigheim und Grossingersheim hatten großen Schaden durch die Luftangriffe. In Pforzheim wurden in 22 Minuten 20000 (zwanzigtausend) Personen durch den
    Luftangriff getötet. In Heilbronn waren es mehr als 8000. Wir mussten während den Arbeiten im Weinberg oft in Deckung gehen, wenn Tiefflieger in der Luft waren. Die Eisenbahnlinie und der Bietigheimer Viadukt waren populäre Angriffsziele, die oft angegriffen wurden. All das machte die Arbeiten im Freien viel schwieriger. Wir hatten den Krieg satt und sehnten uns nach einem Ende von dem Teror, der so vielen Menschen das Leben kostete.
    In Besigheim hat es auch Bombenschaden gegeben. Eine Sprengbombe fiel in den Garten von Wilhelm und Luise Reuschle's Haus und die Explosion drückte den westlichen Hausgiebel ein. Eisenbahnzüge wurden etliche mal angegriffen. Am Ostersonntag 1945 früh um 7 Uhr fielen Phosphorbomben auf den Besigheimer Bahnhof und auf ein Wohnhaus in der Bietigheimer Straße. Dort hat es Tote gegeben. Wenige Tage später kamen dann schon die feindlichen Truppen und besetzten den Besigheimer Stadtteil westlich von der Enz. Nahrungsmittel waren schon seit 2 oder 3 Jahren knapp und jetzt
    waren die Läden leer und man konnte nichts mehr kaufen. Eine Bombe zerstörte das Hauptwasser-Rohr, das Trinkwasser nach Besigheim brachte und deshalb mussten wir das Wasser am Marktbrunnen holen. Das konnte man nur nach Einbruch der Dunkelheit machen weil die Kirchstraße von den feindlichen Truppen übersehen werden konnte. Dann blieb auch die Elektrizitaet weg und wir waren während der Dunkelheit auf Kerzen angewiesen. Es dauerte etwa 12 Tage, bis die französischen Truppen den Rest von der Stadt einnahmen. Endlich konnte man wieder ruhig schlafen. Wenige Tage später übernahmen die Amerikaner die Besatzung von Besigheim. Als erstes wurde jedes Haus von bewaffneten amerikanischen Soldaten gründlich nach Waffen untersucht. Jedes Schrankfach und jede Schublade wurde durchgesehen. Soviel ich mich erinnern kann, wurde in ganz Besigheim keine Waffe gefunden. Später wurde bei der Durchsuchung von einer Weinberghütte, die einem Jäger gehörte, ein Schrotgewehr gefunden. Bald waren Wasser und Elektrizitaet wieder angeschlossen und man ging den alltäglichen Arbeiten im Weinberg und auf den Äckern nach, ohne dass man sich vor feindlichen Tieffliegern verbergen musste. Wir waren froh als der Krieg zu Ende war. Die Zeit, die durch die Eroberung von Besigheim verloren ging, musste dann mit doppeltem Einsatz wieder gut gemacht werden und im Frühling gibt es immer viel Arbeit in der Landwirtschaft. Lina hat auch das gut gemeistert bis Wilhelm Ende Juni oder Anfang Juli 1945 halbverhungert aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft heimkehrte. Die Familie war wieder komplett.
    Nach Kriegsende wurde Nahrung noch knapper als zuvor. Wo im Weinberg ein Weinstock fehlte, wurden Gurken oder Tomatenpflanzen gezogen. Jede Gelegenheit wurde genuetzt, um mehr Nahrung für eine hungrige Familie zu erzeugen. Unsere zwei Äcker waren nicht sehr fruchtbar und brachten nur kleine Ernten. Was wir erzeugten, wurde uns von den Lebensmittel-Karten-Zuteilungen abgezogen. Wir waren alle oft hungrig. Lina hat immer ihr Bestes getan für ihre Familie. Sie hat ihr ganzes Leben lang schwer gearbeitet, um es der Familie schöner und leichter zu machen. Sie hat selbst auf Vieles verzichtet. Nach den schweren Kriegsjahren wurde Vieles, im mehr als 400 Jahre alten Haus verändert, verbessert und renoviert. Dabei hat sie immer geputzt und aufgeräumt. Im alten Haus gab es immer viel alten Dreck, wenn irgendwo aufgerissen wurde, um anzubauen oder zu erneuern. Beim Haus-Neubau in der Freudentaler Straße hat sie die Bauarbeiter mit Mahlzeiten versorgt. Sie musste auch Wilhelm versorgen, der bei einem Arbeitsunfall seinen linken Arm verlor. Das hat sie Alles gut gemeistert und sie verdient Anerkennung und Dank dafür.

    Kinder:
    1. Gesperrt
    2. Gesperrt
    3. 6. Gerhard REUSCHLE wurde geboren am 14 Mai 1935 in Besigheim,Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland,,; gestorben am 27 Feb 1995 in Bietigheim,,,,,; wurde beigesetzt in Besigheim,Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland,,.
    4. Gesperrt